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"Es ist auch dem Politiker gestattet, die Bilanz seines Lebens zu ziehen - besonders dann, wenn es ihm nach Krankheit wieder geschenkt wird". (Rainer Barzel)
Der Autor nimmt die aktuellen Ereignisse, die besorgniserregenden Entwicklungen in Deutschland zum Anlaß, die Frage zu stellen: Wohin geht's mit Deutschland? Und: kommt Weimar wieder?
Vom Kaiserreich über Weimar, die Naziherrschaft, die Bundesrepublik in Bonn, das Wirtschaftswunder, den Kalten Krieg, die Aussöhnung mit Israel, die Ostverträge, die Wiedervereinigung und die Bundesrepublik in Berlin spannt er den Bogen seiner
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Produktbeschreibung
"Es ist auch dem Politiker gestattet, die Bilanz seines Lebens zu ziehen - besonders dann, wenn es ihm nach Krankheit wieder geschenkt wird". (Rainer Barzel)

Der Autor nimmt die aktuellen Ereignisse, die besorgniserregenden Entwicklungen in Deutschland zum Anlaß, die Frage zu stellen: Wohin geht's mit Deutschland? Und: kommt Weimar wieder?

Vom Kaiserreich über Weimar, die Naziherrschaft, die Bundesrepublik in Bonn, das Wirtschaftswunder, den Kalten Krieg, die Aussöhnung mit Israel, die Ostverträge, die Wiedervereinigung und die Bundesrepublik in Berlin spannt er den Bogen seiner Beobachtungen und Erfahrungen und zeigt, daß nachwirkt, was war, und daß das, was die Politik jetzt tut oder nicht tut, in die Zukunft nachwirken wird.

Der Autor ist ein leidenschaftlicher Demokrat, das Parlament stellt er in den Mittelpunkt. Er zeigt, wie wieder Vertrauen in die Politik gewonnen werden kann, welche Grundsätze und Einstellungen aus dem Beginn der Bundesrepublik, die Deutschland zum "Weltmeister" auf vielen Gebieten werden ließ, auch heute noch gelten.
Autorenporträt
Dr. Rainer Barzel, geboren 1924 im ostpreußischen Braunsberg und in Berlin aufgewachsen, hat nach dem Militärdienst in Köln Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft studiert. 1949 bis 1956 war er bei der Regierung von Nordrhein-Westfalen tätig. Von 1957 bis 1987 gehörte er dem Bundestag an, dessen Präsident er 1983/84 war. Von 1963 bis 1973 führte er die Bundestagsfraktion der CDU/CSU. 1962/63 und 1982/83 ist er Bundesminister, von 1971 bis 1973 CDU-Bundesvorsitzender und von 1986 bis 1990 (wie schon 1980) Koordinator für die deutsch-französische Zusammenarbeit gewesen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.01.2006

Berliner Gewürge
Lob auf die alte Bundesrepublik

Deutschland, einst "Weltmeister" und nun der "Kranke Europas"? Klagen über das "Dahinsiechen" der Bundesrepublik, jene miesepetrige Sicht zeitgenössischer Kritiker, stachelt elder statesmen geradezu an. Von Helmut Schmidt, dem Mitstreiter aus Tagen der ersten Großen Koalition, ermutigt, schreibt Rainer Barzel der heutigen Politikerkaste Lektionen seiner Lebenserfahrungen ins Stammbuch. Als Politiker will er dem Volk Mut predigen, Perspektiven aufzeigen, Politikverdrossenheit und Vertrauensverlust der Menschen entgegenwirken. Doch seine Analyse der deutschen Situation im Sommer 2005 fällt deprimierend aus. Die Vollendung der Wiedervereinigung stagniert, bei anhaltend hoher Arbeitslosigkeit werden Sozial- und Arbeitslosenhilfe gekürzt. Das Parlament führt nicht mehr die deutsche Politik. Als Stätte politisch-geistiger Auseinandersetzungen hat der Bundestag abgedankt. Und die Föderalismusreform? Ein Beispiel für die Reformunfähigkeit. Gerade in den östlichen Landesteilen ist der Wertewandel spürbar. Demokratie wird nur noch als Teil des Wohlstands aufgefaßt. Bei den Bürgern wächst Mißtrauen, in die Staatsform wie in die Fähigkeit der Politiker, Wirtschaftsprobleme meistern zu können. Überdies steht nach Frankreichs Nein zum Verfassungsvertrag das europäische Einigungswerk in Frage. Daneben taucht deutscherseits wieder Großmannssucht auf, sobald es um einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat geht.

Barzel sieht Parallelen zu Verfallserscheinungen, die der Weimarer Republik das Ende bereiteten. Die deutschen Katastrophen des 20. Jahrhunderts wirken nach. Ihn beschleicht Angst, gewonnene Freiheiten und bewährte Eigenschaften der Bonner Demokratie wie Bescheidenheit, Verläßlichkeit, Soziale Marktwirtschaft, eine geachtete Sozialordnung und Leidenschaft für die Einigung Europas könnten im Gewürge der Berliner Politik untergehen. Wo Medien und Wirtschaftsverbände demokratischen Institutionen den Rang ablaufen, will er diese Kräfte in den Willensbildungsprozeß einbeziehen. Unerschütterlich ist sein Glaube an die Werte und Instrumente der alten Bundesrepublik. Aber reichen diese aus, Deutschlands Probleme zu lösen? Das Buch regt zum Denken an, auch zum Widerspruch. Darum lohnt sich die Lektüre.

HANNS JÜRGEN KÜSTERS

Rainer Barzel: Was war, wirkt nach. Wohin geht's mit Deutschland? Olzog Verlag, München 2005. 160 S., 18,50 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Durchaus anregend findet Hanns Jürgen Küsters dieses Buch über den Zustand Deutschlands, das Rainer Barzel, Unionsfraktionschef aus Tagen der ersten Großen Koalition, vorgelegt hat. Als Politiker will, so Küsters, Barzel Mut machen und der Politikverdrossenheit der Menschen entgegenwirken. Doch seine Analyse der deutschen Situation falle deprimierend aus: Die Vollendung der Wiedervereinigung stagniert; bei anhaltend hoher Arbeitslosigkeit werden Sozial- und Arbeitslosenhilfe gekürzt; das Parlament führt nicht mehr die deutsche Politik und so weiter. Küsters hebt hervor, dass Barzel die Errungenschaften der alten Bundesrepublik, Eigenschaften wie Bescheidenheit, Verlässlichkeit, Soziale Marktwirtschaft, eine geachtete Sozialordnung und Leidenschaft für die Einigung Europas, in Gefahr sieht. "Das Buch regt zum Denken an, auch zum Widerspruch", resümiert der Rezensent. "Darum lohnt sich die Lektüre."

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