Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Zwischen 60 und 100 Millionen Exemplare des leichten Sturmgewehrs, das unter dem Namen "Kalaschnikow" bekannt ist, sollen heute auf der Welt im Einsatz sein, berichtet Rezensent Bruno Preisendörfer, und vor einigen Jahren nun wurde ihr Erfinder im Ural aufgestöbert - und seither habe es zahllose Dokumentarfilme, Ausstellungen und Zeitungsberichte über den "netten Opa hinter dem bösen Gewehr" gegeben. Ein gutes Thema also, nur in diesem Buch leider völlig vergeigt - so lässt sich das Urteil des Rezensenten, sein Verriss dieser Autobiografie Michail Kalschnikows zusammenfassen; das heißt, dies sei nicht eigentlich "seine Autobiografie, sondern ein Memoirenband; das heißt, nicht eigentlich ein Memoirenband, sondern ein Buch mit Interviews, die eine französische Journalistin zusammen gestellt hat; das heißt, nicht eigentlich ein Buch mit Interviews, sondern - ja, was nun eigentlich?" Vor allem nämlich haftet diesem "Mittelding" zwischen "Auftragsbiografie, journalistischem Porträt und Honoratiorenmemoiren" für Preisendörfer "etwas Suspektes an". Die zahllosen "Vorworte" der französischen Journalistin Elena Joly seien "unter aller Kritik", das Ganze ein "Mix aus Sentenzen, Schoten, Familienerinnerungen und politisierenden Meinungsäußerungen". Einen "Lieblingssatz" von Kalaschnikow aber fand der Rezensent immerhin in diesem Buch: "Wenn ich in meiner Datscha eine Fliege entdecke, rufe ich sofort den Notstand aus! Ich gebe keine Ruhe, bis ich sie nicht totgeschlagen habe."
© Perlentaucher Medien GmbH
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