Produktdetails
  • Verlag: Sanssouci
  • ISBN-13: 9783725413768
  • ISBN-10: 3725413762
  • Artikelnr.: 14215871
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Dieses Triest-Buch hat Rezensent "bär" zum Reisen und Essen gleichermaßen verführt, wie man seiner hochzufriedenen Besprechung entnehmen kann. Genauer gesagt verführe das Buch sogar zum Kochen, stellt "bär" angesichts der mitgelieferten Rezepte mit Begeisterung fest. Er sieht das von Krimi-Autor Veit Heinichen und Starköchin Ami Scabar gemeinsam verfasste Buch den kulinarischen Bogen "vom Karst-Wein über Sardellen bis zu Kutteln und Kaffee" spannen. Auch der mental-kulinarischen Verschiebung Triests aus Mitteleuropa in den Mittelmeerraum mag der Rezensent nicht wirklich widersprechen.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.10.2005

Der Mörder ist immer der Koch

Dieses Triest-Buch verführt zum Reisen und zum Essen. Es ist ein Gemeinschaftsprodukt von Veit Heinichen, der die Triest-Krimis mit Commissario Laurenti schrieb, und Ami Scabar, einer renommierten Köchin der Stadt. Genauer gesagt, verführt sogar das Buch zum Kochen, denn zu den beschriebenen Gerichten werden die Rezepte gleich mitgeliefert. Seien es Scampi in Salzkruste, Filet vom Drachenkopffisch mit frischem Ingwer oder Zwetschgenknödel - nicht eben ein mediterranes Gericht, doch in Triest mischen sich nicht nur in der Küche mitteleuropäische und mediterrane Einflüsse. Die Autoren spannen den kulinarischen und kulturellen Bogen vom Karst-Wein über Sardellen bis zu Kutteln und Kaffee. Letzterer spielt eine große Rolle im Leben der Stadt, die ausgeprägte, k. u. k-typische Kaffeehauskultur trug im übrigen dazu bei, daß Triest zur vorigen Jahrhundertwende ein Zentrum für Literaten wurde. Das beste Buch dazu schrieb der Triest-Kenner Claudio Magris, der seine Heimat als "literarische Hauptstadt" würdigt. Heinichen schildert eine kurze Begegnung mit dem "professore", natürlich in einem Kaffeehaus, und zitiert das offensichtlich verehrte Vorbild ausführlich. Das Kapitel "vom Olivenöl" hingegen ordnet Triest weiter südlich ein, jenseits der Grenze zwischen Butter und Olivenöl, schiebt die Stadt von "mitteleuropa" - im Italienischen ein deutsches Lehnwort - in den Süden, sehr hübsch belegt am Zitat des französischen Historikers Fernand Braudel: Nach ihm reicht der Mittelmeerraum vom ersten Olivenbaum, dem man, von Norden kommend, begegnet, "bis zum ersten dichten Palmenhain, der in der Wüste vor einem erscheint".

bär

"Triest. Stadt der Winde" von Veit Heinichen und Ami Scabar. Erschienen in der Reihe: "Oasen für die Sinne". Sanssouci im Hanser Verlag, München 2005. 144 Seiten, einige Schwarzweißfotos. Gebunden, 14,90 Euro. ISBN 3-7254-1376-2.

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