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Die Beiträge gehen auf eine Tagung im Berlin-Brandenburgischen Institut in Genshagen im Januar 2003, also kurz vor Ausbruch des Irak-Krieges, zurück. In ihnen finden die damaligen Empfindlichkeiten Ausdruck, wie auch das historisch begründete Selbstverständnis der Europäer.Amerikaner und Europäer kommen voneinander nicht los. Ob sie, wie im Irak-Krieg, über den richtigen Weg zur Lösung der Probleme im Mittleren Osten streiten oder nach zukunftsfähigen Antworten auf die Herausforderungen des internationalen Terrorismus suchen: Die neue und die alte Welt lassen sich nicht einfach voneinander…mehr

Produktbeschreibung
Die Beiträge gehen auf eine Tagung im Berlin-Brandenburgischen Institut in Genshagen im Januar 2003, also kurz vor Ausbruch des Irak-Krieges, zurück. In ihnen finden die damaligen Empfindlichkeiten Ausdruck, wie auch das historisch begründete Selbstverständnis der Europäer.Amerikaner und Europäer kommen voneinander nicht los. Ob sie, wie im Irak-Krieg, über den richtigen Weg zur Lösung der Probleme im Mittleren Osten streiten oder nach zukunftsfähigen Antworten auf die Herausforderungen des internationalen Terrorismus suchen: Die neue und die alte Welt lassen sich nicht einfach voneinander trennen. Dennoch stehen sich die beiden Welten jenseits und diesseits des Atlantiks mehr denn je als 'neue' und 'alte' gegenüber, und auch die Europäer selbst finden sich neuerdings als 'neue' und 'alte' wieder, zumal in der interessenpolitisch bedingten Sicht des amerikanischen Verteidigungsministers Rumsfeld, der die USA-freundlichen Staaten Europas von den USA-kritischen trennen und sie gegeneinander ausspielen möchte. Schließlich kennt auch Amerika von seiner geschichtlichen Entwicklung her 'neue' und 'alte' Staaten. Man kommt also nicht ohne Differenzierungen aus. Auch wenn es in der politischen Auseinandersetzung verlockend ist, vereinfachende Zuordnungen vorzunehmen, so ist es langfristig nicht ohne Wirklichkeitsverlust möglich, nur mit groben Schemata zu arbeiten. Etikettierungen Amerikas als 'Mars' und Europas als 'Venus', wie sie der Publizist Robert Kagan vorgenommen hat, sind vielleicht amüsant in intellektuellen Gedankenspielen, aber unbrauchbar oder gar irreführend in der Wahrnehmung der realen Welt.mit Beiträgen von:John Bendix, Philippe Roger, Hartmut Kaelble, Inge Marszolek, Thomas Haury, Pierre Guerlain, Georg Iggers, Claus Leggewie, Hannes Böhringer, Pierre Rigoulot, Joachim Riecker, Jean-Pierre Chevènement, Berndt Ostendorf und Adam Krzeminski.
Autorenporträt
Die HerausgeberRudolf von Thadden, geb. 1932, Professor für Neuere Geschichte an der Universität Göttingen, Directeur d'Études an der Pariser École des Hautes Études en Sciences Sociales, Direktor des BBI Genshagen, Berater für deutsch-französische Zusammenarbeit im Auswärtigen Amt; Autor mehrerer Bücher zur französischen und deutschen Geschichte.Alexandre Escudier, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Centre de recherches interdisciplinaires sur l'Allemagne in Paris. Seit 1997 verantwortlich für den Arbeitsbereich 'Geschichte und Politik' am BBI in Genshagen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Mit diesem Sammelband, der aus einer Tagung des Berlin-Brandenburgischen Instituts für Deutsch-Französische Zusammenarbeit entstanden ist und der sich mit dem europäischen Amerikabild befasst, ist Tanjev Schultz ganz und gar nicht zufrieden. Zunächst stört ihn, dass es in diesem Buch keinen "festen Punkt" gibt, auf den die verschiedenen Aufsätze zusteuern, sondern dass das Thema unter so verschiedenen Gesichtspunkten wie soziologischen, geografischen, sozialen oder historischen in den Blick genommen wird. Dazu sind fast alle Beiträge derart "kursorisch und skizzenhaft", dass sie allenfalls als Ankündigung der entsprechenden Monografien der beteiligten Autoren gelten könnten, moniert der Rezensent. Geärgert aber hat sich Schultz über die Bemühungen der Herausgeber, das Buch als Beitrag zur Debatte der "umstrittenen Thesen" von Robert Kagan zu präsentieren. Während der amerikanische Neokonservative den Mars-Venus-Vergleich bemüht, um die "ideologische und sicherheitspolitische Kluft" zwischen Amerika und Europa zu illustrieren, arbeitet sich der Aufsatz von John Bendix beispielsweise lediglich an dem "albernen Mars-Venus-Vergleich" ab, bemerkt der Rezensent gereizt. In einem weiteren Beitrag verstehe Pierre Guerlain dagegen diese "Kluft" lediglich als auch überall sonst auftretenden Konflikt zwischen "verschiedenen sozialen Gruppen", stellt Schulz fest, der dieses Argument ziemlich nichtssagend findet. Auf jeden Fall wird dieser Sammelband diejenigen enttäuschen, die sich eine "fundierte Kritik" von Kagans Position erhofft haben, stellt der Rezensent abschließend klar.

© Perlentaucher Medien GmbH
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