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Lauschen, beobachten, diskutieren, fotografieren, notieren: Zwei Dutzend Autoren, Pädagogen und Künstler schreiben über ihre vielschichtigen Eindrücke während einer Israel-Reise, die sie von Tel Aviv nach Jerusalem, vom Toten Meer durchs Jordantal zum Golan und nach Haifa führt. Das Buch enthält Texte und Geschichten, Gedichte und Bilder. Sie erzählen von einem faszinierenden Land mit seinen aufregenden Herausforderungen, Reizen und Spannungen. Iris Möckel ist Redakteurin und Herausgeberin bei der Bundeszentrale für politische Bildung in Bonn und Initiatorin des Projekts "Schreibwerkstatt für…mehr

Produktbeschreibung
Lauschen, beobachten, diskutieren, fotografieren, notieren: Zwei Dutzend Autoren, Pädagogen und Künstler schreiben über ihre vielschichtigen Eindrücke während einer Israel-Reise, die sie von Tel Aviv nach Jerusalem, vom Toten Meer durchs Jordantal zum Golan und nach Haifa führt. Das Buch enthält Texte und Geschichten, Gedichte und Bilder. Sie erzählen von einem faszinierenden Land mit seinen aufregenden Herausforderungen, Reizen und Spannungen. Iris Möckel ist Redakteurin und Herausgeberin bei der Bundeszentrale für politische Bildung in Bonn und Initiatorin des Projekts "Schreibwerkstatt für Schulbuchautoren". Sie begleitet regelmäßig Studienreisende durch Israel. Inhalt: Methodisches zur Schreibwerkstatt Die Vorbereitungstagungen Die Reise Erster Reisetag ( Ankunft) Zweiter Reisetag (Jerusalem) Dritter Reisetag Vierter Reisetag Fünfter Reisetag Sechster Reisetag (Totes Meer) Siebter Reisetag ( Tiberias und Golan) Achter Reisetag Neunter Reisetag (Kawkab und Haifa) Zehnter Reisetag (Haifa) Elfter Reisetag Zwölfter Reisetag (Maayan Zwi und Tel Aviv) Dreizehnter Reisetag (Tel Aviv) Vierzehnter Reisetag Nachbereitung Rezepte
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.09.2000

Ferne

"Israel. Reisen, Schreiben, Begreifen. Ein Werkstattbericht", herausgegeben von Iris Möckel. S. Hirzel Verlag, Stuttgart 2000. 182 Seiten, zahlreiche Fotos. Gebunden, 32 Mark. ISBN 3-7776-0997-8.

An mangelnder Vorbereitung lag es nicht. Daß eine Gruppe deutscher Pädagogen nicht so ohne weiteres würde nach Israel reisen können, dessen war sich der Veranstalter, die Bundeszentrale für politische Bildung, durchaus bewußt gewesen. Schon Monate vorher hatte man die Teilnehmer - "Lehrer, Schulbuchautoren und Lehrerfortbilder" - zu Vorbereitungsseminaren eingeladen. Auf dem Stundenplan standen Geschichte und Vorgeschichte des Staates Israel. Es ging um die Judenverfolgung, um Palästina und um die Jeckes sowie um das gespaltene Heimatgefühl der Israelis. Manches konnte die Gruppe erfahren, um dann im Land feststellen zu müssen, daß in Wahrheit doch wieder alles ganz anders ist, daß man Yad Vashem, die Gedenkstätte der Ermordeten, nur über "hoffnungslos verstopfte Straßen" erreicht, daß der Holocaust kein Gegenstand ritualisierter, sondern persönlicher Betroffenheit ist, etwas, von dem die Leute noch an der Bushaltestelle erzählen, mit dem sie im Alltag fertig werden müssen - in einem Alltag, der den Fremden so fremd bleibt, daß sie nur immer wieder von sich berichten können. Wohin die reisenden Schulmeister, Hobbyliteraten allesamt, auch kommen, immer beobachten sie ihr "Bewußtsein", ihre "Seele", in Jerusalem nicht anders als am Toten Meer, in Haifa oder in Tel Aviv. Wenig Zeit bleibt nach der täglichen "Schreibwerkstatt" am Vormittag, nach dem Verlesen der eigenen Verse und Zeilen, noch für die schärfere Beobachtung der Wirklichkeit. Sie kommt in den gesammelten Reiseeindrücken der Gruppe kaum vor. Die politischen Spannungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart sind ihr auf der Fahrt von Tel Aviv nach Jerusalem ebenso entgangen wie die Probleme jüngster Zuwanderung; selbst Mea She'Arim, das Jerusalemer Viertel der aggressiven Orthodoxen, haben sie eher idyllisch erlebt, als Anstoß einer Gemütsbewegung, die in Israel doch nur den Blick verstellen kann, wie sehr, wie peinlich mitunter, das zeigt der vorliegende "Werkstattbericht", eine fotografisch aufgelockerte Warnung. (Th.R.)

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Kaum ein gutes Haar lässt der Rezensent mit dem Kürzel "Th. R." an diesem Band. Die Reisegruppe aus Pädagogen und Schulbuchautoren habe sich zwar ausführlich auf die Reise nach Israel vorbereitet. Das Ergebnis findet er jedoch enttäuschend. Die Teilnehmer waren seiner Ansicht nach so sehr mit sich und dem "Verlesen der eigenen Verse" in der "Schreibwerkstatt" beschäftigt, dass sie zu eindrücklichen Beobachtungen keine Zeit mehr hatten. Von den politischen Spannungen oder den Problemen der Zuwanderung erfahre der Leser nichts, und dass die Gruppe das Jerusalemer Viertel Mea She'Arim der "aggressiven Orthodoxen" als bezaubernd erlebt haben, irritiert den Rezensenten spürbar. Geradezu "peinlich" findet er, wie sehr die Teilnehmer sich selbst den Blick auf Israel verstellt hätten.

© Perlentaucher Medien GmbH