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Die Gefahr, die von der US-amerikanischen Außenpolitik ausgeht, ist unter der Präsidentschaft von George W. Bush selbst für enge Verbündete offensichtlich geworden. Der Kanadier Gabriel Kolko zeigt in seinem Buch auf, dass der Hang zum Krieg die US-amerikanische Außenpolitik schon seit Beginn des Kalten Krieges prägt. Von Korea über Vietnam bis zum Irak durchziehen die Kriegsbesessenheit und die Selbstüberschätzung der USA die jüngste Geschichte der einzig übrig gebliebenen Supermacht wie ein roter Faden.
Doch der Wille zur Dominanz mit militärischen Mitteln wirkt politisch kontraproduktiv
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Produktbeschreibung
Die Gefahr, die von der US-amerikanischen Außenpolitik ausgeht, ist unter der Präsidentschaft von George W. Bush selbst für enge Verbündete offensichtlich geworden. Der Kanadier Gabriel Kolko zeigt in seinem Buch auf, dass der Hang zum Krieg die US-amerikanische Außenpolitik schon seit Beginn des Kalten Krieges prägt. Von Korea über Vietnam bis zum Irak durchziehen die Kriegsbesessenheit und die Selbstüberschätzung der USA die jüngste Geschichte der einzig übrig gebliebenen Supermacht wie ein roter Faden.

Doch der Wille zur Dominanz mit militärischen Mitteln wirkt politisch kontraproduktiv und führt in die Sackgasse. Trotz militärischer Anfangserfolge, die jeweils hochgejubelt werden, werden die Ziele, die ursprünglich angestrebt worden sind, nie erreicht. Kolko analysiert außenpolitische Entscheidungsfindungsprozesse und geht der Frage nach, warum anstelle von rationalen Erwägungen auf politischer, diplomatischer und humanitärer Ebene Ignoranz und Faktenblindheit vorherrschend sind. Kolko sagt nicht, dass alle internationalen Probleme durch die USA geschaffen wurden oder werden: Viele Konflikte haben eigenständige Wurzeln, aber ohne Einmischung der USA und ihre Waffenlieferungen ginge es sowohl den Betroffenen als auch dem US-amerikanischen Volk besser.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Aufgewärmte These

Über das Fiasko des Irak-Krieges sind schon viele lesenswerte Bücher geschrieben worden. Die Erinnerungen unmittelbar Beteiligter oder Schilderungen von Beobachtern geben ein lebendiges und facettenreiches Bild dieses Ereignisses. Nichts dergleichen bietet der Kanadier Gabriel Kolko, ein emeritierter Hochschullehrer. Er nimmt den Irak-Krieg zum Anlass, um die schon in früheren Arbeiten vertretene These aufzuwärmen, die Vereinigten Staaten hätten sich "seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs so ziemlich überall auf folgenschwere Weise eingemischt" und in den betroffenen Ländern immer nur Unheil gestiftet. Und warum taten oder tun sie das? Weil die Regierung immer einen Feind brauche, "um Kongress und Öffentlichkeit von der Notwendigkeit erhöhter Rüstungsausgaben zu überzeugen". Daher habe sich Washington immer wieder auf militärische Abenteuer eingelassen, zuletzt im Irak. Der Autor hält es für "irreführend", die Entscheidung für den Einmarsch auf den Einfluss der Neokonservativen und ihrer Ideologie zurückzuführen. Die "aggressive Außenpolitik" Bushs unterscheide sich in nichts von der seiner Vorgänger. Ein intelligenter Antiamerikanismus mag anregend sein. Doch die biedere Argumentation Kolkos wirkt nur ermüdend. Auf den letzten Seiten seines Buches kommt er zu dem atemraubenden Schluss, es seien die Vereinigten Staaten, "die heute über Krieg und Frieden entscheiden, und daran wird sich auf absehbare Zeit nichts ändern". Die meisten Leser werden sich vermutlich kaum bis dahin durchquälen. (Gabriel Kolko: Machtpolitik ohne Perspektive. Die USA gegen den Rest der Welt. Rotpunktverlag, Zürich 2007. 330 S., 24,- [Euro].)

HORST BACIA

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Eine etwas seltsame Kritik hat Ludwig Watzal da geschrieben. Das Buch scheint die amerikanische Außenpolitik in Bausch und Bogen zu verdammen, behandelt George W. Bush als einen besonders extremen Repräsentanten einer sozusagen genetisch immer gleichen Tendenz, die nur aus Hegemonialstreben und Verfechtung eigener Interessen zu bestehen scheint, und fordert gleich auch noch eine Auflösung der Nato. Watzal teilt diese schematisch wirkenden Ansichten keineswegs. "Die Besserwisserei nervt", sagt er. Aber dann stellt er fest, dass das Buch ja eine Stimmung trifft, als wäre das ein Argument, das seine Thesen stützt.

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