Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 15,00 €
  • Broschiertes Buch

Um 1900 ist die Linie ein Faszinosum. Die bildenden Künste loten sie aus und dynamisieren damit ihr Verhältnis zueinander sowie das zu Natur und Technik. Aber die Linie hat damals noch viele weitere Funktionen: Sie ist auch epistemologische Metapher, kulturkritischer Kampfbegriff, poetologisches Graphem, Gegenstand und Medium wissenschaftlicher Experimente, Spur kollektiver Erschütterungen, Epochensignatur, Vehikel interdisziplinären Forschens u.v.a.m. Sie begegnet in wissenschaftlichen, philosophischen und literarischen Unternehmungen und transgrediert jeweils geltende Einteilungen und…mehr

Produktbeschreibung
Um 1900 ist die Linie ein Faszinosum. Die bildenden Künste loten sie aus und dynamisieren damit ihr Verhältnis zueinander sowie das zu Natur und Technik. Aber die Linie hat damals noch viele weitere Funktionen: Sie ist auch epistemologische Metapher, kulturkritischer Kampfbegriff, poetologisches Graphem, Gegenstand und Medium wissenschaftlicher Experimente, Spur kollektiver Erschütterungen, Epochensignatur, Vehikel interdisziplinären Forschens u.v.a.m. Sie begegnet in wissenschaftlichen, philosophischen und literarischen Unternehmungen und transgrediert jeweils geltende Einteilungen und Dichotomien. Diese vielstrahlige Wirksamkeit verfolgt das Buch in einem komplexen interdisziplinären und intermedialen Beziehungsfeld.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Als informativ und detailliert lobt Oliver Pfohlmann Sabine Mainbergers Studie über die Faszination der Linie um 1900. Völlig zu Recht ziehe die Autorin neben künstlerischen Arbeiten auch kunsttheoretische, psychologische und literaturwissenschaftliche Schriften heran, um die neue Linienästhetik zu beleuchten, meint der Rezensent. Er wirkt dann aber doch ein wenig unzufrieden, dass die "tieferen Gründe" für die Liebe zur Linie, in seinen Augen nämlich Ausdruck des "modernen Maschinengeistes" und Bekenntnis zum Fortschritt, bei der Berliner Literaturwissenschaftlerin nicht näher beleuchtet werden. Zudem lässt er durchblicken, dass die Affinität zum Ornamentalen auch in den mäandernden Sätzen Mainbergers aufscheint, was die Lektüre erschwert, und sie sich zudem auch gern im "Dickicht vergessener Schriften" verliere. Da findet es Pfohlmann erhellender, wenn sich die Autorin wieder konkreten Beispielen zuwendet. Will H. Bradleys "The Serpentine Dance" zum Beispiel wird von Mainberger fesselnd als ironischer Kommentar zur neuen Linienbegeisterung interpretiert, wie der Rezensent lobt.

© Perlentaucher Medien GmbH