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Inzwischen sieht es so aus, als rückten die Dinge, Gegenstände, Sachen, mit denen wir leben, energischer als bisher in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Sachen geben unserem Dasein Färbung und Eigenart. Sie sagen etwas aus über uns und das kulturelle Umfeld, sind Teil unserer Anthropologie. Indem wir versuchen, den Standort und die Perspektive der Dinge einzunehmen, bringen wir uns in die Lage, die Welt, die wir zu kennen meinen, als eine unbekannte zu entdecken. Dinge bilden die statistisch kaum fassbare mikropolitische Basis, die unser Leben ausmacht. Sie dringen zwar in öffentliche…mehr

Produktbeschreibung
Inzwischen sieht es so aus, als rückten die Dinge, Gegenstände, Sachen, mit denen wir leben, energischer als bisher in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
Sachen geben unserem Dasein Färbung und Eigenart. Sie sagen etwas aus über uns und das kulturelle Umfeld, sind Teil unserer Anthropologie. Indem wir versuchen, den Standort und die Perspektive der Dinge einzunehmen, bringen wir uns in die Lage, die Welt, die wir zu kennen meinen, als eine unbekannte zu entdecken. Dinge bilden die statistisch kaum fassbare mikropolitische Basis, die unser Leben ausmacht. Sie dringen zwar in öffentliche Entscheidungen nicht vor, gleichwohl manifestiert sich in ihnen die Befindlichkeit und fortwährende Metamorphose der Gesellschaft.
Wie leben wir? Wie gehen wir mit Dingen um? Wie sieht unser Dasein aus inmitten unzähliger Gegenstände? Dinge wirken auf uns ein. Sie besetzen einen eindrücklichen Platz im Bewusstsein. Ohne sie uns vorsätzlich merken zu müssen, tragen wir sie zeitlebens mit uns herum. Ihr Bild bleibt uns vor Augen. In der Erinnerung an die Schultasche, an ein luftiges Sommerkleid, an den ersten Gebraucht-Pkw werden wir fähig, unsere persönliche Geschichte festzumachen. Dinge sind keineswegs nur Spiegel, in denen wir uns reflektieren. Wir benutzen sie ja Tag für Tag und sind fortwährend dabei, sie unseren Erfordernissen anzupassen - ohne immer zu ahnen, wie sehr wir umgekehrt auch ihnen angepasst werden. Zwar können Gegenstände uns gleichgültig lassen, unsere Wahrnehmungsfähigkeit ihnen gegenüber kann sich abschleifen. Dann genügt ein Missgeschick, ein Defekt, und schon treten sie aus unserer Gewohnheit und ihrer Gewöhnlichkeit heraus. Plötzlich werden wir der Sachen bewusst und vor die Frage gestellt, wie wach und aufmerksam wir mit ihnen leben. Dinge sind uns gemeinsam.
Autorenporträt
Geb. 1938 in Berlin. Arbeitete in den 60er Jahren als Bibliothekar in Berlin und Krefeld. 1966-1977 Herausgeber der Literatur- und Kunstzeitschrift PRO. Lehrbeauftragter für Literatur an der FH Düsseldorf und Leiter der Düsseldorfer Literaturwerkstatt. Stipendien führten ihn nach Ahrenshoop, Amsterdam, Löwen, Paris, Schöppingen und Soltau. Veröffentlichte seit 1971 zehn Bücher mit Erzählungen, Kurzprosa oder Gedichten. Literarische Beiträge in über 70 Anthologien. Übersetzungen aus dem Niederländischen. Werke u.a.: "Ambrosias Himmel. Erzählungen", "Blickliebe. Gedichte". Lebt in Meerbusch bei Düsseldorf.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Überwiegend angetan zeigt sich Oliver Pfohlmann von Hansjürgen Bulkowskis Meditationen über alltägliche Dinge wie Kirschen, Taschenmesser, Fahrkartenautomaten oder tote Insekten. Die Aufmerksamkeit für die konkreten Dinge offenbart für ihn, wie wir miteinander umgehen, wie wir mit der Welt in Kontakt stehen und wie wir in der Beschäftigung mit diesen Dingen auch auf uns selbst zurückgeworfen sind. Nicht mit allen Texten kann der Rezensent gleich viel anfangen. Manche jedoch glänzen für ihn mit "subtilen Beobachtungen". Besonders interessant findet er Beschreibungen von Dingen, die sich aus ihrem funktionalen Verwendungszusammenhang gelöst haben und dadurch rätselhaft werden.

© Perlentaucher Medien GmbH