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"Als Kind hatte ich nicht einen Tag ohne Liebe und Zuwendung erlebt. Doch dann, nach all den Jahren, hatte Salma mich komplett zerstört, jedes Gefühl für mein eigenes Selbst. Ich glaubte, dass ich ihre Sklavin war und sie meine Herrin. Ich glaubte an ihre absolute Kontrolle über mich. Ich glaubte, sie hätte die Macht über Leben und Tod."
Man nannte sie "yebit" - das arabische Wort für jemand, der es nicht wert ist, einen Namen zu tragen. Sie schlief eingesperrt in einem Verschlag, sie arbeitete Tag und Nacht, sie wurde geschlagen und bekam keinen Pfennig Lohn. Und das Schlimmste: Sie durfte
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Produktbeschreibung
"Als Kind hatte ich nicht einen Tag ohne Liebe und Zuwendung erlebt. Doch dann, nach all den Jahren, hatte Salma mich komplett zerstört, jedes Gefühl für mein eigenes Selbst. Ich glaubte, dass ich ihre Sklavin war und sie meine Herrin. Ich glaubte an ihre absolute Kontrolle über mich. Ich glaubte, sie hätte die Macht über Leben und Tod."

Man nannte sie "yebit" - das arabische Wort für jemand, der es nicht wert ist, einen Namen zu tragen. Sie schlief eingesperrt in einem Verschlag, sie arbeitete Tag und Nacht, sie wurde geschlagen und bekam keinen Pfennig Lohn. Und das Schlimmste: Sie durfte nicht einen Schritt nach draußen tun... Dies ist die Geschichte der jungen Nubafrau Mende Nazer, die nicht etwa vor 200 Jahren spielt, sondern heute, im 21. Jahrhundert. Mendes Geschichte ist durchaus kein Einzelfall. Und sie endet nicht im tiefen Afrika, sondern bei unseren Nachbarn in Europa: Denn am Tiefpunkt einer jahrelangen erniedrigenden Sklavenexistenz in Khartoum wird Mende nach England verschickt - als Sklavin der sudanesischen Botschafterfamilie in London...

Autorenporträt
Mende Nazer ist heute um die 22 Jahre alt - ein genaues Geburtsdatum wird bei den Nuba nicht festgehalten. Aufgewachsen in den Nuba-Bergen im Sudan, lebt sie heute in London - nach neun Jahren Gefangenschaft in Afrika und Europa. Ihr größter Wunsch ist es, so bald wie möglich ihre Familie im Sudan wiederzusehen.
Damien Lewis, britischer Journalist und Sudan-Spezialist, half bei Mendes Flucht und bei der Niederschrift ihres Buches. Mit der Unterstützung von Menschenrechtsorganisationen kämpft er darum, die ungeheuerliche Tatsache der Sklaverei im 21. Jahrhundert publik zu machen.
Rezensionen
"Eigentlich müsste die 22-jährige Nubierin an der Welt verzweifelt sein. Stattdessen strahlt sie Offenheit aus, als hätte sie bisher nur Glück gehabt im Leben. Doch als Mädchen wurde sie im Sudan entführt, musste sieben Jahre lang einer Familie zu Diensten sein: geschlagen, gedemütigt, sexuell belästigt - im Sudan, später in London. Im 21. Jahrhundert eine Autobiografie aus dem Mittelalter."
(Bunte vom 10.10.02)

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Das Buch habe alles, was einen Bestseller ausmachen könne: Es sei exotisch, schockierend, grausam und anrührend, arbeite mit den Mitteln einer naiven Erzählung und unterstütze die Legende vom undurchdringlichen Kontinent Afrika. Doch Rezensentin Eugénie Bott zeigt sich skeptisch. Ob sich die Geschichte der jungen Afrikanerin Mende Nazer, die zuerst im Sudan, dann in London als Sklavin gehalten wurde, tatsächlich so zugetragen hat, wie Nazer und ihr Koautor Damien Lewis, ein englischer Journalist, sie hier erzählen, bleibt für Bott fraglich: "Schreibt hier eine Verzweifelte, oder unterlegt der Koautor den Zeilen sein Wissen über Sklaverei und Politik im Sudan?" Zu dubios, zu widersprüchlich, zu anfechtbar, findet sie vieles in dem Buch. Ob sich Nazer mit ihrem Bericht einen Gefallen getan hat, steht nach Auffassung Botts dahin, wittert sie doch in der Vermarktung des Falles eine erneute Ausbeutung Nazers. Eines ist für Bott indes klar: Ein Skandal, ein Bestseller helfen Nazer und anderen nur bedingt.

© Perlentaucher Medien GmbH