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Was sind eigentlich die viel beschworenen westlichen Werte? Wann entstand die Idee des freien Individuums, auf der unsere Gesellschaft bis heute basiert? Das anregende, große historische Zeiträume überspannende Buch gibt überraschende Antworten auf zentrale Fragen der abendländischen Identität.
Mehr denn je geraten unsere bisher für selbstverständlich gehaltenen westlichen Werte unter Druck. Der sich rasant ausbreitende islamische Fundamentalismus, aber auch das autoritäre China treten als machtvolle Antipoden zum westlichen Liberalismus, zur Idee der Freiheit und des Rechts des Individuums
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Produktbeschreibung
Was sind eigentlich die viel beschworenen westlichen Werte? Wann entstand die Idee des freien Individuums, auf der unsere Gesellschaft bis heute basiert? Das anregende, große historische Zeiträume überspannende Buch gibt überraschende Antworten auf zentrale Fragen der abendländischen Identität.

Mehr denn je geraten unsere bisher für selbstverständlich gehaltenen westlichen Werte unter Druck. Der sich rasant ausbreitende islamische Fundamentalismus, aber auch das autoritäre China treten als machtvolle Antipoden zum westlichen Liberalismus, zur Idee der Freiheit und des Rechts des Individuums auf die Bühne der Weltgeschichte. Vor diesem Hintergrund nimmt Larry Siedentop die Geschichte der Entstehung unseres westlichen Wertesystems neu in den Blick. In einem nahezu zwei Jahrtausende überspannenden Bogen erzählt er von den entscheidenden philosophischen Wendepunkten. Ein großer geschichtlich-philosophischer Wurf, der zeigt, was den Westen ausmacht - und einmal mehr zu Bewusstsein bringt, dass nur, wenn wir uns selbst verstehen, ein fruchtbares Gespräch mit anderen Kulturen möglich ist.

Autorenporträt
Larry Siedentop, geboren 1936, war Inhaber des ersten Lehrstuhls für intellektuelle Geschichte in Großbritannien an der Universität von Sussex. Von dort wechselte er an die Universität Oxford, wo er politische Philosophie und Ideengeschichte am Keble-College lehrte.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.10.2015

Erst die Botschaft der Liebe bringt das Individuum hervor

Ohne Christentum lief gar nichts in der Geschichte des Westens. Aber muss man darum gleich den Apostel Paulus zum Stifter des Liberalismus machen? Larry Siedentop versucht es.

Von Hannah Bethke

Wozu brauchen wir in der Demokratie des einundzwanzigsten Jahrhunderts noch Religion? Wir leben in einem funktionierenden Rechtsstaat und haben den Prozess der Aufklärung und Säkularisierung erfolgreich durchlaufen, die demokratische Gesellschaft von heute ruht auf den Grundlagen des Liberalismus und Pluralismus und bedarf scheinbar keiner metaphysischen Faktoren, um stabil und friedlich zu sein. Und ist es ohnehin nicht in Wahrheit so, dass die Religion mit all ihren Kriegen und blutigen Kämpfen nur Unheil über die Menschen gebracht hat? Warum nicht eindämmen, was auch noch lange nach Marx "das Opium des Volkes" ist?

Geht es nach Hermann Lübbe, ermöglicht nur Religion die Bewältigung unserer Daseinskontingenz und erfüllt damit "Funktionen von fortschrittsindifferenter Nötigkeit". Was hier als anthropologische Grundkonstante festgesetzt wird, gilt für den Staatsrechtler Ernst-Wolfgang Böckenförde auch für die verfassungsrechtliche Ebene: "Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann", so lautet seine vielzitierte Formel, an der sich manch ein Wissenschaftler noch immer die Zähne ausbeißt. Den Kirchen gehen derweil ihre Mitglieder verloren, und die christliche Religion steht angesichts des vielbeschworenen "clash of civilizations" und des wachsenden Agnostizismus der westlichen Gesellschaften auf dem Prüfstand.

Anlass genug, die ideengeschichtlichen Wurzeln freizulegen, die "der westlichen Welt" zugrunde liegen - denn sie verweisen auf religiöse Lehren, die einen viel stärkeren Einfluss auf politische Denkstrukturen haben, als es heute häufig wahrgenommen wird. Der amerikanisch-britische Politikwissenschaftler Larry Siedentop, Jahrgang 1936, hat sich genau das zur Aufgabe gemacht: Zweitausend Jahre europäischer Geschichte beleuchtet er in seiner breit angelegten Studie, die ihren zeitlichen Endpunkt aber erstaunlicherweise noch vor der Reformation setzt. "Der Westen" - das ist aus der Sicht von Siedentop in erster Linie der Liberalismus, den er sogar als "Kern westlicher Identität" betrachtet. Folgerichtig bedarf es auch der Abgrenzung gegenüber dem, was nicht "der Westen" ist, das Fremde, das die Konturen der hier zugrunde gelegten kollektiven "Identität" schärft und dabei zu unterscheiden hilft, was zu "uns" gehört und was nicht.

Die Frontstellung ist für Siedentop überraschend eindeutig: "Der" Islam ist der erste Antipode der "westlichen Identität", China - ohne dass dies näher erläutert wird - der zweite. Was aber zeichnet die "westliche Identität", mithin den Liberalismus aus? "Individuum" ist das Zauberwort, um das die Darstellung Siedentops kreist. Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit - all das lässt sich nur verwirklichen, wenn die Menschen als Individuen mit gleichen Rechten anerkannt werden.

Doch wer hat das Individuum erfunden? Das Zeitalter der Aufklärung? Viel zu spät. Die Renaissance? Wird enorm überbewertet. Die alten Griechen? Fehlanzeige! Siedentop stellt klar: In den griechischen Poleis waren die Familienclans tonangebend; der Mensch als Individuum spielte dabei keine Rolle. Antikes Denken war geprägt von der Annahme einer "natürlichen Ungleichheit", individuelle Freiheitsrechte gab es nicht. Wo kommt das Individuum also her?

Siedentops Antwort ist in ihrer Absolutheit fast schon eine Provokation: Niemand anderes als Paulus sei der Urheber dieser Idee. Der heilige Apostel Paulus, der das Christentum als Religion erfunden und die "Botschaft der Liebe" zu seinem "großen missionarischen Projekt" gemacht habe, tritt in der Darstellung Siedentops als Vertreter des Liberalismus, der Gleichheit und der individuellen Freiheit auf, befreit von allen "aristokratischen Konnotationen" der Antike, das Hauptaugenmerk nur noch auf die "Gleichheit der Seelen" und "die Motivationskraft der Liebe" gerichtet. Das führt zu der zentralen These des Buches: "Das liberale Denken ist ein Produkt des Christentums."

Siedentop wendet sich damit strikt gegen die verbreitete "antiklerikale" Annahme, dass der Liberalismus erst durch die Loslösung von Religion und Kirche entstanden sei, und geht sogar noch einen Schritt weiter: Selbst den Säkularismus haben wir nach seiner Auffassung dem Christentum zu verdanken, denn nicht antireligiöse Motive, sondern die christlichen Moralvorstellungen selbst seien es gewesen, die die Bürger am Ende veranlassten, sich gegen die autoritäre Kirche zu wenden.

In Zeiten, in denen die Kirche nicht gerade hoch im Kurs steht, könnte dieser Ansatz erfrischend sein: auf die ideen- und wirkungsgeschichtliche Relevanz der christlichen Lehre zu verweisen und damit den Kontrapunkt gegen eine agnostizistische Haltung zu setzen, die schon die Beschreibung von Religiosität rechtfertigungsbedürftig macht. Doch Siedentop vergeudet dieses Potential, indem er allzu oft das Kind mit dem Bade ausschüttet und undifferenziert argumentiert.

Was ist zum Beispiel mit Paulus' finsteren Worten zu den "Gottlosen" und seiner Haltung gegenüber Frauen? Wie verträgt sich das mit dem Gedanken der Gleichheit und der Anerkennung des Individuums? Wie konnte es zu den Kreuzzügen kommen, wenn die Wurzel des Liberalismus und der individuellen Freiheit das Christentum ist? Wie ist die brutale Christianisierung unter Karl dem Großen mit dem "missionarischen Projekt" der christlichen Liebe zu vereinbaren?

Siedentop lässt eine Antwort auf all diese drängenden Fragen missen. Es fällt kaum ein kritisches Wort zu den dunklen Seiten der Kirchengeschichte, was umso problematischer ist, als gleich zu Anfang das Feindbild "Islam" konstruiert wird. Damit aber verliert Siedentops Darstellung erheblich an Glaubwürdigkeit. Darüber hinaus ist seine Kategorie der "westlichen Identität" äußerst fragwürdig. Es sind einige Zweifel angebracht, dass es so etwas wie eine kollektive Identität tatsächlich gibt und es überhaupt sinnvoll sein könnte, nach solch einer konstruierten Vergemeinschaftung, deren Verlust Siedentop fürchtet, zu streben.

In dem Buch des hochgebildeten Autors stecken viel Arbeit und eine ungeheure Belesenheit. In seiner argumentativen Stoßrichtung, die einerseits entscheidende Kapitel in der Geschichte des Christentums ausblendet und andererseits in den knappen Verweisen auf die islamische Religion lauter Vorurteile bedient und geradezu unwissenschaftlich pauschalisiert, ist es jedoch überhaupt nicht hilfreich - weder für einen Dialog der Kulturen (den Siedentop allerdings auch nicht zu suchen scheint) noch für eine Verständigung zwischen Gläubigen und Atheisten.

Larry Siedentop: "Die Erfindung des Individuums". Der Liberalismus und die westliche Welt.

Aus dem Englischen von Hainer Kober. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2015. 495 S., geb., 29,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Das Referat von Larry Siedentops Thesen durch den bekannten Politologen Jan-Werner Müller klingt zwar skeptisch, aber auf eine Kritik im einzelnen lässt er sich im Grunde nicht ein. Es handele sich geradezu um ein Pamphlet, so Müller. Mit Verve wolle Siedentop die westlich-universalistischen Ideen von Freiheit und Individuum im Christentum und im Mittelalter verwurzeln. Die Renaissancedenker, die sich auf die Antike bezogen, hätten laut Siedentop ein irriges Bild von antiker Demokratie gezeichnet, denn in der Antike seien das Individuum und der freie Wille nicht denkbar gewesen. Erst Apostel Paulus habe die Grundlage für diese Ideen gelegt. Es handelt sich durchaus um Kulturkämpfertum, so Müller. Siedentop habe weder Scheu vor dem Begriff des Abendlands, noch zögere er, den Islam als Herausforderer des Westens zu bezeichnen. Insgesamt, so Müller, wolle Siedentop der Welt die so christlich geprägte Demokratie Amerikas als Vorbild ans Herz legen.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.12.2015

Stolz auf die
goldene Regel
Larry Siedentop und die Herkunft des Liberalismus
Um sich der Treue seiner Untertanen zu vergewissern, so wird berichtet, ließ Karl der Große alle Männer seines Reiches einen Treueid schwören. Das Erstaunliche: Es hatten wirklich alle Männer zu schwören, nicht nur die Freien, sondern auch die Sklaven. Die Sklaverei aus antiker oder örtlicher Tradition hatte sich bis in die ersten Jahrhunderte des Mittelalters noch gehalten, bevor sie in neue, mildere Formen der Unfreiheit verwandelt wurde. Aber nie wäre ein antiker Machthaber auf die Idee gekommen, Sklaven einen Eid abzunehmen. Er hätte unterstellt, dass sie als Instrumente ihres Herren diesem in allen Dingen folgten. So zeigt sich in der eidlichen Verpflichtung der Sklaven etwas Neues, die Überzeugung oder doch Ahnung von der moralischen Freiheit eines jeden Menschen.
  Larry Siedentop, der in seinem Buch „Die Erfindung des Individuums“ von diesem Detail berichtet, bringt noch eine zweite sprechende Episode aus der Geschichte Karls des Großen. In einem Brief rühmt sich dieser, auf Epiphanias, als viele Kinder getauft werden sollten, befohlen zu haben, alle Paten gründlich nach ihren Kenntnissen von Paternoster und Credo zu befragen. Viele wussten nichts zu antworten, sie mussten von ihrem Vorhaben Abstand nehmen und waren „tief beschämt“. Die Prüfung der Paten zielte auf die wahrhaftige, innere Aneignung des Christentums. Eine solche Prüfung auf persönliche Anteilnahme am Kultus war in der heidnischen Antike nicht vorgesehen, äußere Konformität hätte gereicht. Siedentop fügt beide Motive zusammen.
  Das Christentum stellt das innere Verhältnis des Menschen zu seinem Gott in den Mittelpunkt und damit das Individuum, das indes nur in Freiheit glauben und handeln kann. Und weil jeder Mensch in gleichem Maße sich als Christ bewähren kann – der heidnische Held war nur als großer Herr denkbar, der christliche Held, der Märtyrer etwa, konnte sehr wohl auch Sklave sein –, werden gesellschaftliche Unterschiede nebensächlich. So entsteht aus christlichen Wurzeln der europäische Liberalismus, verstanden als Hochschätzung des Individuums, der Freiheit und Gleichheit. Diesen Prozess verfolgt Siedentop von der Antike (sie ist der moralisch unvollkommene Anfang) über das ihn vor allem interessierende Mittelalter bis in die Renaissance, die er in ihrem Fortschrittswert für überschätzt hält.
  Das ist keine ganz neue These, aber im Publikum auch nicht allgemein verbreitet. Liberalismus hält man gern für eine Idee des 18. Jahrhunderts, durchgefochten gegen Königtum, Adel und eben auch die Kirchen, die sich mit den weltlichen Mächten verbündet hatten. Aber nicht ohne Gründe verweist Siedentop darauf, dass die Instrumente der Kirchenkritik aus dem theologischen Denken des Hoch- und Spätmittelalters erwachsen sind. Das Kirchenrecht entwickelte beispielsweise eine Theorie der Korporationen, wonach sich deren Autorität nicht im Oberhaupt konzentriere, sondern aus der Summe der Mitglieder hervorgehe. Das gab die Basis ab für den Konziliarismus.
  Allerdings ist die Theorie von den christlichen Grundlagen der politischen Moderne auch nicht ohne Widerspruch geblieben. Dass Siedentop auf die gegnerische Seite nicht ernsthaft eingeht, ihre Argumente nicht vorträgt (und sei es nur, um sie zu widerlegen), das ist der erste schwere Einwand gegen sein Buch. Der zweite, noch schwerere: Der Autor ist seiner eigenen Argumentation nicht gewachsen. In seinen Überlegungen ist die heidnische Antike die Folie, vor der sich das Christentum günstig abhebt. Die antike Gesellschaft, so Siedentop, sei grundlegend von der Überzeugung natürlicher Ungleichheit geprägt, die erst das Neue Testament und insbesondere die Paulus-Briefe überwunden hätten. Aber so einfach ist das Altertum nicht abzufertigen.
  Wer Herodots Darstellung der Perserkriege mit der Entgegensetzung der persischen und griechischen Gesellschaft gelesen hat, der hat einen starken Eindruck vom Gleichheitsideal der Griechen bekommen. Eine tragende Säule der Siedentopschen Argumentation ist die goldene Regel. Ihre christliche Ausprägung findet sich unter anderem bei Matthäus: „Alles was ihr wollt, dass euch die Leute tun, das sollt auch ihr ihnen tun.“ Siedentop findet hier ein egalitäres Moment. Dies ist richtig, aber gerade nicht exklusiv neutestamentlich. Schon der heidnische Philosoph Porphyrios hielt den Christen – ganz zu Recht – vor, mit der goldenen Regel stolz auf ein Plagiat zu sein. Sie war Griechen und Römern schon Jahrhunderte zuvor bekannt.
  Siedentop lehrt politische Philosophie in Oxford. Seine Unkenntnis der doch selbst gewählten Materie ist erstaunlich. Was er über das Denken der heidnischen Antike, der Kirchenväter und des Mittelalters vorzutragen hat, wirkt, als sei es ihm gerade zugekommen. Es ist gewiss vieles in seinem Buch richtig, allerdings auch sehr grob geschnitzt. Über weite Strecken fehlt die Vertrautheit mit der Sache, die sich selbst ins Wort fällt und damit Anspruch auf Umsicht erheben kann. Wilhelm von Ockham ist der besondere Held des Buches, aber hat dessen Autor Ockham gelesen? Die 13 Anmerkungen des Ockham-Kapitels nennen nicht ein Werk des Philosophen, sondern nur Sekundärliteratur; die absolute Mehrheit der Zitate stammt aus Coplestons Philosophiegeschichte, einem Werk, nach dem greift, wer sich einen ersten Eindruck verschaffen will.
  Der Autor hat sich in seinem Leben vor allem der Ideengeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts gewidmet. Jetzt reizte es ihn, aktuell zu wirken, im „Wettbewerb der Weltanschauungen“ will er der westlichen Schwäche („unsere Sicht der Dinge hat wenig erzählerischen Schwung“) aufhelfen. Dem islamischen Fundamentalismus wie dem Liberalismus der bloßen Wirtschaftsinteressen sollen die Europäer den Stolz auf die eigenen großen Traditionen entgegenstellen. Das ist schön, und sicherlich wird das egalitäre, freiheitliche Moment des Christentums oft unterschätzt, eine Folge der Dominanz der Papstkirche seit dem 16. Jahrhundert. Doch auch wer dem Autor im Ergebnis zuzustimmen geneigt ist, sollte sich mit dem Buch nicht umstandslos anfreunden. So groß ist die Not noch nicht, dass wir den Westen zu Ausverkaufspreisen anbieten müssten.
STEPHAN SPEICHE
Larry Siedentop: Die Erfindung des Individuums. Der Liberalismus und die westliche Welt. Aus dem Englischen von Hainer Kober. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 2015. 495 Seiten, 29,95 Euro. E-Book 23,99 Euro.
Liberalismus ist nicht
unbedingt eine
Idee des 18. Jahrhunderts
„Unsere Sicht der Dinge“, sagt
Larry Siedentop, „hat
wenig erzählerischen Schwung.“
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»Ein überaus kluges Buch mit steilen ideengeschichtlichen Thesen.« Mirko Weber, Stuttgarter Zeitung, 27.05.2016 »Siedentop macht deutlich: Die westliche liberale Gesellschaft basiert auf dem Imdividuum und seiner Freiheit einerseits und einer sozialen Menschlichkeit und Verantwortung gegenüber allen Menschen und Geschöpfen andererseits. Beides wurzelt im Christentum. Sein Buch ist eine reiche Fundgrube, wenn wir die Welt verstehen wollen.« Hansruedi Kugler, St. Galler Tagblatt, 3.6.2016 »Ein lehrreiches Gegennarrativ zur tendenziösen Auslegung des Christentums, die sich seit der Aufklärung zur herrschenden Meinung verfestigt hat... Nach der Lektüre sehen wir uns und die verweltlichte Welt um uns herum in einem differenzierten Licht.« Guido Kalberer, Berner Zeitung, 9.1.2016 »Siedentops große Leistung besteht darin, dass er das emanzipatorische Potenzial des Christentums minutiös zurückverfolgt... Am Ende ist ihm mit Blick auf die "Geschichte des Westens" und seiner Werte eine kühne Entmystifikation der Antike und der Aufklärung gelungen - und eine beeindruckende Rehabilitation der Frühkirche und des Mittelalters.« Dieter Schnaas, Wirtschaftswoche, Oktober 2015