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Ein poetisches Bilderbuch über den Kreislauf des Lebens und das gefühlvolle Miteinander zwischen den Generationen. Die Geschichte beschreibt die liebevolle Beziehung zwischen Enkel und Großmutter, die gemeinsam am Meer in einem Leuchtturm wohnen. Fürsorglich kümmert sie sich um ihren heranwachsenden Enkel bis sie eines Tages zu schwach wird, um den Haushalt weiter zu führen. Ab da übernimmt er ihre Rolle, sorgt sich um die Dinge des Alltags und erzählt ihr die Geschichten, die er früher von ihr gehört hat. Bis sie eines Tag nicht mehr da ist "poetischer bedeutendes Thema" stimmungsvolle Illustrationen.…mehr

Produktbeschreibung
Ein poetisches Bilderbuch über den Kreislauf des Lebens und das gefühlvolle Miteinander zwischen den Generationen. Die Geschichte beschreibt die liebevolle Beziehung zwischen Enkel und Großmutter, die gemeinsam am Meer in einem Leuchtturm wohnen. Fürsorglich kümmert sie sich um ihren heranwachsenden Enkel bis sie eines Tages zu schwach wird, um den Haushalt weiter zu führen. Ab da übernimmt er ihre Rolle, sorgt sich um die Dinge des Alltags und erzählt ihr die Geschichten, die er früher von ihr gehört hat. Bis sie eines Tag nicht mehr da ist "poetischer bedeutendes Thema" stimmungsvolle Illustrationen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.02.2008

Und am Ende darf ich sie dann küssen

Erst kümmert sich Oma um Jonas, dann ist es umgekehrt: Koos Meinderts erzählt liebevoll und diskret vom Leben und Sterben im Schatten des Leuchtturms.

Manchmal darf es ruhig ein bisschen mehr sein: "Die Geschichte von Jonas und Oma" zielt mit diskreten Mitteln auf nichts Geringeres als den Lauf des Lebens. Da glühen Wangen rot vor Freude und Aufregung, Bäuche werden immer runder, weil ein Baby darin wächst, Falten graben sich ihren Weg in die Gesichter.

"Oma ist alt, aber der Leuchtturm ist älter, viel älter", beginnt das Buch. Koos Meinderts erzählt eine Familiengeschichte über drei Generationen hinweg. Nicht mehr Kind, noch nicht Frau, sitzt sie, die viele Jahre später Jonas' Oma sein wird, auf dem Fenstersims, ihre Jungmädchenträume im Kopf, den Leuchtturm im Blick, den Sohn des Leuchtturmwärters im Herzen. Ihr Schwarm heißt Jonas und träumt derweil von ihr, dem fröhlichen Mädchen mit den leuchtenden Apfelwangen. Jahre später, nach einem Ausgehabend im Dorf, endlich, ist es so weit, Jonas darf sie küssen: "Ihr Haar, ihr Ohr mit den vorwitzigen Haarsträhnen davor, ihren Hals und ihren Mund, der so rot war wie der Herbst." Schnell wird sie Mutter, ihr Sohn Jonas wächst heran und heiratet bald, weil seine Freundin ein Kind erwartet, was Meinderts ohne übertriebene Betulichkeit beschreibt. Als die jungen Eltern fortgehen, lassen sie ihr Kind, das auch Jonas heißt, in der Obhut seiner Großmutter.

Ein unaufgeregter, offener Ton klingt in der Geschichte. Im Gegensatz zum zeitlosen und schlichten Text geraten leider Annette Fieniegs Illustrationen etwas altbacken und einfallslos. Die schwarzen Linien um die Figuren, den Leuchtturm, oder Hühner, die am Boden picken, begrenzen die Acrylzeichnungen und lassen sie statisch wirken. Oft fehlen Details, die Szenen lebendig machen.

Ein Bild der Küche aber ragt aus dem bequemen Minimalismus heraus. Verblasste schwarzweiße Fotos hängen an der Wand, Postkarten kleben am Küchenschrank, Spinnen haben ihr Netz an die Lampe gewebt, das Küchentuch strotzt vor Dreck. Die alte Großmutter starrt vor sich hin, ihr Enkel trägt ein Tablett mit einer Teekanne und Zucker zu ihr. Oma leidet inzwischen an Alzheimer, sie hat sich in die Welt ihrer Jugend zurückgezogen. Manchmal denkt Oma, ihr Enkel sei der Jonas von früher, der Sohn des Leuchtturmwärters, und bietet ihm an, sie zu küssen. Dann nimmt der Enkel einfach ihre Hand und erzählt ihr, wie aus ihr und seinem Großvater ein Paar wurde.

Das Leben geht seinen Weg, sagt jede Seite des Buchs. Damit zu hadern brächte nichts. Die demente Großmutter rudert hinaus aufs offene Meer. Und Jonas sagt sich: "Heute Abend gehe ich zum Dorfhaus und tanze mit dem schönsten Mädchen im Dorf, und am Ende darf ich sie küssen, ihre Wangen, aber auch ihr Haar und ihr Ohr mit den vorwitzigen Haarsträhnen davor, ihren Hals und ihren Mund, der so rot ist wie der Herbst."

CHRISTINA HOFFMANN

Koos Meinderts, Annette Fienieg: "Die Geschichte von Jonas und Oma". Titania, Königstein 2007. 40 S., geb., 12,95 [Euro]. Ab 6 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Sehr positiv hat Rezensentin Christina Hoffmann diese Familiengeschichte über drei Generationen für junge Leser ab sechs Jahren aufgenommen. Sie bescheinigt der Autorin Koos Meinderts, "liebevoll" und "diskret" das Ganze des Lebens in den Blick zu nehmen, das Leben, das seinen Lauf nimmt, und zu dem auch das Sterben gehört. Lobend äußert sie sich über den "offenen" und "unaufgeregten" Ton, in dem die Geschichte gehalten ist. Die Illustrationen von Annette Fienieg haben ihr dagegen nicht so gut gefallen. Sie findet sie ein wenig "altbacken" und langweilig.

© Perlentaucher Medien GmbH