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Die Definition dessen, was ein Verbrechen ist, war zunächst durch religiöse Gebote und Verbote bestimmt. In primitiven Gesellschaften bildeten Recht, Moral und Religion eine Einheit. In frühesten geschichtlichen Zeiten war ein Verbrechen immer auch die Auflehnung gegen ein Gebot der Gottheit. Recht und Religion, Verbrechen und Sünde, Priester und Richter waren eins. Aber ein Blick auf die menschliche Geschichte lehrt uns, alle Gesetze, auch die religiösen, sind dem Wandel unterworfen - und mit ihrem Wandel ändert sich auch das, was wir als Verbrechen verstehen. In Zeiten des geistigen und…mehr

Produktbeschreibung
Die Definition dessen, was ein Verbrechen ist, war zunächst durch religiöse Gebote und Verbote bestimmt. In primitiven Gesellschaften bildeten Recht, Moral und Religion eine Einheit. In frühesten geschichtlichen Zeiten war ein Verbrechen immer auch die Auflehnung gegen ein Gebot der Gottheit. Recht und Religion, Verbrechen und Sünde, Priester und Richter waren eins. Aber ein Blick auf die menschliche Geschichte lehrt uns, alle Gesetze, auch die religiösen, sind dem Wandel unterworfen - und mit ihrem Wandel ändert sich auch das, was wir als Verbrechen verstehen. In Zeiten des geistigen und sozialen Umbruchs verschieben sich die Maßstäbe, welche Taten unter Strafe gestellt werden sollen und welche nicht. Es kommt zur Kriminalisierung bisher positiv gewerteten Verhaltens und umgekehrt zur Entkriminalisierung von Taten, die bisher als Verbrechen galten.
Es hat immer wieder Versuche gegeben, das Verbrechen »abzuschaffen«. Alle diesbezüglichen Unternehmungen sind kläglich gescheitert.
Eine kluge Verbrechensbekämpfung wird daher immer die dem Menschen - mitgegebenen - Charakterschwächen berücksichtigen müssen. Zwar ist jedes Verbrechen der jeweiligen Besonderheit einer Gesellschaft angepaßt, in die es sich eingenistet hat, aber es ist niemals nur ein Produkt dieser Gesellschaft. Dazu ist das Verbrechen viel zu elementar. Es ist genauso in der Welt wie Hunger, Sturm, Kälte, Finsternis, Hass, Neid, Krankheit, Habgier, Dummheit oder Tod. Das »Böse« ist ein Teil des Menschen selbst, seiner Natur, seiner Welt.

Der Inhalt
Mit über 1000 Stichwörtern zu wichtigen Fällen der Kriminalgeschichte, zu Motiven und Hintergründen, stellt dieses Lexikon den bei weitem umfangreichsten Einstieg in die Welt des Verbrechens dar. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden die wichtigsten Verbrechensarten und die bekanntesten Verbrecher bzw. Unterweltorganisationen aufgenommen. Da die Historie des Verbrechens in diesem Zusammenhang nicht ganz unberücksichtigt bleiben soll, werden auch solche Tatbestände aufgeführt, die heute kein kriminelles Delikt mehr bilden, wie z.B. die Homosexualität oder die Gotteslästerung - einst das schlimmste Vergehen überhaupt! Wer in die Welt des Verbrechens nur ein wenig eingedrungen ist, weiß außerdem, wie sehr sich gerade hier Realität und Fiktion vermischen. Der Seeräuber Klaus Störtebeker oder der Viehdieb Billy the Kid sind zu einem Gutteil auch Mythenschöpfungen.
Um auf die Überschneidung von Dichtung und Wahrheit hinzuweisen, soll nicht nur auf die Vermarktung populärer Verbrecher aufmerksam gemacht werden, sondern es sollen auch die herausragendsten fiktiven Verbrecher und Kriminalautoren genannt werden. Im übrigen ist bei unserem Thema die Fiktion keineswegs nur ein Kind der Realität, es gilt auch umgekehrt, daß sich das real ausgeführte Verbrechen immer wieder gern von literarischen oder filmischen Vorlagen leiten lässt. Das mag vielleicht auch ein Grund dafür sein, warum so viele Ganoven schließlich noch zur Feder gegriffen haben!

Autorenporträt
Norbert Borrmann, Jahrgang 1953, ist Kunsthistoriker und Kulturwissenschaftler.