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Produktdetails
  • Verlag: NP Buchverlag
  • Seitenzahl: 319
  • Abmessung: 29mm x 135mm x 210mm
  • Gewicht: 457g
  • ISBN-13: 9783853261927
  • ISBN-10: 3853261922
  • Artikelnr.: 09943294
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.09.2002

Vom leeren Blatt
Nachhaltiges Reden über
nachhaltige Entwicklung
Nachhaltigkeit ist zu einem Schlagwort unserer Zeit geworden. Ursprünglich verwendeten die Förster diesen Begriff: Eine nachhaltige Nutzung von Wäldern bedeutete, ihnen nur höchstens so viel Holz zu entnehmen, wie zur gleichen Zeit nachwuchs. Heute wird das Wort anders benutzt: Es geht um die Zukunftsplanung unter gleichberechtigter Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und sozialer Interessen.
Heinz Peter Wallner und Michael Narodoslawsky entwerfen die Vision, dass sich eine nachhaltige, vernetzte Welt aus neuen Inseln der Nachhaltigkeit entwickelt, die allmählich immer weiter zusammenwachsen. Es sei vor allem wichtig, ständig und überall über die Vision Nachhaltigkeit zu reden; lokale Gruppen sollten sich bilden, die darüber diskutieren, wie Nachhaltigkeit verwirklicht werden kann. Dies ist keine neue Idee, denn über Nachhaltigkeit wird viel geredet. Die Gruppen, die sich damit beschäftigen, brauchen neue Impulse, gerade von Naturwissenschaftlern und Technikern, aus deren Reihen die beiden Autoren des Buches stammen.
Doch die Leser erfahren nur immer wieder, dass über Nachhaltigkeit geredet werden muss. Unter der Kapitelüberschrift „Auf den Inseln formt sich eine neue Welt: Das neue Bild der Welt” ist lediglich zu erfahren: „Dieses Kapitel bleibt fast ein leeres Blatt. Wir überlassen es Ihrer Fantasie, sich auszumalen, wie sich dieser Prozess gestalten könnte.” Aber gerade das sollte in einem Buch zu lesen sein, das von Experten der Nachhaltigen Entwicklung geschrieben wurde. In dem Buch ist also das zu lesen, was man schon lange weiß, aber nicht das, was man schon lange wissen will: was Nachhaltigkeit in der Praxis ist und ob dieser Begriff wirklich der treffende und zentrale für unsere Zukunftsvorsorge ist.
HANSJÖRG KÜSTER
HEINZ PETER WALLNER, MICHAEL NARODOSLAWSKY: Inseln der Nachhaltigkeit. Logbuch für ein neues Weltbild. Niederösterreichisches Pressehaus, Sankt Pölten 2002. 319 S., 24,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Zunächst neugierig in die Hand genommen und dann enttäuscht weggelegt - Hansjörg Küster zeigt sich von den "Inseln der Nachhaltigkeit", die Hans Peter Wallner und Michael Narodoslawsky entdeckt haben wollen, genarrt. Ein Buch von der Sorte, in dem man zu lesen bekommt, was man schon lange weiß, stöhnt Küster, statt was man seit langem wissen will. Dabei könnte die globale Umweltbewegung dringend neue Impulse und Anregungen gebrauchen - gerade von naturwissenschaftlicher und technischer Seite, meint Küster. Der Rezensent erläutert, dass der Begriff der Nachhaltigkeit eigentlich aus der Forstwirtschaft stammt und impliziert, nur soviel Holz aus dem Wald zu verwenden, wie auch nachwächst. Inzwischen wird der Begriff für Zukunftsplanung schlechthin eingesetzt, behauptet Küster. Die einfache Vision der Autoren heiße, in einer vernetzten Welt jene nicht näher beschriebenen "Inseln der Nachhaltigkeit" einzurichten, die dann peu à peu zusammenwachsen sollen. Wie sich dieser Prozess global gestalten könnte, darüber hätte Hansjörg Küster gerne etwas erfahren.

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