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1937 schreibt C. A. Loosli dem Rabbiner R. E. Botschko: 'Ich verstehe mich keineswegs auf Theologie, am allerwenigsten auf jüdische.' Deshalb, fährt er fort, sei sein 'Philosemitismus' eigentlich eine 'nicht-jüdische Humanität'. Zehn Jahre früher, 1927, ist es Loosli 'zur Gewissens- und zur Bürgerpflicht' als 'Schweizer und Demokrat' geworden, gegen den aufkommenden Antisemitismus Stellung zu beziehen: Er verfasst das in diesem Band vollständig dokumentierte Buch Die schlimmen Juden! (geschrieben 1926) - eine fulminante Polemik gegen die perfiden 'Protokolle der Weisen von Zion' und die darauf…mehr

Produktbeschreibung
1937 schreibt C. A. Loosli dem Rabbiner R. E. Botschko: 'Ich verstehe mich keineswegs auf Theologie, am allerwenigsten auf jüdische.' Deshalb, fährt er fort, sei sein 'Philosemitismus' eigentlich eine 'nicht-jüdische Humanität'. Zehn Jahre früher, 1927, ist es Loosli 'zur Gewissens- und zur Bürgerpflicht' als 'Schweizer und Demokrat' geworden, gegen den aufkommenden Antisemitismus Stellung zu beziehen: Er verfasst das in diesem Band vollständig dokumentierte Buch Die schlimmen Juden! (geschrieben 1926) - eine fulminante Polemik gegen die perfiden 'Protokolle der Weisen von Zion' und die darauf basierende Hetzschrift 'Der internationale Jude' des damals weltweit mächtigsten Wirtschaftsführers Henry Ford. Das Buch dokumentiert auch, dass Loosli sehr früh die Gefahr erkannte, die von den deutschen Nazis - die er 'die Hakenkreuzler' nannte - ausging. Wegen seines Buches wird Loosli 1934 zum Experten im international stark beachteten und historisch bedeutsamen Berner Prozess um die 'Protokolle'. Ausschnitte aus Looslis umfangreichen Stellungnahmen beweisen auch seinen antifaschistischen Mut. Zudem dokumentiert der sechste Band der Werkausgabe Looslis Engagement für die Flüchtlinge und für ein offenes Asylrecht vor und während des Zweiten Weltkriegs.
Autorenporträt
Fredi Lerch, geboren 1954 in Roggwil, war Redaktor der Wochenzeitung WOZ. Seit 2002 arbeitet er als freier Journalist und ist Mitglied des Pressebüros "puncto" in Bern.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Einen etwas zwiespältigen Eindruck hat dieser Band mit Schriften des 1959 verstorbenen Schriftstellers C.A. Loosli über Judentum und Antisemitismus bei Rezensent Urs Hafner hinterlassen. Neben Dokumenten zum Berner Prozess über die antisemitischen "Protokolle der Weisen von Zion" findet er darin die Schrift "Die schlimmen Juden!" (1927) sowie Texte zur Debatte darüber. Er sieht in Loosli einen Humanisten, der den in der Schweiz der 30er Jahre grassierenden Antisemitismus scharf kritisiert. Seine Ausführungen gegen den Antisemitismus hält Hafner für "klug und konsequent". Allerdings scheint ihm Loosli selber nicht ganz frei von antisemitischen Vorurteilen, sodass er ihn einen "ambivalenten Aufklärer" nennt. Seine Schriften zeigen für Hafner jedenfalls auch, "wie virulent und etabliert in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts das Denken in antisemitischen und sozialdarwinistischen Kategorien war".

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