Jeder von uns kennt Geschichten, die ihn als Kind beeindruckt haben, weil sie so spannend, phantasievoll oder komisch waren, dass wir bis heute daran denken. Doch andere Erzählungen, Märchen, Fabeln, Reime hätten uns vielleicht noch mehr gefallen - wenn es sie schon gegeben hätte. Rufus Beck hat Schriftsteller gebeten, nachzuholen, was ihnen damals vorenthalten wurde: Sie haben Geschichten geschrieben, die sie selber gern gelesen hätten oder die sie für ihre eigenen Kinder erfunden haben. Sie erzählen von Prinzessin Schmutzbrillchen, den Abenteuern Jewgenij Kralldenschuhs oder davon, was Monika Montag Mittwochmorgens alles treibt. Die kleine Hex bekommt Besuch vom dicken Heinz, Detektiv Smutnys sucht den Schatz der Theodora, und der Hut von Tante Frieda fliegt bis nach Paris. So ist ein Buch für unsere Kinder und für das Kind in jedem von uns entstanden, mit ernsten und heiteren, nachdenklichen und absurden, nie jedoch langweiligen Geschichten zum Vorlesen und Zuhören, aber auch zum Selberlesen, zum Sich-darin-Versenken.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensentin Angelika Ohland kniet nieder vor dem "begnadeten Sprecher" Rufus Beck, der hier ausnahmsweise als Herausgeber auftritt und alle im Buch versammelten Erzählungen höchstselbst bei den insgesamt 26 Gegenwartsautoren in Auftrag gegeben hat. Darunter sind Ohland zufolge Judith Kuckart, Georg Klein und "sogar" Marlene Streeruwitz, deren Beitrag allerdings für die Rezensentin nicht unbedingt zu den Highlights der Edition gehört. Alle sollten, wie wir lesen, für Beck eine Geschichte schreiben, die sie als Kind selbst gern gelesen hätten. Und obwohl die Rezensentin den inhaltlichen Ansatz der Sammlung mit sichtlichem Stirnrunzeln protokolliert, findet sie das Ergebnis überaus lesenswert - unter anderem auch deshalb, weil die Autoren sich nicht an die naive Vorgabe gehalten, sondern trotzdem für Erwachsene geschrieben hätten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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