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Eine junge Frau zwischen zwei Kulturen. Eine Frau, die zwei völlig gegensätzliche Liebesgeschichten lebt. Ein Roman über Verwirrungen, die entstehen, wenn Träume auf die Wirklichkeit treffen.

Produktbeschreibung
Eine junge Frau zwischen zwei Kulturen. Eine Frau, die zwei völlig gegensätzliche Liebesgeschichten lebt. Ein Roman über Verwirrungen, die entstehen, wenn Träume auf die Wirklichkeit treffen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Kurz und ziemlich unfreundlich bürstet Rezensent Eberhard Rathgeb den Roman der im Iran geborenen Frankfurter Autorin ab: Dessen Protagonistin fand er ebenso einfältig wie das Buch selbst, welches er bereits nach der ersten Seite gern zur Seite gelegt hätte. Aber Dienst ist Dienst, nur dass der Rezensent in diesem Fall keine Freude daran findet. An der beschriebenen Frau kann er nichts finden, jedenfalls nichts Gutes. Auch ihre Gedanken und Gefühle gehen ihm offensichtlich mehr auf die Nerven als nahe. Wohin er schaut: "Hier ist alles ernst gemeint, nichts ironisch, nicht komisch!" Kein Lichtblick nirgends. Einfältige Ausführungen über das Fremdsein in der deutschen Sprache, Liebloses über die Liebe. "So dusselig dahin über Seiten."

© Perlentaucher Medien GmbH"

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.03.2003

Der Geruch von Becketts Haut
Eine Iranerin in Frankfurt: Shirin Kumm läßt uns nicht lange warten

Die Frau in diesem Roman sagt, daß sie "im Morgengrauen die Sonne seiner Pupillen auffangen und all die Straßen der Stadt damit bepflastern" möchte. Sie nennt sich euphorisch eine Tagträumerin und "spielt mit Buchstaben, wie ich gerade lustig bin". Sie erfindet Wörter, darunter "Royadesara", was soviel heißen soll wie: Sehnsucht nach dem schönen Traum. Shirin Kumm findet diese Frau interessant und widmet ihr 123 Seiten. Wir finden diese Frau einfältig und hätten am liebsten das Buch, das genauso einfältig ist, schon nach der ersten Seite aus der Hand gelegt. Wir lesen weiter. Shirin Kumm wurde in Teheran geboren und lebt in Frankfurt am Main. Auch ihre Heldin wurde in Teheran geboren und lebt in Frankfurt am Main. Warum sollten Autoren nicht bei dem bleiben, was sie vielleicht überschauen? Kumms Romanfrau schreibt nach der Halbtagsbüroarbeit an Theaterstücken. Sie geht gerne ins Theater. Danach nimmt sie allen Mut zusammen: "Und ich bildete meine eigene Meinung, die nicht immer mit der von Experten übereinstimmte." Experten, die sich nicht nur eine Meinung von der deutschen Sprache gebildet haben, werden mit diesem Satz einer Theaterbesucherin nicht übereinstimmen. Die Frau im Roman kommt dem Unwillen zuvor: "Das deutsche Volk, in dessen Sprache ich nun schreibe, möge mir verzeihen . . . Die bestehenden Wörter in eurer Sprache und in meiner Muttersprache genügen mir nicht, um mich euch zu offenbaren." Der Offenbarungseid steht schon auf der Seite 14. Warum greift Shirin Kumm nicht ein? Es liegt in ihrer Hand.

Wohin wir schauen: Hier ist alles ernst gemeint, nicht ironisch, nicht komisch. Wir fügen uns in die letzten Runden. Die Frau im Roman verguckt sich in einen jüngeren Iraner. Aus dem Flirt wird nichts Großes. Sie hängt sich darauf an die Lippen eines Regisseurs und bewundert den Alten, weil er soviel weiß: "Da sind mir Lichter aufgegangen." Wir schauen uns um, sehen kein Licht. Die Romanfrau scheut das leere Versprechen nicht und schaut woanders hin. Sie steht vor dem Regisseur und fragt sich: "Was zieht er für Unterhosen an." Ihr graust vor einem Tanga an seinen Hüften. Uns auch. Kurz darauf werden Boxershorts ins Spiel gebracht. Dann finden die beiden zur Literatur, zum Theater zurück. Denn einmal roch seine Haut "ein wenig nach Beckett". Das geschah bei einem Wochenende in Paris. Die Frau weiß leider nicht, "wie Becketts Haut je gerochen hatte". Sie erwägt: "wahrscheinlich nach irischem Whiskey, nach Bescheidenheit, nach Sehnsucht, nach Einsamkeit, nach Warten". Nach Warten, die Gute, die Dumme. Wir möchten nicht mehr warten und sagen bündig: So dusselig dahin über Seiten.

EBERHARD RATHGEB

Shirin Kumm: "Royadesara. Eine Verwirrung". Roman. Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 2003. 123 S., geb., 15,50 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Shirin Kumm ist tatsächlich eine Entdeckung." (Salzburger Nachrichten)
"Gäbe es doch mehr Autorinnen, die, wie Shirin Kumm, den Mut haben, in einer anderen, für sie neuen Sprache von sich zu sprechen, von den Erfahrungen und Geschichten ihrer Herkunftsländer und von diesem ihnen vormals fremden und heimischen Land - unsere Literatur würde vielfältig bereichert." (Büchner)