Die stillen Helden. Eine Geschichte über Zivilcourage
Während der Nazidiktatur haben etwa zweitausend Berliner Juden den Terror überlebt, indem sie untertauchten. Unbekannte Helfer versteckten die Verfolgten und trugen zu deren Rettung bei. Konrad Latte ist einer dieser Geretteten. Bis vor drei Jahren hat der Musiker über seine Odyssee im Untergrund Stillschweigen bewahrt. Was ihn schließlich bewog, sein Schweigen zu brechen, war der Wunsch, jenen kaum genannten und geehrten Frauen und Männern, die ihn vor den Mördern versteckten, ein Denkmal zu setzen.
Während der Nazidiktatur haben etwa zweitausend Berliner Juden den Terror überlebt, indem sie untertauchten. Unbekannte Helfer versteckten die Verfolgten und trugen zu deren Rettung bei. Konrad Latte ist einer dieser Geretteten. Bis vor drei Jahren hat der Musiker über seine Odyssee im Untergrund Stillschweigen bewahrt. Was ihn schließlich bewog, sein Schweigen zu brechen, war der Wunsch, jenen kaum genannten und geehrten Frauen und Männern, die ihn vor den Mördern versteckten, ein Denkmal zu setzen.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Es gab sie doch, die anderen Deutschen, jene, die im NS-Alltag dazu beitrugen, dass einige tausend Juden der Vernichtungsmaschinerie der Nazis entkommen und im Untergrund überleben konnten. Am Beispiel des Musikers Konrad Latte beschreibt Peter Schneider, wie schwierig es war, in einer Umgebung von permanenter Bespitzelung und Denunziation Menschenleben zu retten. Dem Rezensenten Klaus Harpprecht gefällt dabei besonders, dass dies mit großer Sachlichkeit geschieht. Der Autor, so Harpprecht, folgt streng den Berichten und Dokumenten Lattes und ergänzt sie durch einige Fotos. Harpprecht macht auf die beiden Fragestellungen aufmerksam, die den Autor beschäftigten: Die erste, beschämende, häufig gestellte Frage, warum es so wenige waren, die durch kleinste Hilfeleistungen dazu beigetragen haben, Menschenleben zu retten, habe für Schneider weniger Relevanz als die zweite, die Frage nämlich, warum die wenigen Tapferen, die den Bedrohten halfen, in der deutschen Literatur totgeschwiegen würden. Wahrscheinlich würden die Nachgeborenen dies als eine Art Freispruch interpretieren, referiert Harprecht Schneiders Vermutung. Die Beispiele, die Harprecht für seine Besprechung wählt, machen seine erleichterte Abschlussbemerkung, dass endlich auch diese Menschen, die das "andere Deutschland" repräsentieren, ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden, nachvollziehbar.
© Perlentaucher Medien GmbH
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