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Kommissar Marco Valoni steht vor einem Rätsel. Jemand scheint es auf die kostbarste Reliquie der Christenheit abgesehen zu haben: das Grabtuch Jesu. Einen Brandanschlag auf den Turiner Dom hat das Grabtuch zum Glück unversehrt überstanden. Allerdings wird im Kirchenschiff die Leiche eines Mannes mit herausgeschnittener Zunge gefunden. Besteht ein Zusammenhang zu dem Mann, der, ebenfalls ohne Zunge, im Turiner Gefängnis sitzt? Kommissar Valoni vermutet es. Die Spuren führen zu zwei rivalisierenden Geheimbünden, deren Konflikt tief verwurzelt in der christlichen Vergangenheit liegt.

Produktbeschreibung
Kommissar Marco Valoni steht vor einem Rätsel. Jemand scheint es auf die kostbarste Reliquie der Christenheit abgesehen zu haben: das Grabtuch Jesu. Einen Brandanschlag auf den Turiner Dom hat das Grabtuch zum Glück unversehrt überstanden. Allerdings wird im Kirchenschiff die Leiche eines Mannes mit herausgeschnittener Zunge gefunden. Besteht ein Zusammenhang zu dem Mann, der, ebenfalls ohne Zunge, im Turiner Gefängnis sitzt? Kommissar Valoni vermutet es. Die Spuren führen zu zwei rivalisierenden Geheimbünden, deren Konflikt tief verwurzelt in der christlichen Vergangenheit liegt.

Autorenporträt
Julia Navarro, geb. 1953 in Madrid, ist eine der erfolgreichsten Autorinnen Spaniens. Sie veröffentlichte zunächst mehrere erfolgreiche Sachbücher, bevor sie mit ihren Thrillern an die Spitze der spanischen Bestsellerlisten sprang. Auch in Deutschland waren ihre Romane wochenlang auf der Spiegel-Liste vertreten. Julia Navarros Romane werden in zehn Sprachen übersetzt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Streckenweise sehr amüsant findet Rezensent Walter Haubrich die Lektüre dieses spanischen Bestsellers. Der Unterhaltungsroman hat ihm außerdem gezeigt, "von was Bestseller heute handeln". Was die Handlung betrifft, kann man den Ausführungen des Rezensenten entnehmen, dass um kriminelle Machenschaften und Handlungen rund um das sagenumwobene, "mehrfach gestohlene und entführte" Turiner Grabtuch Christi geht. Eine wichtige Rolle spielt hier Haubrich zufolge die titelgebende Bruderschaft des Templerordens. Natürlich dürfe man keine tieferen Erkenntnisse erwarten, warnt der Rezensent, "etwa über die düsteren Kapitel der Kirchengeschichte". Die eigentliche Leistung der Autorin sieht der Rezensent in der Konstruktion dieser aktuellen Kriminalgeschichte, deren Handlungsstränge "bis zu zwei Jahrtausende auseinanderklaffen". Die Sprache sei einfach und funktional. Die deutsche Übersetzung fällt ihm allerdings auf Grund eines Hangs zu Anglizismen unangenehm auf.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.07.2005

Anstrengend ist das Templerleben
Der Roman, der "Das Sakrileg" in Spanien von Platz eins verdrängte: Julia Navarro erzählt vom Kampf um das Grabtuch Christi

Vom ersten Roman der spanischen Journalistin Julia Navarro wurden innerhalb eines Jahres eine halbe Million Exemplare verkauft. Unter dem Titel "Die stumme Bruderschaft" ist das Buch jetzt auch auf deutsch erschienen. "La Biblia de Barro" (Die Bibel aus Lehm), der zweite Roman der Autorin, steht wenige Wochen nach seinem Erscheinen weit oben auf den spanischen Bestsellerlisten. Die Parlamentsjournalistin Julia Navarro hatte vor ihrem Debütroman einige gutinformierte Sachbücher über die aktuelle Politik ihres Landes geschrieben; als "La hermandad de la Sábana Santa", so der Originaltitel der "Stummen Bruderschaft", herauskam, verdrängte der Roman in Spanien sogar Dan Browns "Sakrileg" von Platz eins. Julia Navarro sagt zwar, sie sei nicht von Browns Erfolg zu ihrem historischen Thema angeregt worden; doch zweifellos ist der spannende historische Unterhaltungsroman derzeit nicht nur in Spanien zu einer äußerst beliebten Lektüre geworden.

"Die stumme Bruderschaft" handelt von der Geschichte des vielbegehrten, mehrmals gestohlenen und entführten Grabtuchs Jesu Christi, das sich in der Kathedrale von Turin befindet. Um den Besitz des Grabtuchs haben im Laufe der zweitausend Jahre nach dem Tode Christi zahlreiche Institutionen, Sekten, Monarchen und Bischöfe gerungen. Wegen der in ihrer Authentizität umstrittenen Reliquie wurden Kathedralen in Brand gesetzt und brutale Verbrechen begangen. Vor diesem Hintergrund bemüht sich der italienische Kriminalkommissar Marco Valoni, den letzten Brand in Turin aufzudecken.

Eine wichtige Rolle im Kampf um das Grabtuch spielen außer einer frühchristlichen Gemeinde in der Türkei Mitglieder des Templerordens, unter ihnen ein italienischer Bankier und ein eleganter, doch undurchsichtiger französischer Priester. Eine attraktive italienische Historikerin und eine kluge spanische Journalistin vervollständigen das Personal dieses Romans; sie lassen sich auf viele Gefahren ein, um an die Hintermänner der verschwörerischen Organisation heranzukommen. In Julia Navarros Darstellung erinnert die Bruderschaft des Templer-Ordens in der Auswahl ihrer einflußreichen Mitglieder und in ihren geheimbündlerischen Zügen überdies sehr effektvoll an das in Spanien gegründete und dort zeitweise sehr mächtige Laieninstitut Opus Dei.

Trotz der unterschiedlichen Handlungsstränge, die bis zu zwei Jahrtausende auseinanderklaffen, gelingt es der Autorin, die Spannung zu halten, wobei allerdings die aktuelle Kriminalgeschichte, die Untersuchung des Kommissars Valoni und seiner Mitarbeiter, mehr Interesse beim Leser wecken dürfte als die eingestreuten Geschichten aus Konstantinopel, dem frühmittelalterlichen Frankreich und von den Leiden und Listen der von Papst und König verfolgten Templer.

Der Verlag prunkt aus Werbezwecken mit einem Zitat des bekennenden Viellesers und früheren spanischen Ministerpräsidenten Felipe González: "Es ist wirklich schwierig, zweitausend Jahre Geschichte in einen Roman zu binden; Julia Navarro ist es gelungen. Sie hat die vielen Fäden ihres Romans schließlich wieder zusammenlaufen lassen. Das ist ein großartiges Lesevergnügen." Man muß González zustimmen: Die eigentliche Leistung der Autorin liegt in der Konstruktion ihres Romans. Ein Lesevergnügen mag es sein, sicher eine unterhaltsame Lektüre für alle, die hier keine tieferen Erkenntnisse, etwa über die düsteren Kapitel der Kirchengeschichte, suchen. Um einen eigenen Stil bemüht sich Julia Navarro gar nicht erst. Die einfache, sehr funktionale Sprache des Romans erleichtert das Verständnis und bereitet auch bei der Übertragung in andere Zungen keinerlei Schwierigkeiten. Die deutsche Übersetzerin Sabine Giersberg allerdings hat einen schwer erträglichen Hang zu englischen Ausdrücken im neudeutschen Modejargon. Als "Eyecatcher" etwa beschreibt sie einen auffallenden Hosenanzug der ebenso schönen wie klugen "Dottoressa". Menschen setzt sie "auf" den Beichtstuhl, andere "auf die Terrasse" eines Bistros statt ins Straßencafé. Dennoch zeigt die nie beschwerliche, streckenweise hochamüsante Lektüre von "Die stumme Bruderschaft", von was Bestseller heute handeln und wie sie geschrieben sein sollen.

Julia Navarro: "Die stumme Bruderschaft". Roman. Aus dem Spanischen übersetzt von Sabine Giersberg. Limes Verlag, München 2005. 412 S., geb., 19,90 [Euro].

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"Ein gewagtes Unterfangen, 2000 Jahre Geschichte in einem Roman unterzubringen. Aber Julia Navarro hat es brillant geschafft - ein großartiges Lesevergnügen!" (Felipe Gonález, El País)