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Auf einer Höhe von über 4000 Metern über dem Meer, umgeben von den höchsten Gipfeln unserer Erde, abgeschlossen im afghanischen Wakhan-Korridor zwischen Pakistan, China und Tadschikistan lebt ein von der Zivilisation vergessenes Volk. Kirgisischen Ursprungs, lebt es im Pamirgebirge in Kälte, Armut und absoluter Isolation. Bei einer Reise entlang der Seidenstraße entdeckten Matthieu und Mareile Paley diese Menschen. Begeistert von ihrer naturverbundenen Einfachheit unternahmen die beiden über zehn Jahre lang immer wieder Reisen zu ihnen. Vor der gewaltigen Berglandschaft entstanden Fotografien…mehr

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Produktbeschreibung
Auf einer Höhe von über 4000 Metern über dem Meer, umgeben von den höchsten Gipfeln unserer Erde, abgeschlossen im afghanischen Wakhan-Korridor zwischen Pakistan, China und Tadschikistan lebt ein von der Zivilisation vergessenes Volk. Kirgisischen Ursprungs, lebt es im Pamirgebirge in Kälte, Armut und absoluter Isolation. Bei einer Reise entlang der Seidenstraße entdeckten Matthieu und Mareile Paley diese Menschen. Begeistert von ihrer naturverbundenen Einfachheit unternahmen die beiden über zehn Jahre lang immer wieder Reisen zu ihnen. Vor der gewaltigen Berglandschaft entstanden Fotografien von unbeschreiblicher Würde und Schönheit, von Menschen, die ihrer Heimat treu verbunden sind, trotz der extrem harten Bedingungen, unter denen sie existieren müssen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.12.2012

Lebe wild und gefährlich
Das französische Ehepaar Mareile und Matthieu Paley hat im Pamirgebirge ein Volk besucht, das in
4000 Metern Höhe der Kälte und den Sandstürmen trotzt. Allein dorthin zu kommen, ist ein Abenteuer
VON MONIKA MAIER-ALBANG
Spannend wird es, als der Esel stürzt. Das ist jetzt natürlich gemein – Donkey Ji gegenüber, der wie durch ein Wunder den tiefen Fall in die Schlucht fast unverletzt überlebt, weshalb nun wohl kein Tierschützer aufstöhnen wird, wenn man erwähnt, dass die Esel-Story das Buch bereichert. Wächst er einem damit doch ans Herz, der Flachlandesel, der trekken lernen muss im Hochgebirge des Pamir, weil zwei verrückte Franzosen ihn als Lasttier erworben haben. Nur, bis zum Fall von Donkey Ji vergeht ein Drittel des Buches.
  Es dauert seine Zeit, bis man sich eingelesen hat in den Bildband „Pamir “, wohin das Ehepaar Matthieu und Mareile Paley die Leser mitnimmt. Über Jahre hinweg haben die Franzosen den afghanischen Wakhan-Korridor bereist, der zwischen Pakistan, China und Tadschikistan liegt. Die Fotos stammen von Matthieu Paley, angereichert sind sie mit Tagebuchaufzeichnungen von ihm und seiner Frau. Ein bisschen weniger Tagebuch, dafür das Ganze etwas strukturierter – das hätte dem Buch gutgetan. Einer klugen Eingebung folgend, wurde allerdings der amerikanische Anthropologe Ted Callahan um Gastbeiträge gebeten. Seine Artikel helfen, das „vergessene Volk auf dem Dach der Welt“, die Kirgisen, zu verstehen: ihren Überlebenskampf in der Abgeschiedenheit auf 4000 Metern Höhe, wo Kinder, die im Winter geboren werden, dem Tod geweiht sind und Männer sich verschulden für den Brautpreis. Man erfährt, wie die Tradition der Jeti Ata einst Inzestehen zu verhindern wusste: Die Namen aller Ahnen wurden bis in die siebte Generation rezitiert; gab es gemeinsame Vorfahren, war die Ehe unzulässig. Heute sind die Kirgisen von der Tradition abgerückt – es gibt schlicht zu wenige von ihnen. Man ist klüger nach der Lektüre von Callahans Beiträgen, und so soll es ja auch sein.
  Was dem Leser das Gefühl gibt, neben diesen Menschen zu stehen (selbst wenn er behaglich neben dem wärmenden Ofen auf dem Sofa liegt), das sind die Fotos. Beeindruckende Bilder, die die Weite des Landes ebenso erfassen wie die Menschen, die hier leben. Das Baby an der Brust seiner Mutter. Das Mädchen, das vor seiner Hochzeit einen Frisier-Exzess durchleiden muss. Die Männer, die sich mit Opium über den Abend retten oder sich auf Yaks durch den Schnee kämpfen. Matthieu Paley kommt den Abgebildeten nahe, auf eine angenehme Art. Nie aufdringlich, nie voyeuristisch. Ein Vertrauen, das gewachsen ist, weil die Paleys nicht nur einmal in die Abgeschiedenheit des Pamir vorgedrungen sind. Und weil sie als Briefträger zwischen den Kirgisen im Hochgebirge und ihren ausgewanderten Verwandten in der Türkei fungierten. Eine schöne Nähe ist das. Betrachtenswert.
Matthieu und Mareile Paley: Pamir. Vergessenes Volk auf dem Dach der Welt. Knesebeck Verlag, München 2012. 256 Seiten mit 180 Abbildungen, 39,95 Euro.
Hochzeitsritual der Kirgisen: Unter dem roten Tuch sitzt die Braut, die Männer werfen Süßigkeiten – das Fest, das folgt, soll ein frohes werden.
FOTO: MATTHIEU PALEY
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.12.2012

Kommet, ihr Hirten

Von unserem mitteleuropäischen Blickwinkel aus betrachtet, ist es ganz weit hinten auf dieser Erde: Dort, wo die eisigen Berge den Himmel berühren, leben im sogenannten Wakhan-Korridor, dem äußersten Zipfel Afghanistans, eingezwängt zwischen Pakistan und Tadschikistan und mit einer kleinen Berührung zu China, an die tausend Menschen. Sie sind Halbnomaden, eine Splittergruppe jener Kirgisen, die früher, als diese Weltgegend noch nicht von Kriegen zerrieben wurde, nur im Sommer mit ihren Herden in diesen Teil des Pamir, ein breites, von Sechstausendern eingerahmtes Flusstal, zogen. Nun müssen sie hier das ganze Jahr über vor allem in einem grausamen Winter ein unvorstellbar hartes Dasein fristen. Im Jahr 1999 kam Matthieu Paley zum ersten Mal mit diesen Menschen in Berührung, und seitdem hat ihre Art, allen Widernissen der Natur mit einer fast heiteren Gelassenheit zu trotzen, ihn nicht mehr losgelassen. Daraus ist eine faszinierende Fotodokumentation geworden, die wohl einzigartig bleibt, weil die Aussichten, dass dieses vergessene Volk eine gesicherte Zukunft hat, mehr als düster sind. Alle Bilder in diesem opulent ausgestatteten Buch wirken ungemein intim. Das gilt natürlich in erster Linie für die Porträts und für die Bestandsaufnahme des Alltäglichen, aber dann auch die Landschaftsaufnahmen - viele in einem Sepia-Farbton gehalten, der die Leere unterstreicht. Sie sind gewissermaßen Innenansichten eines geschlossenen Kosmos. Sinnvoll ergänzt wird die Arbeit Paleys durch die kompetenten Texte des amerikanischen Ethnologen Ted Callahan, der als einer der wenigen Spezialisten für die Kulturen des Pamir gilt. Sie bieten die Grundlage, um diese ferne, fremde Welt zu verstehen und aus den Bildern mehr herauszulesen als ein exotisches Panorama. Weniger gelungen sind dagegen die Reise- und Tagebuchnotizen von Matthieu Paleys Frau Mareile. Hier gibt es viel unnütze Plauderei und - nicht sehr elegant erzählt - zu häufig den Versuch, "Abenteuer" zu schaffen.

tg

"Pamir - Vergessenes Volk auf dem Dach der Welt" von Mareile und Matthieu Paley, mit Texten von Ted Callahan. Knesebeck Verlag, München 2012. 288 Seiten, 180 Abbildungen. Gebunden, 39,95 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Monika Maier-Albang spürt die Nähe der Autoren zu ihrem Reiseziel und den Menschen, die dort leben. Das macht den Fototagebuch-Band von Matthieu und Mareile Paley über Pamir zu einem Erlebnis für sie, wenn sie sich auch mehr Struktur im Text gewünscht hätte. Die Gastbeiträge eines Anthropologen helfen ihr, das Volk der Kirgisen zu verstehen, das sie auf den für sie niemals voyeuristisch wirkenden Fotografien abgebildet findet. Ein betrachtenswerter Band, findet die Rezensentin.

© Perlentaucher Medien GmbH