Marktplatzangebote
6 Angebote ab € 2,00 €
  • Gebundenes Buch

Die Taube auf dem Dach, die Ente im Park und die Maus im Keller sind uns als Stadtbewohner vertraut. Doch wenn uns plötzlich eine Wildschweinfamilie vor dem Supermarkt über den Weg läuft, wenn ein Wanderfalke über der City kreist und die Füchse in unserem Vorgarten stöbern, sieht das anders aus. Wilde Tiere haben in vielen Städten Deutschlands Einzug gehalten. Florian Möllers zeigt uns, warum die Tiere zunehmend in Städten einen komfortablen Lebensraum finden und wie die Menschen damit umgehen. Seine Landschaftsaufnahmen aus der Hauptstadt sind überraschend stimmungsvoll, seine Tierbilder und…mehr

Produktbeschreibung
Die Taube auf dem Dach, die Ente im Park und die Maus im Keller sind uns als Stadtbewohner vertraut. Doch wenn uns plötzlich eine Wildschweinfamilie vor dem Supermarkt über den Weg läuft, wenn ein Wanderfalke über der City kreist und die Füchse in unserem Vorgarten stöbern, sieht das anders aus. Wilde Tiere haben in vielen Städten Deutschlands Einzug gehalten. Florian Möllers zeigt uns, warum die Tiere zunehmend in Städten einen komfortablen Lebensraum finden und wie die Menschen damit umgehen. Seine Landschaftsaufnahmen aus der Hauptstadt sind überraschend stimmungsvoll, seine Tierbilder und Stadtbeobachtungen häufig voller Komik. Ein praktischer Infoteil zum Thema "Stadtnatur erleben" rundet neben den zahlreichen überraschenden Bilddokumenten diesen wunderbaren Band ab.
Autorenporträt
Florian Möllers Fotos werden in Zeitschriften wie GEO, National Geographics und BBC Wildlife Magazine veröffentlicht. Er ist mehrfacher Preisträger des renommierten Wildtierfotowettbewerbs BG Wildlife Photographer of the Year.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.09.2010

Steppenwölfe in der Großstadt

Der Berliner Naturfotograf Florian Möllers sucht auf seinem Streifzug durch das Dickicht der Städte und Vorstädte, auf Friedhöfen oder inmitten der Zentren nach Rückzugsräumen der Flora und Fauna. In der von Krieg und Teilung geprägten Geschichte Berlins - etwa auf ehemaligen Trümmerflächen, "im Schatten der Mauer" oder einem stillgelegten Rangierbahnhöfen - spiegelt sich die historische Stunde der Überlebenskünstler. So porträtiert Möllers die Haubenlerche als klassischen Berliner "Trümmervogel", der von den durch die Kriegsschäden und die folgenden Aufräumarbeiten hinterlassenen Flächen profitierte. Im historischen Zeitraffer schildert das Buch das Werden, Vergehen und Auferstehen von Ökosystemen und beschäftigt sich mit dem fragilen Gleichgewicht der Biopolis, das nicht nur durch die "großflächige Sanierung von Altbauten und die zunehmende Versiegelung von Flächen" gefährdet ist. Im Spannungsfeld von Naturschutz und Erholungsanspruch beklagt das Buch den Verlust der "Charakterarten" der Berliner und der Brandenburger Landschaften. Dennoch spricht es, beflügelt von der Ausbreitungsgeschichte der Kraniche, Seeadler, Biber und Wildschweine, von einer "einmaligen Naturausstattung" inmitten der Stadtlandschaft. Neben postmodernen Gebäudebrütern fängt das Buch in einem Foto symbolträchtig eine aus den Mündungsrohren der Panzer am Sowjetischen Ehrenmal herauslugende Spatzenkolonie ein. So widerlegt das Buch am Ende - manchmal etwas überengagiert, aber stets faktenorientiert - die Mär vom scheinbaren Widerspruch der "Stadtnatur". In der neuen Naturdynamik der Stadtbrachen erkennt es vielmehr die "Urwälder der Zukunft".

sg.

"Wilde Tiere in der Stadt. Inseln der Artenvielfalt" von Florian Möllers. Knesebeck Verlag, München 2010. 176 Seiten, 140 Abbildungen. Gebunden, 29,95 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Entzücken breitet sich im Rezensenten Michael Rutschky angesichts der Fotos aus, die Florian Möllers von Wildtieren in der Stadt aufgenommen hat. Denn Rutschky weiß selbst von Begegnungen mit Kanadagans, Fuchs und Graureiher in Berlin zu berichten. Das Buch konstatiere zwar nichts Unbekanntes, wenn es vom Einzug wilder Tiere in die moderne Stadt zeuge, trotzdem lässt sich hier die "quasireligiöse Evidenz" solcher Erscheinungen nachvollziehen, freut sich der Rezensent. Nur den im Geleitwort der Senatorin für Stadtentwicklung ebenso wie in den Texten Möllers vorhandene "kulturpessimistische" Unterton findet Rutschky verfehlt: Schließlich erschlössen sich die Tiere hier ganz neue Lebensräume, und kriegerisch sei dieses Vordringen auch nicht, meint der Rezensent.

© Perlentaucher Medien GmbH