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JAPAN: BEST FOREIGN PICTURE BOOK AWARD 2015 Schweizer Kinder- und Jugendmedienpreis 2011 Nominiert Deutscher Jugendliteraturpreis 2010
Die Illustratorin zeichnet einen Zug, dann die Reisenden. Ein Schwein will wissen, wie es heißt. So entwickelt sich eine Geschichte, die Geschichte einer Zugfahrt voller Begegnungen und Überraschendem.Doch dann wünscht das Schwein, dass die Künstlerin zurückblättert. Im Buch ist das möglich. Und im richtigen Leben? Ein wunderbares Geschichtenspiel, eine Geschichte über ein liebenswert aufsäßiges Schwein und über das Geschichtenerfinden ... und wer gern noch…mehr

Produktbeschreibung
JAPAN: BEST FOREIGN PICTURE BOOK AWARD 2015
Schweizer Kinder- und Jugendmedienpreis 2011
Nominiert Deutscher Jugendliteraturpreis 2010

Die Illustratorin zeichnet einen Zug, dann die Reisenden. Ein Schwein will wissen, wie es heißt. So entwickelt sich eine Geschichte, die Geschichte einer Zugfahrt voller Begegnungen und Überraschendem.Doch dann wünscht das Schwein, dass die Künstlerin zurückblättert. Im Buch ist das möglich. Und im richtigen Leben? Ein wunderbares Geschichtenspiel, eine Geschichte über ein liebenswert aufsäßiges Schwein und über das Geschichtenerfinden ... und wer gern noch mehr hineinlesen möchte, findet Anspielungen in den Bildern und auf dem Arbeitstisch von Kathrin Schärer, denn dort beginnt die Geschichte.
Autorenporträt
Kathrin Schärer geboren 1969 in Basel, studierte Zeichen- und Werklehrerin an der Hochschule für Gestaltung Basel. Sie unterrichtet an einer Sprachheilschule und arbeitet als Illustratorin. Wiederholt hat sie eigene Texte illustriert und in langjähriger Zusammenarbeit Geschichten von Lorenz Pauli.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.09.2009

Hemd mit Streifen und ein paar Abenteuer
Das Bilderbuch-Schweinchen will seine eigene Geschichte
Jede Geschichte beginnt mit dem ersten Satz, jedes Bilderbuch mit einer ersten Skizze. Alles Folgende ergibt sich, wenn auch nicht immer so wie erwartet. Das Schlimmste ist vermutlich ein leeres Blatt, das auf dem Tisch liegt und genutzt werden will.
Ein leeres Blatt mitten im Bild steht daher auch am Anfang von Kathrin Schärers neuem Bilderbuch Johanna im Zug. Daneben drapiert Unmengen von Stiften, Pinseln und Farbtöpfchen, über dem Blatt setzt eine Hand gerade den Stift an, ein I-Pod liegt auch herum und ein paar Bücher, obenauf Max Frischs Biographie. Ein Spiel. Das ist ein Hinweis für die Großen , die schon etliches gelesen haben – für die Kleinen, die erst mal nur hinschauen entstehen dann in schnellen Skizzen auf den folgenden Seiten zunächst ein fahrender Zug und ein paar Abteile mit reisenden Tieren darin. Einige von ihnen sind mit sich selbst beschäftigt, ein rosa Schwein aber sitzt noch verloren und alleine herum und beginnt umgehend Forderungen an die Zeichnerin zu äußern: einen Fleck aufs Fell, um nicht wie ein Glücksschwein auszusehen; dazu einen Namen, ein Hemd mit Streifen und ein paar Abenteuer. Und weil die Zeichnerin vorab nicht schon alles geplant hat, ergreift das Schweinchen selbständig weitere Initiativen, spricht mit Tieren in anderen Abteilen und bekommt dadurch immer mehr Eigenständigkeit. Mal frech, mal nörgelnd, immer selbstbewusst und stets auf der Suche nach möglichst direkter Wunscherfüllung – wie ein kleines Kind.
Wer die früheren Bilderbücher von Kathrin Schärer kennt, wird an Johanna im Zug einmal mehr bewundern, wie sie durch viele übereinanderliegende Farbschichten ihren Tiergestalten greifbare Plastizität verleiht und ihnen dazu mit leichter Hand typisch menschliche Gesten und Körperhaltungen zuweist. Das ergibt Witz und Ironie, die über die knapp erzählte Geschichte hinausweisen. In Johanna im Zug geht Kathrin Schärer aber noch einen Schritt weiter: das Spiel um die Entwicklung einer Geschichte beim Zeichnen der Figuren – also eigentlich eine hochintellektuelle Sache – wird augenfällig durch die Mischung von farbigen Illustrationen um Johannas Geschichte und Schwarzweiß-Zeichnungen, die den Arbeitsplatz der Zeichnerin als Rahmen ständig in Erinnerung halten. An jedem Punkt der Geschichte ist alles Erfindung und alles möglich – ab und an natürlich auch ein unerwarteter Schreck. Aber die Bedrohungen sind gezeichnet, man kann sie also wieder entfernen und die Situation neu entwerfen. MICHAEL SCHMITT
KATHRIN SCHÄRER: Johanna im Zug. Atlantis 2009. 46 Seiten, 13,90 Euro.
Illustrationen aus Kathrin Schärer: Johanna im Zug
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.10.2009

Jetzt lass uns allein, Autorin!

Ein leeres Blatt, ein paar Bleistiftnotizen auf Karopapier, dann die Vorzeichnung: Die Schweizer Künstlerin Kathrin Schärer zeigt, wie ein Bilderbuch entsteht. Und schlägt sich dabei mit einer recht widerborstigen Hauptfigur herum.

Von Silja von Rauchhaupt

Die Geschichte von "Johanna im Zug", dem neuesten Werk der Schweizer Bilderbuchkünstlerin Kathrin Schärer, fängt schon auf dem Umschlag an: Ein kleines Schwein besteigt einen Zug, in der Hand einen Koffer. Auf dem Vorsatzpapier geht es weiter, man sieht allerdings nur die Hände der Zeichnerin an ihrem Tisch. Auf der nächsten Seite zeichnen sie auf dem eben noch weißen Papier einen Zug. Daneben liegt der Text als Entwurf auf kariertem Papier: "Ich zeichne einen langen Zug, einen Zug mit vielen Wagen. Ist das schon eine Geschichte?"

Wir sehen also der Zeichnerin bei der Erfindung ihrer Geschichte über die Schulter. Ihre Hände lassen Figuren, Dialoge, Handlungen entstehen, sie entwirft verschiedene Varianten einer Handlung, weiß am Anfang noch nicht so recht, wie es weitergehen soll, bis die Hauptfigur, das Schwein Johanna, entsteht. Das Schwein dagegen weiß genau, was es will. So wünscht sich Johanna einen netten Mitreisenden. Den Wolf findet sie nicht so großartig, auch das Monster lehnt sie verständlicherweise ab. Als dann Jonathan, ein niedlicher Schweinejunge, erscheint, ist sie glücklich. So glücklich, dass sie ihre Autorin bittet, sie doch alleine zu lassen: "Ciao, du".

Es ist bestimmt kein Zufall, dass auf dem Zeichentisch neben Pinseln, Farben und Stiften auch ein paar deutlich identifizierbare Bücher Schweizer Autoren liegen, die mit einigen Prämissen herkömmlicher Narration und Dramaturgie bewusst brechen: "Biografie. Ein Spiel" von Max Frisch, Erzählungen von Dürrenmatt und "Der Nachtzug nach Lissabon" von Pascal Mercier.

Frischs schwarzer Komödie, deren Held sein Leben noch mal von vorn und, auch wenn ihm das nicht glückt, ganz nach seinen Wünschen leben darf, entnimmt Schärer vielleicht den Einfall, auch den Gestalten ihres Bilderbuchs einige Autonomie zu gestatten. Bescheiden stellt sich das Schwein Johanna dabei nicht gerade an: einen Fleck auf der Schulter will es haben, einen schönen Namen und ein hübsches Kleid, nein, keines mit Blümchen, sondern mit Streifen. Und so weiter.

Schärer inszeniert das Buch als Spiel mit Lust und Phantasie. Jede Seite bringt neue Ideen, Irrwege, also: Möglichkeiten hervor. Gleichzeitig zeigt es aber auch die Mühsal hinter jedem kreativen Prozess. Davon erzählen nicht zuletzt die nüchternen Bleifstiftzeichnungen des Arbeitstisches, auf denen die farbigen, schwungvollen Bilder von Johanna im Zug Schritt für Schritt entstehen, bis das fertige Buch, ebenfalls in Bleistift gezeichnet, auf dem Arbeitstisch liegt. Und eine ganz neue Geschichte beginnt.

Kathrin Schärer: "Johanna im Zug". Atlantis Verlag, Zürich 2009. 46 S., geb., 13,90 [Euro]. Ab 5 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Gelungen findet Rezensentin Julia Franck dieses Bilderbuch, das den künstlerischen Schöpfungsprozess seiner Geschichte mit zum Thema macht. Bereits die Ausgangssituation, mit der die 1969 geborene Autorin und Zeichnerin den Raum für Figuren und Geschichte eröffne, gefällt der Rezensentin. Auch den Zeichnungen des Schweins Johanna und der mit ihm im Zug reisenden Tiere, bescheinigt sie Lebendigkeit und Ausdruck. Vergnügen macht der Rezensentin auch der Dialog der rosafarbenen Protagonistin des Buchs mit seiner Schöpferin, die Kathrin Schäfer mitgezeichnet habe und so das Ferkel Johanna an der Gestaltung der Geschichte teilnehmen lasse: ein Hin und Her zwischen zwei Ebenen, das die Rezensentin reizvoll findet. Sie bedauert nur, dass die erzählte Geschichte an Komplexität hinter dem Gestaltungsansatz zurückbleibt.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Eine turbulente Bildergeschichte voller überraschender Begegnungen. Zum Vor- und Zurückblättern, weil immer wieder etwas vergessen wird.« Deutschlandfunk