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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Wiglaf Droste hatte sich schon Sorgen gemacht: Allerorten und insbesondere bei Zeit, Spiegel und Merkur werde ja das "Einprügeln auf die 68er" als "Volkssport" betrieben - man hätte sich nicht wundern müssen, wenn Fritz Teufel dem "wild um sich schlagenden deutschen McCarthyismus" zum Opfer gefallen wäre. Dem ist nicht so, denn Marco Carini sympathisiert mit Teufel, wenn er auch, bedauert Droste, seiner Sympathie weder durch neue Informationen noch durch einen überzeugenden Gebrauch der deutschen Sprache Ausdruck verleihen konnte. Aber immerhin: Er ist der erste Biograf eines Lebens, "das ein Antidot war und ist gegen den trostlosen autoritär fixierten deutschen Charakter". Vor allem durch Humor: "Humor ist eine Waffe, eine Haltung zur Welt" und - so wie ihn Fritz Teufel betrieben habe - "ein Beitrag zur Zivilisierung dieses Landes", schreibt Droste.

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