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Die Biblioteca Apostolica Vaticana blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück: Schon im 4. Jahrhundert richtete Papst Silvester I. (314 335) in der Basilika des St. Johannes im Lateran eine erste Büchersammlung ein. Zwischen 1587 und 1589 erbaute Papst Sixtus V. den prächtigen Salone Sistino im Apostolischen Palast, der zur neuen Unterkunft der Bibliothek wurde. Im Laufe der Jahrhunderte sammelten die Päpste hier eine Vielzahl an Kulturschätzen, darunter viele weltweit bedeutende Handschriften, die man auf die Zeit der Antike zurück datieren kann, außerdem Münzen, Inkunabeln und…mehr

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Produktbeschreibung
Die Biblioteca Apostolica Vaticana blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück: Schon im 4. Jahrhundert richtete Papst Silvester I. (314 335) in der Basilika des St. Johannes im Lateran eine erste Büchersammlung ein. Zwischen 1587 und 1589 erbaute Papst Sixtus V. den prächtigen Salone Sistino im Apostolischen Palast, der zur neuen Unterkunft der Bibliothek wurde. Im Laufe der Jahrhunderte sammelten die Päpste hier eine Vielzahl an Kulturschätzen, darunter viele weltweit bedeutende Handschriften, die man auf die Zeit der Antike zurück datieren kann, außerdem Münzen, Inkunabeln und Dokumente, die so für nachfolgende Generationen bewahrt werden konnten.
Dieser reich ausgestattete Band gibt einen umfassenden Überblick auf die Geschichte und die Sammlungen der Vatikanischen Bibliothek und führt dem Leser die unermessliche Vielfalt und die Bedeutung der Bibliothek für das Wissen der Menschheit vor Augen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.10.2012

Mit Pracht wider die Protestanten
Ein repräsentativer Bild- und Textband über die einzigartig reichen Bestände und prächtigen Räume der vatikanischen Bibliothek
In der Reihe der von vatikanischen Instituten herausgegebenen Publikationen zu den Kulturmonumenten des Kirchenstaats ist ein fabelhaft ausgestatteter Bildband über die reichen Bestände und über die schier endlose Entwicklungs- und Baugeschichte der „Biblioteca Apostolica Vaticana“, also der für Besucher nur schwer zugänglichen päpstlichen Bibliothek, erschienen. Es sind ja schon immer Schriften gewesen, mit denen das Papsttum seine Stellung in der Welt definiert hat. Und doch bedurfte es eines humanistisch gebildeten Kirchenoberhaupts bürgerlicher Abstammung, dass die im Vatikan vereinten Schriften und Bände im Jahr 1451 in einer Bibliothek zusammengeführt und „zum Nutzen und zum allgemeinen Interesse der Gelehrten“ nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten geordnet und zugänglich gemacht wurden.
  Nikolaus V. hatte, bevor er zum Papst gewählt wurde, für Cosimo de Medici im Dominikanerkloster San Marco in Florenz die erste öffentliche Bibliothek der Neuzeit eingerichtet. Im Anschluss daran hat er den berühmten „Bibliothekskanon“ verfasst, eine nach Themen geordnete Liste theologisch, juristisch, literarisch und wissenschaftlich grundlegender Werke, die in den folgenden Jahrzehnten vielen Bibliotheksgründern als Ansporn und Maßstab diente. In den wenigen Jahren, die ihm, dem kunstsinnigen und baufreudigen Papst der Frührenaissance, zum Arbeiten blieben, ist die Vatikanische Bibliothek zu einer der größten und vielfältigsten des Kontinents herangewachsen.
  Den nächsten wichtigen Schub bekam die päpstliche Bibliothek im Jahr 1475, als Papst Sixtus IV. im Erdgeschoss des Apostolischen Palasts eigens vier Räume für die Bücherbestände einrichten und von Domenico und Davide Ghirlandaio höchst ansprechend mit Fresken ausstatten ließ. Da in den folgenden Jahrzehnten aber in unmittelbarer Nachbarschaft heftig gebaut wurde und der schöne Ausblick in die Vatikanischen Gärten verloren ging, büßten die fein ausgestatteten, intimen Räume im Erdgeschoss bald ihre Attraktivität ein. Doch es sollte fast noch ein ganzes Jahrhundert vergehen, bis ein Papst, der die apostolische Bibliothek als eine der wichtigsten Waffen im Kampf gegen den wortgewaltigen nordischen Protestantismus begriff, den Anstoß zum Neubau gab. Sixtus V. ließ direkt nach seiner Wahl 1585 in den überlang gestreckten Belvederehof von seinem Lieblingsarchitekten Domenico Fontana einen mächtigen Querriegel als Bibliotheksgebäude einziehen. Um dem im Obergeschoss dieses Baukörpers gelegenen neuen Riesensaal, dem Salone Sistino (unser Bild), sowie den anliegenden Kabinetten eine Ausstattung zu geben, die dem welthistorischen Anspruch dieses Bibliotheksbaus gerecht wurde, gab Sixtus V. ein ikonografisches Programm monströsesten Ausmaßes in Auftrag und ließ innerhalb kürzester Zeit die hohen Gewölbe, die langen Seitenwände und die sechs rechteckigen Mittelpfeiler des Saals lückenlos mit farbkräftigen Fresken bedecken. Dass dabei keine Malereien ersten Ranges entstanden sind, ist kaum verwunderlich. Doch als Raumkunstwerk zählt der Salone Sistino zum Besten, was der Manierismus in Italien hinterlassen hat.
GOTTFRIED KNAPP
  
Cesare Pasini: Biblioteca Apostolica Vaticana. Schätze der abendländischen Buchkultur. Belser Verlag, Stuttgart 2012. 352 S., 300 Abb., 148 Euro .
Der Salone Sistino in dem von Fontana errichteten Bibliotheksbau des Vatikans wurde nach Plänen von Giovanni Guerra und Cesare Nebbia von unbekannten Malern ausgemalt.
FOTO: AUS DEM BESPROCHENEN BAND
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