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Erinnern und Vergessen sind keine ethisch neutralen Vorkommnisse: Sie sind eingebettet in tiefliegende Vorstellungen vom ethisch Angemessenen und moralisch Gebotenen. Dieser meist nur implizit in Anspruch genommenen Ethik der Erinnerung gilt das Interesse des Autors. Avishai Margalit lehrt Philosophie an der Hebräischen Universität Jerusalem.

Produktbeschreibung
Erinnern und Vergessen sind keine ethisch neutralen Vorkommnisse: Sie sind eingebettet in tiefliegende Vorstellungen vom ethisch Angemessenen und moralisch Gebotenen. Dieser meist nur implizit in Anspruch genommenen Ethik der Erinnerung gilt das Interesse des Autors. Avishai Margalit lehrt Philosophie an der Hebräischen Universität Jerusalem.
Autorenporträt
Avishai Margalit wurde 1939 in Palästina geboren und wuchs in Jerusalem auf. Er lehrt an der Hebrew University in Jerusalem Philosophie. Margalit gilt mit Recht nicht nur als einer der originellsten Köpfe auf dem Gebiet der Sozialphilosophie und politischen Ethik, sondern genießt auch weit über die Grenzen seines Landes hinaus großes Ansehen als intellektuelle Schlüsselfigur in der politischen Szene Israels. Weniger bekannt ist hierzulande die Tatsache, daß Avishai Margalit seit vielen Jahren sowohl als Aktivist wie auch als scharfsinniger Beobachter in den politischen Auseinandersetzungen seines Heimatlandes tätig ist: Als Mitbegründer der Friedensbewegung "Peace Now" setzt er sich unter häufig nicht ungefährlichen Bedingungen für eine friedliche Koexistenz von Juden und Palästinensern im Nahen Osten ein, als Intellektueller schreibt er regelmäßig brillante Essays über die politischen Führer, die kulturellen Konflikte und die historischen Hintergründe im gegenwärtigen Israel.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Der Autor, erklärt Martin Seel, wendet sich der Frage zu, inwieweit Individuen und Kollektive nicht allein das Bedürfnis, sondern die (nicht bloß religiös begründete) Verpflichtung haben, sich ihrer Angehörigen zu erinnern. Dem Rezensenten indessen fallen sogleich die Grenzen einer solchen Verbindlichkeit ins Auge. Ethische Beziehungen, schreibt er, greifen nur dort, wo eine gemeinsame Geschichte ein engeres soziales Verhältnis geschaffen habe. Den Autor weiß er dabei an seiner Seite: An eine Globalisierung der Erinnerungsfähigkeit ethischer Gemeinschaften glaube Margalit nicht. Diesen eher pessimistischen Standpunkt allerdings sieht Seel wiederum relativiert durch die vom Autor in seiner "überragenden Schlussvorlesung" hervorgehobene Figur des "moralischen Zeugen", einen Agenten der kollektiven Erinnerung und Anwalt der moralischen Urteilsbildung durch die Zeiten.

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