Zwanzig Jahre sind vergangen, seit Xiao Yanqiu ihre viel versprechende Opernkarriere abbrechen musste, weil sie einer Rivalin kochendes Wasser ins Gesicht schüttete. Zwanzig Jahre, in denen sie einen mittelmäßigen Mann heiratet, eine Tochter großzieht und ihren Lebensunterhalt damit bestreitet, dass sie Unterricht auf der Opernschule gibt. Plötzlich taucht ein Mäzen auf, ein erfolgreicher Unternehmer, der in seiner Jugend den Aufführungen von Yanqiu Ensemble hinterhergereist ist. Er will die Diva seiner Jugendträume unbedingt wieder auf der Bühne sehen. Xiao Yanqiu kann ihr Glück nicht fassen und stürzt sich in die Arbeit für die Hauptrolle. Aber die Menschen scheinen für Perfektion nicht geschaffen zu sein. Durch eine strenge Diät verliert Yanqiu nicht nur überflüssige Pfunde, sondern auch den Glanz ihrer Stimme. Und wieder erwächst ihr eine Rivalin, diesmal ist es ihre eigene Schülerin, die für sie bisher wie eine zweite Tochter war. Doch Yanqiu scheint aus den Wechselfällen des Lebens gelernt zu haben.
Vor der faszinierenden Kulisse der chinesischen Oper und dem Hintergrund eines tiefgreifenden Wandels im Reich der Mitte entfaltet dieser Roman ein bewegendes Frauenporträt. Xiao Yanqius lodernde Leidenschaft verstört und befremdet, weckt mal Mitleid und mal Bewunderung. Der ungeheuren Sogwirkung dieser Erzählung von Ehrgeiz, Rivalität und Liebe im modernen China wird sich kein Leser entziehen können.
Vor der faszinierenden Kulisse der chinesischen Oper und dem Hintergrund eines tiefgreifenden Wandels im Reich der Mitte entfaltet dieser Roman ein bewegendes Frauenporträt. Xiao Yanqius lodernde Leidenschaft verstört und befremdet, weckt mal Mitleid und mal Bewunderung. Der ungeheuren Sogwirkung dieser Erzählung von Ehrgeiz, Rivalität und Liebe im modernen China wird sich kein Leser entziehen können.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Einen modernen und spannenden Roman über eine alte Operndiva habe Bi Feiyu geschrieben, lobt Rezensent Ludger Lütkehaus. Insbesondere der Gefahr einer symbolischen Überfrachtung beim Sujet der Peking-Oper sei der Autor durch seine genaue und realistische Schreibweise entgangen. Nicht die mythologische Bedeutung der "Mondgöttin" als Spiegel für das Lebensschicksal der Hauptfigur mache die Stärke des Romans aus, vielmehr die psychologische Darstellung des früheren Opern-Stars. Unter grotesk kapitalistischen neuen Verhältnissen erhalte Xiao Yanqui die Möglichkeit, noch einmal ihrer frühere Star-Rolle zu spielen und ihrem Leben gewissermaßen einen neuen Sinn zu geben. Eine tragische Konstellation, so der Rezensent, die tragisch endet und nicht zuletzt eine "bittere Parodie" auf die unsterbliche Schönheit der Mondgöttin darstellt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Hier hat jede Geste Gewicht. Feiyu erzählt auf eindringliche, neue Art von dem Konflikt zwischen Kunst und Markt." (Le Monde)