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That's Amore - an den capriblauen Golfen von Amalfi und Positano, Sorrent ist der magische Gesang der homerischen Sirenen bis heute nicht ganz verklungen
Neapel und seine Küsten - das ist mehr als das obligatorische Goethezitat oder die Entdeckung der Blauen Grotte. Intellektuelle wie Nietzsche wandelten hier zwischen Tassos Orangenhainen, Dichter wie Norman Douglas oder Jacques Fersen entdeckten die Lust tiberianischer Ausschweifungen, Exulanten wie Maxim Gorki planten die Revolution. Vom Facettenreichtum dieser mythengebärenden Küsten wird in diesem Band erzählt: Greta Garbos Liebestraum…mehr

Produktbeschreibung
That's Amore - an den capriblauen Golfen von Amalfi und Positano, Sorrent ist der magische Gesang der homerischen Sirenen bis heute nicht ganz verklungen
Neapel und seine Küsten - das ist mehr als das obligatorische Goethezitat oder die Entdeckung der Blauen Grotte. Intellektuelle wie Nietzsche wandelten hier zwischen Tassos Orangenhainen, Dichter wie Norman Douglas oder Jacques Fersen entdeckten die Lust tiberianischer Ausschweifungen, Exulanten wie Maxim Gorki planten die Revolution.
Vom Facettenreichtum dieser mythengebärenden Küsten wird in diesem Band erzählt: Greta Garbos Liebestraum im Bloomsbury-Garten von Ravello und die Spaghettiteller schleudernde Anna Magnani. Was hielten die Caprifischer von Lenin? Das Geheimnis der Tarantella in Ibsens "Nora". Stefan Andres, John Steinbeck und Picasso in Positano. Toto, der Prinz des Lachens, Brechts "verfluchte blaue Limonade" - das sind nur einige Ingredienzen dieses vulkanischen Potpourris. Denn ob D. H. Lawrence oder Turgenjew, August Graf von Platen oder Franz Grillparzer, James Fenimore Cooper, Pablo Neruda oder Raffaele La Capria - diese Küsten haben Dichter aller Länder immerwieder inspiriert.
Autorenporträt
Peter Peter leitet seit dem Studium fast weltweit Studienreisen. Weitere Veröffentlichungen: Kunstgeschichtliche Reiseführer zu Venedig, Wien, Umbrien, Ligurien etc., kulinarische Guides über die Cucina Siciliana, die Trattorien der Toskana, des Gardasees und die Gasthöfe Südtirols. Travel-Artikel für Magazine wie "Madame" oder "Elle".

Bernd Bierbaum ist Ethnologe und Studienreiseleiter. In einem niedersächsischen Dorf aufgewachsen, lockte es ihn bald in die weite Welt. Neugierig geworden, fuhr er per Anhalter durch Europa, die USA und Japan, später studierte er in München und in Brasilien. Seitdem leitete er mehr als 200 Studienreisen auf allen Kontinenten. Heute bereist Bernd Bierbaum die Welt von Kapstadt aus und kommt mehrfach im Jahr nach Äthiopien.

Bernd Bierbaum ist Ethnologe und Studienreiseleiter. In einem niedersächsischen Dorf aufgewachsen, lockte es ihn bald in die weite Welt. Neugierig geworden, fuhr er per Anhalter durch Europa, die USA und Japan, später studierte er in München und in Brasilien. Seitdem leitete er mehr als 200 Studienreisen auf allen Kontinenten. Heute bereist Bernd Bierbaum die Welt von Kapstadt aus und kommt mehrfach im Jahr nach Äthiopien.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.05.2003

Faraglioni-Felsen aus neuer Perspektive

Schon wieder ein Reiseführer über den Golf von Neapel? Der Einband des bei Klett-Cotta erschienenen Buchs von Peter "Golf von Neapel - Literarische Entdeckungen zwischen Neapel, Sorrent, Amalfi und Capri" verheißt nichts Gutes. Einfallslos gestaltet, mit der immer gleichen Neapel-Ansicht vor Vesuv und blauem Meer, dazu eine Abbildung der zu Tode fotografierten Faraglioni-Felsen auf Capri. Um so größer dann die Überraschung eines ungetrübten Vergnügens bei der Lektüre. Profunde Recherchen, ein munterer und dabei nie oberflächlicher Ton des Erzählens und Beschreibens. Peter Peter versteht es, kenntnisreich, reflektiert und oftmals heiter seine Leser durch eine Landschaft zu führen, die seit den Zeiten der "Grand Tour" nur allzuoft trivialisiert und romantisiert wurde. Selbst dem verbrauchtesten Neapel-Klischee weiß der Autor noch Originelles und Wissenswertes entgegenzusetzen. So ist dieses Buch, inmitten der endlosen Neapel-Literatur, eine Rarität an Genauigkeit und Charme. Dabei behilft sich Peter einmal nicht der immer gleichen Zitate und Geschichten berühmter Reisender vergangener Zeiten, sondern findet eigene Zugänge in Vergangenes und Gegenwärtiges. Sein Porträt Totòs, des bis heute in Neapel heißgeliebten Schauspielers, etwa wird ihm zum Entwurf der ebenso temperamentvollen wie melancholischen neapolitanischen Volksseele. Selbst das überstrapazierte Capri versteht der Autor in seinen Beschreibungen wiederzubeleben. Am schönsten ist vielleicht das Kapitel über Paestum, zugleich eine liebenswürdige Hommage an Nunzio Daniele, den legendären Fremdenführer in den griechischen Tempel. Daß man auch ohne dieses Buch an den Golf von Neapel fahren kann, belegen die vergangenen zweihundert Jahre. Für die Zukunft ist davor dennoch dringend abzuraten.

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"Golf von Neapel - Literarische Entdeckungen zwischen Neapel, Sorrent, Amalfi und Capri" von Peter Peter. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2003. 200 Seiten. Gebunden, 19 Euro. ISBN 3-608-93282-8.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.05.2003

Blaue Limonade
Nichts geht über Neapel: Eine literarische Beweisführung
Nestbeschmutzer sind Bertolt Brecht und André Gide: Dem einen war die viel gerühmte Blaue Grotte auf Capri schlicht eine „verfluchte blaue Limonade”, und auch dem anderen missfiel das eiskalte, eintönige Blau des Wassers gehörig.
Man möchte den beiden um den Hals fallen. Gar nicht, weil man ihre Meinung unbedingt teilen wollte, sondern weil es schlichtweg wohltuend ist, nach Dutzenden Seiten des Lobes, der Hymnen und Preisungen in diesem Buch die Stimmen zweier Menschen zu vernehmen, die ganz offensichtlich ihrer differenzierte Beobachtungsgabe vertrauten und sich ein eigenes Urteil erlaubten, als sie die Schönheiten Capris, Neapels oder der Amalfiküste erblickten.
„Literarische Entdeckungen” verspricht der Autor Peter Peter im Untertitel seines Buches „Golf von Neapel”. Aber im Zweifel, so jedenfalls der Eindruck, der einen beim Lesen immer wieder beschleicht, haben scharfsichtige Beobachtungen das Nachsehen gegenüber blanker Schwärmerei. Wenn sie Neapel oder Capri nur recht schön tun, dann sind Peter selbst drittklassige Autoren gut genug, um mit ihrer Hilfe den Nachweis zu führen, wie unübertroffen reizvoll sich der Golf von Neapel dem Besucher präsentiert.
Was ja stimmt. Und längst auch kein Geheimtipp mehr ist. Was sich aber nicht erschließt in Texten, die mitunter aus den hohlsten Phrasen gezimmert sind, die die Reiseliteratur zu bieten hat. Das Buch ist noch keine halbe Seite lang, da schreibt Peter selbst schon von Neapel als einem „brodelnden Hexenkessel” und will das sogar noch als Lob verstanden wissen; und was daneben etwa die von ihm zitierten Hans Barth oder Eckart Peterich der Nachwelt mitzuteilen haben, ist gleichfalls wenig erhellend. Der Versuch, eigene Schilderungen durch die Urteile literarischer (Semi-)Prominenz zu adeln, schlägt oft fehl und weckt Misstrauen. Wie ein Verkäufer, den man dabei ertappt, dass er einen nicht überzeugen will, sondern beschwatzen.
So genügt es Peter nicht, in die wirklich ruhmreiche Vergangenheit Neapels als Musikstadt zurückzuschweifen, sie etwa klug und amüsant darzulegen und ansonsten darauf zu vertrauen, dass sich die gewünschte Reaktion beim Leser schon einstellen wird. Nein, es muss in jedem Fall ein Superlativ sein, Peter möchte unbedingt beweisen, dass auf dem Feld der Musik neben Neapel nicht einmal Wien bestehen könne. Als ob damit die Tatsache erträglicher würde, dass die neapolitanische Oper San Carlo lang schon nicht mehr zu den ersten Häusern gehört.
Vollends hanebüchen sind die Reiseprosa-Phrasen in zwei Bildunterschriften: „Das blaue Licht der Blauen Grotte” lautet die eine, „Gelbes Leuchten gelber Zitronen” die andere – bei den dazugehörigen Bildern handelt es sich um Schwarzweiß-Aufnahmen.
Einzelne Kapitel in diesem Buch sind gleichwohl gelungen, etwa jenes über die vom Vesuv verschütteten vormaligen Lieblingsorte der Römer – Pompeji, Herculaneum und Stabiae. Hier kommt Peter dem Ziel am nächsten, seine Themen zuvorderst aus den – einander widerstreitenden – literarischen Zeugnissen heraus zu entwickeln. Also dem Leser tatsächlich literarische Entdeckungen zu ermöglichen. Peter kombiniert Texte von Martial, Statius, Seneca, Vergil, wird auch fündig in der Neuzeit, bei Grillparzer und Malaparte. Es scheint, als habe Peter hier die maßgeblichen Texte zusammen getragen, jedenfalls ist dieses Dutzend Seiten wesentlich stärker geerdet als viele der Luftnummern in vorhergehenden Abschnitten. Weißblitzende Hafendörfer will Peter etwa an der Amalfiküste entdeckt haben, wo doch viele der Häuser gelb oder gar rot sind.
Gewiss, der Band ist ausführlicher und mithin informativer als jeder klassische Reiseführer. Das Spezifische der Landschaft und seiner Menschen fängt indes auch er nicht ein. Weil sich Peter Peter zu oft mit Oberflächlichkeiten zufrieden gibt.
STEFAN FISCHER
PETER PETER: Golf von Neapel – Literarische Entdeckungen zwischen Neapel, Sorrent, Amalfi und Capri. Klett-Cotta, Stuttgart 2003, 234Seiten, 19 Euro
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Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Als "Rarität an Genauigkeit und Charme" inmitten einer endlosen Neapel-Literatur bejubelt der mit "üte" zeichnende Rezensent dieses Buch, und gibt ein ungetrübtes Lesevergnügen dieser profund recherchierten und munter, aber nie oberflächlich erzählten Texte zu Protokoll. Ausgesprochen gern ließ er sich von Autor Peter Peter durch die Landschaft führen, der es verstehe, "kenntnisreich, reflektiert und oftmals heiter" über eine "allzuoft" trivialisierte und romantisierte Tour zu schreiben. Selbst das überstrapazierte Capri verstehe der Autor in seinen Beschreibungen wiederzubeleben, lesen wir. Am schönsten fand "üte" allerdings das Kapitel über Paestum.

© Perlentaucher Medien GmbH