Marktplatzangebote
24 Angebote ab € 0,50 €
  • Gebundenes Buch

Paris: Ein Mann geht spazieren. Auf seinen Streifzügen durch Montparnasse begegnen ihm zwangsläufig Menschen mit Rollschuhen und mit Kopfhörern, aus denen "weltumspannende abscheuliche Musik dröhnt". Da hilft nicht einmal mehr das Schubertlied "Am Bach im Frühling", das der Gepeinigte vor sich hin summt. Er hebt ab in musikalische Parallelwelten, lässt die Gedanken schweifen und denkt an den einzigen Verbündeten in dieser Welt der Banausen: seinen Schweizer Freund Markus Berger, Beinahe-Pianist und Ingenieur mit einem feinen Verständnis für die großen kulturellen Dinge dieser Welt. Dazu gehört…mehr

Produktbeschreibung
Paris: Ein Mann geht spazieren. Auf seinen Streifzügen durch Montparnasse begegnen ihm zwangsläufig Menschen mit Rollschuhen und mit Kopfhörern, aus denen "weltumspannende abscheuliche Musik dröhnt". Da hilft nicht einmal mehr das Schubertlied "Am Bach im Frühling", das der Gepeinigte vor sich hin summt. Er hebt ab in musikalische Parallelwelten, lässt die Gedanken schweifen und denkt an den einzigen Verbündeten in dieser Welt der Banausen: seinen Schweizer Freund Markus Berger, Beinahe-Pianist und Ingenieur mit einem feinen Verständnis für die großen kulturellen Dinge dieser Welt. Dazu gehört der einzigartige deutsche Bariton Hermann Prey, für dessen Musik der Erzähler in schwärmerische Ekstase verfällt und der dem einsamen Flaneur größten Trost bietet. Doch der verehrte Star ist auch schon nicht mehr von dieser Welt. Höhepunkte im Leben des so arg Gebeutelten sind die Treffen mit seinem Freund Berger zu Konzertbesuchen in New York, meistens jedoch in der Brasserie L Orfeo in Paris. Einziges Thema: die wahre Musik und die finsteren Mutmaßungen über ihr Verschwinden im Lärm der Welt - einer Welt, in der diese beiden letzten Heroen der kulturellen Erhabenheit keinen Platz mehr zu finden glauben... Ein Buch über die Musik und die Stille, über Freundschaft, Wut und Einsamkeit, gleichzeitig ein Buch der Trauer über den Verlust eines Freundes. Voller Witz und scharfsinniger Ironie mit einem augenzwinkernden Blick auf die Kulturpessimisten unserer Zeit. Ein amokartiger Monolog à la Thomas Bernhard vor der Kulisse Paris.
Autorenporträt
Ariel Denis, 1945 in Frankreich geboren, hat diverse - vom französischen Feuilleton begeistet aufgenommene - anspruchsvolle und doch amüsante Romane veröffentlicht. Ariel Denis ist Professor für Kulturwissenschaften an der École des Beaux-Arts d'Angers. Er lebt in Paris.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Thomas Laux zeigt sich von der blanken Wut, die aus fast jeder Zeile dieses als "Romanbericht" bezeichneten Buches spricht, sichtlich beeindruckt, und er spricht den Tiraden des Ich-Erzählers bei seinen Streifzügen durch Paris über die zeitgenössische Musikbeschallung, über Stadtlärm allgemein und über sein Hassobjekt Nr. 1, die "Diskothekenmusik", einen "Furor" Bernhardt'schen Ausmaßes zu. Bei aller Erregtheit aber, die das Buch übermittle, müsse man ihm auch Klugheit und tiefe Einsichten bescheinigen, lobt der Rezensent, der sich von kulturpessimistischen Auslassungen offensichtlich nicht abschrecken lässt.

© Perlentaucher Medien GmbH