Produktdetails
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Seitenzahl: 274
  • Abmessung: 215mm
  • Gewicht: 438g
  • ISBN-13: 9783770149865
  • ISBN-10: 3770149866
  • Artikelnr.: 08911424
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.10.2000

THOMAS STEINFELD, Leiter des Literaturressorts dieser Zeitung, hat eine Geschichte der populären Musik in der Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts geschrieben. Ein Auto hält vor einer Ampel, durch das Blech hört man ein Riff. Begeistert schlägt der Fahrer auf das Lenkrad. Jeder kennt dieses Beispiel, und eines lehrt es gewiß: Auf den Tonspuren des Alltags führen die Menschen ein Doppelleben. Thomas Steinfeld erzählt, wie Elemente der Musik, Figuren der Literatur und Motive des Films sich verbinden: Wenn die Welt in Feuer und Rauch aufgeht, schickt Michelangelo Antonioni die Gruppe "Pink Floyd" aus, um den Untergang zu besiegeln. Ein Höllenlied wird gebrüllt, wenn Quentin Tarantinos Helden morden. Und Rainald Goetz erwürgt den Schlaf in sich, um im hämmernden Baß das Gesetz der Hingabe zu finden. Überall ist diese Musik. (Thomas Steinfeld: "Riff". Tonspuren des Lebens. DuMont Verlag, Köln 2000. 280 S., geb., 38,- DM.)

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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

In 24 kleinen Rhapsodien verfolgt der Autor die populäre Ton-Spur als "Grundgeräusch der Moderne". Und er macht seine Sache gut, wie wir den Ausführungen von Manfred Papst entnehmen können. Steinfeld, schreibt er, beherrscht die Kunst der impressionistischen Skizze genauso wie das Anekdotische und den Umgang mit dem notwendigen Faktenmaterial (aus Künstlerbiografien und Romanen). Dass uns der Autor dabei wenig Neues zu erzählen hat, tritt für Papst dagegen in den Hintergrund, schließlich gehe es um die elegante feuilletonistische Darreichung und mehr um Bilder als um Argumente. Allerdings, Gescheites und Originelles hat Papst auch entdeckt: Den Titelessay z.B. oder die im Band enthaltene Skizze zum Polaroidfoto. Wo da jetzt die Musik spielt, sagt er uns aber nicht.

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