Dieser Band entstand auf den Vorschlag hin, die im Laufe der Jahre und Jahrzehnte entstandenen Artikel von Marcel Reich-Ranicki über polnische Themen in einem Werk zu vereinen.
Arbeiten zwischen 1958 und 2001 wurden ausgesucht. Der erste Teil enthält zwei längere Artikel - ein Vorwort zu der Sammlung "Sechzehn polnische Erzähler" und ein Essay über die Rolle des Schriftstellers in Polen -, im zweiten finden sich Aufsätze (Rezensionen, Porträts und Nachrufe) über sechzehn Schriftsteller, die allesamt die polnische Literatur des 20. Jahrhunderts, insbesondere der Zeit nach 1945, geprägt haben. Diese Aufsätze sind nicht Teile eines Ganzen, sondern selbständige Einheiten, die auch allein gelesen werden können und sich allein verantworten sollen.
Arbeiten zwischen 1958 und 2001 wurden ausgesucht. Der erste Teil enthält zwei längere Artikel - ein Vorwort zu der Sammlung "Sechzehn polnische Erzähler" und ein Essay über die Rolle des Schriftstellers in Polen -, im zweiten finden sich Aufsätze (Rezensionen, Porträts und Nachrufe) über sechzehn Schriftsteller, die allesamt die polnische Literatur des 20. Jahrhunderts, insbesondere der Zeit nach 1945, geprägt haben. Diese Aufsätze sind nicht Teile eines Ganzen, sondern selbständige Einheiten, die auch allein gelesen werden können und sich allein verantworten sollen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.04.2002MARCEL REICH-RANICKI hat seit seiner Rückkehr aus Polen nach Deutschland im Jahre 1958 immer wieder über polnische Literatur geschrieben. Der vorliegende Band bietet eine Auswahl dieser Arbeiten. Sie betreffen Schriftsteller, die die polnische Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts, zumal der Zeit nach 1945, geprägt haben und die beinahe alle in deutscher Übersetzung erschienen sind. Ein größerer Essay analysiert "Die Rolle des Schriftstellers in Polen". 1962 schrieb Reich-Ranicki: "Bücher polnischer Autoren werden meist gelobt, mitunter überschwenglich gerühmt. Aber sie werden wenig verkauft. Man begegnet dieser Literatur oft mit Sympathie und mit Interesse. Aber man liest sie kaum." Seitdem sind vierzig Jahre vergangen, doch die Resonanz auf die polnische Literatur in Deutschland ist nach wie vor dürftig. Das hat mit der ungewöhnlichen Vergangenheit Polens zu tun. Stets sehen sich die polnischen Schriftsteller genötigt, der Losung "Erst leben, dann spielen" zu folgen - heute ähnlich wie vor hundert, ja, vor zweihundert Jahren. (Marcel Reich-Ranicki: "Erst leben, dann spielen". Über polnische Literatur. Wallstein Verlag, Göttingen 2002. 196 S., br., 18,- ).
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Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Im wahrsten Sinne des Wortes zwiegespalten gibt sich Ulrich M. Schmid über die Sammlung von Marcel Reich-Ranickis frühen Aufsätzen und Rezensionen zur polnischen Literatur. Als ganz "hervorragend" lobt er die beiden ersten Beiträge, in denen der Kritiker "kenntnisreich und detailliert" die polnische Literatur und Gesellschaft und analysiert. "Problematisch" findet Schmid allerdings den zweiten Teil, in dem einzelne Autoren vorgestellt werden- für Schmid in einer zu knappen, "feuilletonistischen" Art und Weise. Zudem gebe es eine ganze Reihe von Wiederholungen und Überschneidungen, die in den einzelnen Zeitungsartikeln zwar ihren Sinn hatten, in einem Buch aber eher zu einer "Strapaze" würden. So muss der Leser "dieselben Textportionen immer aufs Neue wiederkäuen". Interessant wird gerade diese Schwäche für den Rezensenten aber dann, wenn die Wiederholungen veranschaulichen, aus welchem beschränkten Inventar an "kritischen Versatzstücken" sich eine "unendliche Anzahl von Lobreden und Verrissen" herstellen lässt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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