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Die neue Stimme Algeriens Schwungvoll und heiter, schonungslos und beißend, anklagend und satirisch läßt der Algerier Boualem Sansal die Kultur der sogenannten westlichen Welt auf die der islamischen prallen und deckt dabei überraschende Gemeinsamkeiten auf. In dem grauenerregenden Zuchthaus von Lambèse (Algerien) unterhalten sich zwei zum Tode Verurteilte: der Franzose Pierre und der Algerier Farid. Pierre wurde 1957 in Vialar (heute Tissemsilt) geboren. Er ist heimlich nach Algerien zurückgekehrt, um seine Mutter wiederzufinden, die ihn kurz nach seiner Geburt ausgesetzt hat. Er erlebt ein…mehr

Produktbeschreibung
Die neue Stimme Algeriens Schwungvoll und heiter, schonungslos und beißend, anklagend und satirisch läßt der Algerier Boualem Sansal die Kultur der sogenannten westlichen Welt auf die der islamischen prallen und deckt dabei überraschende Gemeinsamkeiten auf. In dem grauenerregenden Zuchthaus von Lambèse (Algerien) unterhalten sich zwei zum Tode Verurteilte: der Franzose Pierre und der Algerier Farid. Pierre wurde 1957 in Vialar (heute Tissemsilt) geboren. Er ist heimlich nach Algerien zurückgekehrt, um seine Mutter wiederzufinden, die ihn kurz nach seiner Geburt ausgesetzt hat. Er erlebt ein Land, das die Geister der Vergangenheit nicht loslassen. Vor allem aber deckt er gefährliche Wahrheiten über gewisse Aspekte des Unabhängigkeitskrieges auf. Farid hingegen hat sich in seinem früheren Leben an den Grausamkeiten beteiligt, die die Islamisten oder diejenigen, die sie auf zynische Weise benutzten, verübten. - Während Pierre und Farid über das Leben und Algerien diskutieren, bereitet sich eine internationale Menschenrechtskommission darauf vor, das Gefängnis zu besuchen. Angesichts dessen gerät die Verwaltung von Lambèse in helle Aufregung. Boualem Sansal ist hoher Beamter im algerischen Industrieministerium. Für den Roman "Das verrückte Kind aus dem hohlen Baum" wurde er mit dem begehrten Michel-Dard-Literaturpreis ausgezeichnet. Sein Debut "Le Serment des Barbares" erhielt in Frankreich 1999 den vielbeachteten Prix du Premier Roman. "Gibt es eine Moral von der Geschichte? Vielleicht diese, denn es ist die Stunde der großen Fragen: Während die Wahrheit den Bruchteil einer Sekunde braucht, um zu explodieren, benötigt man ein ganzes Leben und oft mehr, um wieder Ordnung in seine Gedanken zu bringen. Fern von den Lügnern zu leben ist also der Weg, den es zu finden gilt."
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Dieser Roman, schreibt Reiner Wandler, ist "weit mehr als die zynische Zustandsbeschreibung einer nicht enden wollenden Barbarei", also des Bürgerkriegs in Algerien, Sansals Heimat. Vielmehr ist dem Autor in dem Gefängnisdialog zweier ungleicher Männer, eines Franzosen, der nach seinen Wurzeln sucht und eines jungen algerischen Islamisten, nach Meinung des Rezensenten die Gestaltung einer universalen Thematik gelungen, nämlich die der "menschlichen Tugenden und Defekte", die in zugespitzten Situationen sich ebenfalls zuspitzen. Sansal, der lange Jahre leitender Beamter im Innenministerium des Landes war, sei "mutig", schreibt Wandler, wenn er "ohne Pseudonym und ohne im Exil zu leben" niemanden aus der Kritik entlässt: nicht die "Generäle" und "Islamisten", nicht die "Vertreter der Einheitspartei FNL, die einheimischen Schmuggler oder die ausländischen Investoren, die ganz gut mit der Tragödie leben". Der Rezensent weist hin auf den ersten Roman des algerischen Autors, der noch in diesem Jahr unter dem Titel "Der Schwur des Barbaren" in deutscher Übersetzung erscheinen soll.

© Perlentaucher Medien GmbH
¿Das verrückte Kind aus dem hohlen Baum¿ ist weit mehr als die zynische Zustandsbeschreibung einer nicht enden wollenden Barbarei. Sansal versteht es, die menschlichen Tugenden und Defekte herauszuarbeiten, die vom Leben im Konflikt nur noch verstärkt werden. Die algerische Tragödie wird zum universellen Beispiel. (Reiner Wandler, die tageszeitung)