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"Jean-Henri Fabre: ein großer Gelehrter, der dachte wie ein Philosoph, sah wie ein Künstler und schrieb wie ein Dichter."Edmond Rostand Jahrzehntelang frönte Jean-Henri Fabre seiner Passion für die grandiose Welt en miniature: das Reich der Insekten. Er stand mit ihnen auf Du und Du, mit Hautflüglern und Nachtfaltern, Käfern, Taranteln und Spinnen, und redete mit ihnen, als seien sie seine Freunde. Der vorliegende Band umfaßt eine Auswahl von vier Texten aus Fabres zehnbändigen'Souvenirs Entomologiques'. Der Leser begegnet ihm in seinem Harmas und begleitet ihn bei einem Aufstieg auf den Mont…mehr

Produktbeschreibung
"Jean-Henri Fabre: ein großer Gelehrter, der dachte wie ein Philosoph, sah wie ein Künstler und schrieb wie ein Dichter."Edmond Rostand
Jahrzehntelang frönte Jean-Henri Fabre seiner Passion für die grandiose Welt en miniature: das Reich der Insekten. Er stand mit ihnen auf Du und Du, mit Hautflüglern und Nachtfaltern, Käfern, Taranteln und Spinnen, und redete mit ihnen, als seien sie seine Freunde.
Der vorliegende Band umfaßt eine Auswahl von vier Texten aus Fabres zehnbändigen'Souvenirs Entomologiques'. Der Leser begegnet ihm in seinem Harmas und begleitet ihn bei einem Aufstieg auf den Mont Ventoux, wo er seiner geliebten Sandwespe auflauert, und entdeckt ihn als einen beharrlichen, manchmal skurrilen Gelehrten, der die Ergebnisse seiner Wissenschaft auch noch literarisch fesselnd zu schildern vermochte.
Autorenporträt
Der Insektenforscher Jean-Henri Fabre (1823-1915) war zunächst Kellner, dann Lehrer, später studierte er Mathematik und Biologie. 1879 kaufte er in Serignan (Departement Vaucluse) ein Landgut, wo er bis zu seinem Tod Insektenforschungen betrieb. Seine 'Souvenirs entomologiques' blieben bis heute das umfassendste Werk der Insektenforschung.
Fabre schrieb auch Gedichte und Lieder und wurde 1904 für den Literaturnobelpreis vorgeschlagen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Dem "kleinen, feinen" Verlag Heinrich und Hahn möchte Sylvia Staude danken für die Edition dieser Insekten-Schriften von Jean-Henri Fabre. Wie der Autor sein Thema "liebevoll" umkreist, wie er Sandwespennester und Mauerbienenhöhlen beschreibt, aber auch abschweift, von den Insekten zu den Vögeln, von den Vögeln zu deren Schmackhaftigkeit - das findet sie "hinreißend" und "lebendig". Kriminologischer Verstand und Herz, so lässt die Rezensentin uns wissen, gehen bei Fabre Hand in Hand.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.03.2008

Die Liebe zum Insekt

Insektenliebhabern sind sie vertraut: die "Souvenirs Entomologiques" von Jean-Henri Fabre, ursprünglich in zehn Bänden zwischen 1879 und 1907 erschienen. Keine Taxonomie wird in ihnen feingeschliffen, sondern eine Fülle von Beobachtungen über die Verhaltensweisen von Insekten ausgebreitet. Der Autor blendet sich dabei nicht aus, weder seine Faszination noch die Umstände der Beobachtungen. Das lag zwar nicht auf dem kürzesten Weg, der von der alten Naturgeschichte zur modernen Biologie führte. Aber die Nachforschungen, die Fabre über Jahrzehnte anstellte, trugen ihm durchaus wissenschaftliches Ansehen ein. Und von Victor Hugo über Maeterlinck bis Ernst Jünger reichen die Würdigungen von Fabres Beschreibungs- und Erzählkunst durch die Schriftsteller. Gegen Ende seines Lebens häuften sich die Ehrungen; selbst als Kandidat für den Literaturnobelpreis wurde er genannt. Ein hübscher schmaler Band bietet nun vier Kapitel aus den "Erinnerungen". Im ersten wird der Leser mit dem südfranzösischen Landgut bekannt gemacht, in dem Fabre sich 1879 mit sechsundfünfzig Jahren samt seiner vielköpfigen Familie einrichtete, um sich fortan hauptsächlich den Insekten zu widmen. Die anderen beginnen mit der Schilderung eines Aufstiegs auf den nahe gelegenen Mont Ventoux und bleiben dann auf den Spuren der Sandwespen, deren "Poesie" man sich nüchtern vorstellen muss. (Jean-Henri Fabre: "Ich aber erforsche sie mitten im Leben!". Von der Poesie der Insekten. Aus dem Französischen und mit einem Nachwort von Peter Repp und Beate Taudte-Repp. Heinrich & Hahn, Frankfurt am Main 2008. 92 S., geb., 15,90 [Euro].) hmay

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.07.2008

In der Sandwespenkolonie
Maurergesellen, Minenarbeiter, Monarchfalter: Drei Bücher über die Welt der Insekten
Wie Marcel Beyer einmal bemerkte, sind Menschen in Waldemar Bonsels’ „Biene Maja” vor allem durch die Farbe Rot gekennzeichnet. 1914 allerdings, zwei Jahre nach Erscheinen der „Biene Maja”, stellte der große Bienenforscher Karl von Frisch fest, dass es eine Farbe gibt, die Bienen ganz gewiss nicht sehen können: Rot. Nehmen uns die Bienen also gar nicht war? Ganz so ist es wohl nicht. Der Eindruck aber drängt sich auf, dass Tiere im Allgemeinen und Insekten im Besonderen in einer Art Parallelwelt leben. Kommunikation ist da nicht möglich. Und obwohl sie die Mehrheit der Erdbewohner stellen, haben sie doch etwas von Außerirdischen an sich.
Daher vielleicht auch das ganz spezielle Interesse, das ihnen drei neue Bücher entgegenbringen. Wie Reisende in einem fremden Land beobachten Jean-Henri Fabre, Sue Hubbel und Fredrik Sjöberg Sitten und Gebräuche von Sandwespe, Schwebfliege und Honigbiene. Staunend starren sie stundenlang auf das Gesumm um einen Strauch, liegen ganze Tage auf dem Boden und beobachten die Tiere beim Höhlenbau. Oder sie sitzen einfach nur da und warten, dass etwas vorbeigeflogen kommt.
Stammvater dieser Art empathischer Tierbetrachtung ist der Franzose Jean-Henri Fabre (1823-1915). Als Privatgelehrter und expliziter Antiakademiker hat er enormen Einfluss auf die Insektenforschung genommen. Inzwischen ist aus dem kauzigen Liebhaber der Hautflügler fast eine Art Kultfigur geworden. Sein „Harmas” im Vaucluse, südlich von Avignon, dient heute als Museum, und aus seinen zehnbändigen „Entomologischen Erinnerungen” wird immer wieder etwas übersetzt. Nicht immer gleich gut, aber der schmale Band mit dem etwas unhandlichen Titel „Ich aber erforsche sie mitten im Leben” versammelt eine gelungene Auswahl, die auch Fabres sprachlicher Meisterschaft gerecht wird. Ein Beispiel aus seinem Aufsatz über den Wohnsitz seiner späten Jahre, jenen „Harmas”, auf dessen steinigem, von Sonne verbranntem Boden nur Disteln und Hautflügler und vielleicht ein Büschel Thymian ihr Auskommen finden: hier hockt Fabre und beobachtet leidenschaftlich „auf die unterschiedlichste Beute spezialisierte Jäger, Lehm verarbeitende Baumeister, auf Pflanzenwolle erpichte Nestbauer, Sammler von Schnittgut aus Laub und Blütenblättern, Konstrukteure von Kartongebilden, Tonerde anrührende Mörtelgesellen, Holz durchbohrende Zimmerleute, Minenarbeiter, die unterirdische Galerien anlegen, Arbeiter, die mit feinsten Häutchen werkeln und ich weiß nicht, wer sonst noch alles”. Hat sonst irgendwer je so anschaulich und liebevoll über Wespen geschrieben?
Opossums fangen gerne Bienen
Ganze Welten tun sich da zwischen Geröll und stacheligen Büschen auf, das Reich der Grabwespe, das Herrschaftsgebiet der Mauerbiene, die Sandwespenkolonie. Und wir haben das Glück, ihnen über Fabres geduldige Schulter hinweg zusehen zu dürfen. Schnell mag da in manchem die Sehnsucht hochsteigen, es dem Biologen gleichzutun, ein Leben zu führen, das dem Anschein nach im Einklang mit der Natur verläuft. Dass so ein Leben keineswegs einfach ist, zeigt Sue Hubbel in „Ein Jahr in den Ozark Mountains”. Die Ozark Mountains liegen im US-Bundesstaat Missouri, und irgendwo in der hügeligen Landschaft, zwischen Fluss und Bach, liegt die Farm der Imkerin Sue Hubbels.
Ein Jahr lang verlebt man mit ihr in diesem ebenfalls sehr schönen und gut übersetzten Buch die Jahreszeiten, lernt das Bienenjahr kennen: Was eine Königin auszeichnet, wie man Schwärme fängt, dass Bienengift gut gegen Arthritis ist und Opossums Bienen gerne fangen und aussaugen. Zwischendurch geht es auch um das Leben auf dem Land überhaupt, um Grillabende mit Kriegsveteranen, Verkaufsfahrten mit dem alten Pick-up quer durchs seltsam ferne Amerika des Jahres 1986, man erfährt von Blutkardinälen, Indigofinken und Goldzeisigen, von Kupferkopfschlangen, Monarchfaltern und Buschhornblattwespen. Dass die Arbeit als Imkerin, die Einsamkeit auf dem Hof kein Honigschlecken ist, sondern harte Arbeit, erfährt man auch.
Fredrik Sjöbergs Buch „Die Fliegenfalle” vereint ebenfalls Tierbeobachtungen mit lebensweltlichen Betrachtungen. Im Mittelpunkt steht ein schwedischer Entomologe namens René Malaise, Erfinder besagter Fliegenfalle und Anfang des 20. Jahrhunderts einer der ersten Kamtschatka-Reisenden. Sein Bewunderer Sjöberg, Jahrgang 1958, lässt es selbst ruhiger angehen, lebt auf einer Schären-Insel vor Stockholm und sammelt dort Schwebfliegen, jene Fliegenart, die in so vielen unterschiedlichen Verkleidungen auftritt: Mal sehen die Tierchen aus wie Fliegen, mal wie Honigbienen, Schmarotzerwespen, Bremsen oder Mücken. Und nicht selten sind sie so verschwindend klein, dass normale Menschen sie überhaupt nicht wahrnehmen. Sind wir es also, fragt man sich da, die im Grunde mit Blindheit geschlagen sind? Jeder Mensch ist ein Planet, heißt es so schön. Glücklich, wer auf seinem eigenen Insekten zu entdecken vermag. Oder wenigstens Bücher wie diese. TOBIAS LEHMKUHL
JEAN-HENRI FABRE: Ich aber erforsche sie mitten im Leben. Aus dem Französischen von Peter Repp und Beate Taudte-Repp. Heinrich und Hahn Verlag, Frankfurt am Main 2008. 92 S., 15,90 Euro.
SUE HUBBELL: Ein Jahr in den Ozark Mountains. Aus dem Amerikanischen von Barbara Heller. SchirmerGraf Verlag, München 2007. 268 S., 19,80 Euro.
FREDRIK SJÖBERG: Die Fliegenfalle. Aus dem Schwedischen von Paul Berf. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2008. 240 S., 17,95 Euro.
Leucopsis dorsigera, eine Maurerbiene aus John Adams’ „Essays on the microscope” ( 1787). Foto: Science Museum / SSPL
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