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Sechs Wochen waren sie unterwegs. Auf den Routen der Eisenbahnverbindungen, die seit über hundert Jahren mit glanzvollen Luxuszügen oder modernen Garnituren betrieben werden, fuhren sie vom äußersten Westen in den Osten und in die Mitte zurück. Idee und Reiseroute hatte die literaturWERKstatt berlin in monatelanger Arbeit ausgeklügelt. Das Ergebnis: eine Vielfalt von Kulturen, ein Sprachgewirr, ein Stimmengemisch sondergleichen, ein "Versuchslabor gesamteuropäischer Verständigung", so die Presse, angesetzt von denen, die mit der Sprache am besten umgehen können. Wo immer die…mehr

Produktbeschreibung
Sechs Wochen waren sie unterwegs. Auf den Routen der Eisenbahnverbindungen, die seit über hundert Jahren mit glanzvollen Luxuszügen oder modernen Garnituren betrieben werden, fuhren sie vom äußersten Westen in den Osten und in die Mitte zurück. Idee und Reiseroute hatte die literaturWERKstatt berlin in monatelanger Arbeit ausgeklügelt. Das Ergebnis: eine Vielfalt von Kulturen, ein Sprachgewirr, ein Stimmengemisch sondergleichen, ein "Versuchslabor gesamteuropäischer Verständigung", so die Presse, angesetzt von denen, die mit der Sprache am besten umgehen können. Wo immer die Schriftstellerinnen und Schriftsteller hielten, schwärmten sie in die Städte aus, zu Lesungen, Debatten und Festen. Mit einem großen Abschlußwochenende kulminierte die Fahrt in Berlin. Aber damit war das größte europäische Literaturereignis der letzten Jahre noch nicht vorbei. Denn nun ging es an den Schreibtisch zurück. Das Resultat erscheint - nach gigantischen Leistungen zahlreicher Übersetzerinnen - i n mehreren europäischen Ländern als Buch. Das deutschsprachige pünktlich zum "Europäischen Jahr der Sprachen" und rechtzeitig zur Frankfurter Buchmesse. Hundert ganz eigene Blickwinkel auf unseren Kontinent, hundert Erzählungen, Impressionen, Fragestellungen und Beobachtungen bilden ein einzigartiges literarisches Puzzle Europas, das es noch nie gegeben hat. Beteiligte Länder unter anderem: Albanien, Armenien, Aserbaidschan, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Dänemark, Finnland, Georgien, Griechenland, Großbritannien, Irland, Island, Italien, Jugoslawien, Kroatien, Liechtenstein, Luxemburg, Malta, Mazedonien, Moldawien, Niederlande, Österreich, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Türkei, Ukraine, Ungarn, Zypern
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.01.2002

NEUE REISEBÜCHER

Für die Tasche. Vergangenen Sommer rollte ein Zug durch Europa. Ein Schriftstellerzug. 103 Autoren aus 43 Ländern fuhren sechs Wochen lang mit dem sogenannten Literaturexpress von Lissabon über Paris und Hannover nach Kaliningrad, Riga und St. Petersburg und wieder zurück nach Berlin. Nun könnte man eigentlich denken, Schriftsteller seien eher so einsamkeitssuchende Menschen und für eine organisierte Massenautorenzugfahrt durch einen ganzen Kontinent nicht so gut zu gebrauchen. Aber wer vergangenen Sommer die Ankunft der glücklichen Reiseschriftsteller auf dem Berliner Bahnhof Friedrichstraße miterlebte, der war bereit, an das gelungene Experiment des fahrenden Kulturaustauschexpresses zu glauben. Und jetzt, gut ein Jahr nach der Rückkehr, gibt es die Reise- und Kulturaustausch-Erfahrungen der Schriftsteller als Buch. In Gedichtform, als kleines Dramolett, Erzählung, Beobachtung, Novelle, leichte Glücksbeschreibung, schwere Massenschreibleiderfahrung, Liebesgeschichte, Gedenkgeschichte, Nachtgeschichte. Und alle Texte zusammen ergeben ein schönes Reisebuch. Unterwegs geschrieben. Unterwegs zu lesen. In Europa, im Zug und anderswo.

vw.

Thomas Wohlfahrt und Christiane Lange (Hrsg.): "Europaexpress. Ein literarisches Reisebuch". Eichborn Verlag Berlin 2001. 25,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Tobias Gohlis kann diesem Reisetagebuch von 103 Autoren, die mit dem Zug quer durch Europa gereist sind, nicht viel abgewinnen. Zu deutlich sei in den einzelnen Texten die "Last der Gruppe" zu spüren, zu wenig werde von den Autoren auf ihrer Reise wirklich gesehen. Das wenige, das gesehen wird, ist Gohlis sprachlich nicht genau genug erfasst, besonders der Sinn für das "Fremde" scheint ihm unterentwickelt. Und so erscheinen ihm die Beiträge nur all zu oft als "Wiederkäuen und angestrengtes Vermeiden" von Reiseliteraturklischees. Dennoch, so Gohlis nachdrücklich, sind diese Reiseeindrücke lesenswert, denn sie vermittelt seiner Ansicht nach den "Bewusstseinszustand" von Europäern.

© Perlentaucher Medien GmbH