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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.11.2005

Die Karten der Welt

Es ist zwar nicht mehr aktuell; nehmen wir es dennoch als Beispiel. Nehmen wir also Jamaika. Auf der Weltkarte, die dem Atlas vorangestellt ist, sieht man kaum mehr als einen Punkt. Schaut man aber im umfangreichen Register des "Bertelsmann Universalatlas" nach, findet sich schnell das passende Planquadrat für die Doppelseite "Große Antillen". Sie zeigt plastisch gestaltet die Karibikinsel samt Verkehrsnetz und wichtigen Orten im Maßstab 1:4,5 Millionen (ein Zentimeter entspricht 45 Kilometer. Dies ist durchgehend die Darstellungsweise bei allen Staaten, die nach sechs Kontinenten und ihren Großräumen geordnet wurden. Gar zu viele geographische Details sind auf den Karten also nicht erkennbar, ein solcher Maßstab dient eher zur Groborientierung. Grüne und rote Sterne für sehenswerte Natur- oder Kulturdenkmäler sind deshalb auch spärlich verteilt. Zudem wurden sie teils falsch verwendet, die Düne von Pilat an der französischen Atlantikküste wird uns seltsamerweise als kulturelle Besonderheit empfohlen. Im farbig bebilderten Länderlexikon fallen die Informationen ebenfalls recht knapp aus. Nach stets gleichem Muster erhält man Auskunft zur jeweiligen Flagge und Geschichte, zur Landesnatur und Wirtschaft. Dabei sind manche Angaben leider fehlerhaft; von Napoleon etwa wird behauptet, er habe "sich selbst zum König" gekrönt. Und schließlich wäre mehr Aktualität wünschenswert: Bei Jamaika etwa endet die Zeitgeschichte mit dem Unabhängigkeitsjahr 1962.

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"Bertelsmann Universalatlas. Mit Länder- und Flaggenlexikon". Wissen Media Verlag, Gütersloh 2005. 360 Seiten. Gebunden, 19,95 Euro. ISBN 3-577-07217-2.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Mit gemischten Gefühlen hat Rezensent Werner Hornung diesen Universalatlas aufgenommen. Erstens ist ihm darin der Kartenmaßstab etwas zu klein, weshalb der Atlas aus seiner Sicht zu wenig mehr als einer "Groborientierung" taugt. Entsprechend "spärlich verteilt" findet er dann auch die "grünen und roten Sterne", die seinen Informationen zufolge auf den Karten Natur- und Kulturdenkmäler markieren, und die manchmal sogar noch falsch verwendet würden. Auch im "farbig bebilderten Länderteil" sind die Informationen für Hornungs Geschmack "recht knapp" ausgefallen. Auch hier gebe es Fehler, rügt er, und vermisst insgesamt etwas mehr Aktualität. Bei Jamaika beispielsweise sieht er die Zeitgeschichte bereits im Jahr 1962 enden.

© Perlentaucher Medien GmbH