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Produktdetails
  • Verlag: Steidl
  • Seitenzahl: 175
  • Deutsch
  • Abmessung: 215mm
  • Gewicht: 285g
  • ISBN-13: 9783865210531
  • ISBN-10: 3865210538
  • Artikelnr.: 12786157
Autorenporträt
Oskar Negt, geboren 1934, studierte Rechtswissenschaft, Philosophie und Soziologie, vor allem bei Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, und war Assistent bei Jürgen Habermas. Seit 1970 ist er Professor für Sozialwissenschaften an der Universität Hannover. Zahlreiche Veröffentlichungen. 2011 wurde Oskar Negt mit dem "August-Bebel-Preis" für sein Lebenswerk gewürdigt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

"Ungewöhnlich interessant" findet Volker Ullrich die Streitschrift Oskar Negts zu einer der "Schlüsselfragen unserer Gegenwart" und freut sich, dass die kritischen Intellektuellen des Landes offenbar ihre Sprache wiedergefunden haben. Gegen die These, die Gewerkschaften hätten sich in Zeiten der Globalisierung und des entfesselten Kapitalismus überlebt, trete Negt an und lege dabei die Symptome der gesellschaftlichen "Krise" gleich zu Beginn "schonungslos" offen: Mehr als ein Drittel ihrer Mitglieder hätten die Gewerkschaften zwischen 1991 und 2003 verloren, zitiert Ullrich den Autor, was aber nicht an der hohen Arbeitslosigkeit liege, sondern an der "kulturellen Erosionskrise", also dem Verlust traditioneller Werte. Die Gewerkschaften dürfe man nicht einfach aufgeben, sonst werde der Sozialstaat "in seinem Kern beschädigt". Demokratie ohne Sozialstaat sei aber nicht denkbar, resümiert Ullrich weiter. Dennoch kritisiere der Autor auch die Gewerkschaften. Er empfiehlt ihnen, sich nicht auf eine "trotzige Verteidigungshaltung" zu versteifen, sondern ihr Interessensfeld auf andere Lebenszusammenhänge wie Familie oder Ökologie auszuweiten.

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