Peter Henning erzählt Geschichten, welche die kühle Beobachtungsschärfe des Amerikaners John Cheever mit der vorurteilslosen Anteilnahme eines Wolfgang Borchert verschränken. Sie berühren sekundenlang das Geheimnis des menschlichen Daseins, treffen den Leser meist unvorbereitet und lassen ihn erschüttert, aber auch berührt zurück. Hennings Figuren werden am Ende zu Menschen, die nicht selten sekundenlang über die Misere oder Schwere ihrer Existenz zu triumphieren vermögen, zu Siegern für den Augenblick, zu Giganten.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Michael Kohtes erkennt in den Protagonisten dieser Erzählungen ausschließlich vom Leben gebeutelte "arme Wichte", die nicht mit großer Tragik, sondern einfach nur "erbärmlich" und alltäglich scheitern. Dabei findet er es sehr sympathisch, dass der Autor darauf verzichtet hat, sie der "Lächerlichkeit preiszugeben", was wohl das Einfachste gewesen wäre. Statt dessen beobachte Henning seine Helden sehr genau und lasse sie "plastisch" für die Leser hervortreten, lobt der Rezensent in seiner kurzen Kritik. Ihm gefallen die "leisen Töne", mit denen der Autor unaufdringlich seine Geschichten erzählt und er preist ihn für die "Kunst der Reduktion", die er in den Erzählungen unter Beweis stellt. Abschließend bescheinigt er ihm, den Vergleich mit den Short Stories amerikanischer Autoren wie Cheever und Carver nicht scheuen zu müssen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Wie die Sensation durch nichts Vorgegebenes entsteht, sondern allein durch das Vermögen der Sprache, das muss jeden Leser und einen schreibenden Leser besonders freuen." (Martin Walser über Peter Henning) "'Giganten' stößt Tore der Wahrnehmung auf. Wer Peter Henning auf seinem Weg in das Territorium der Dunkelheit folgt, wird Licht und Schaten unserer Endspiele in einem neuen Kolorit erblicken."(Peter Stephan Jungk)