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Was macht den Erfolg für Spitzenkandidaten? Aktuelle Analysen im Wahljahr 2002!
Statt eines Vorwortes . . . Die Brille Korf liest gerne schnell und viel; darum widert ihn das Spiel all des zwölfinal unerbetnen Ausgwalzten, Breitgetretenen. Meistes ist in sechs bis acht Wörtern völlig abgemacht, und in ebensoviel Sätzen läßt sich Bandwurmweisheit schwätzen. Es erfindet drum sein Geist etwas, was ihn dem entreißt: Brillen, deren Energieen ihm den Text - zusammenziehen! Beispielsweise dies Gedicht läse, so bebrillt, man - nicht! Dreiunddreißig seinesgleichen Gäben erst - Ein - Fragezeichen!!…mehr

Produktbeschreibung
Was macht den Erfolg für Spitzenkandidaten?
Aktuelle Analysen im Wahljahr 2002!
Statt eines Vorwortes . . . Die Brille Korf liest gerne schnell und viel; darum widert ihn das Spiel all des zwölfinal unerbetnen Ausgwalzten, Breitgetretenen. Meistes ist in sechs bis acht Wörtern völlig abgemacht, und in ebensoviel Sätzen läßt sich Bandwurmweisheit schwätzen. Es erfindet drum sein Geist etwas, was ihn dem entreißt: Brillen, deren Energieen ihm den Text - zusammenziehen! Beispielsweise dies Gedicht läse, so bebrillt, man - nicht! Dreiunddreißig seinesgleichen Gäben erst - Ein - Fragezeichen!! (Christian Morgenstern) Ich widme die hier vorgelegte Arbeit Angelika und Maximilian. Und denen, die mir auf die eine oder andere Art geholfen haben, danke ich lieber persönlich. Stuttgart, 17. April 2002 Frank Brettschneider 1. Einleitung "Politische Führer als Verkörperung politischer Ideale und Ziele und als Vertre ter politischer Bewegungen und Parteien hat es zu allen Zeiten gegeben. Die Personalisierung der Politik ist so alt wie die Politik selbst" (Radunski 1980: 15). 1. 1. Was ist dran an der "Personalisierung der Politik" ? Die neunziger Jahre brachten in mehreren westlichen Demokratien das Ende einer konservativen Regierungsära. Den Anfang machten 1992 die amerikanischen Wäh ler. Nach zwölf Jahren republikanischer Präsidentschaft verhalfen sie Bill Clinton in das höchste Staatsamt. In Großbritannien errang 1997 New Labour nach 18 Jahren konservativer Regentschaft einen erdrutschartigen Sieg über die Tories. Und 1998 ging nach 16 Jahren die Ära des deutschen Langzeitkanzlers Kohl und mit ihr die Zeit der konservativ-liberalen Regierung zu Ende. Die SPD erhielt zum zweiten Mal seit Bestehen der Bundesrepublik mehr Stimmen als die Union.
Autorenporträt
Dr. Frank Brettschneider ist Professor für Kommunikationswissenschaft an der Universität Augsburg.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.05.2003

Qual der Wahl

DIE SPITZENKANDIDATEN können Trends etwas verbessern oder etwas abschwächen. Dabei dürfen - wie Frank Brettschneider zeigt - die Parteien nicht unterschätzt werden; ihrer soliden Arbeit am Image kommt nach wie vor erhebliche Bedeutung zu. Die Inszenierung von kurzfristigem Wahltheater wirkt dagegen nur begrenzt. Parteien und Kandidaten stehen für die - hoffentlich richtigen - Themen. Daher wäre es illusorisch, nur und allein auf Spitzenkandidaten zu setzen. Wann punktet ein Kandidat zusätzlich? Wenn ihm mehr als seiner eigenen Partei Lösungskompetenzen zugetraut und dadurch auch parteilich schwach oder sogar ungebundene Wähler angezogen werden. Leadership (Führungsstärke, Tatkraft, Entscheidungsfreude) und Integrität (Glaubwürdigkeit, Ehrlichkeit, Verantwortungsbewußtsein) zählen viel. Wie wichtig sind darüber hinaus persönliche Eigenschaften wie Aussehen, Alter, Herkunft, Charme, Ausstrahlung - entsprechend der Annahme, daß sich die Amerikanisierung und Personalisierung von Wahlkämpfen längst durchgesetzt habe? In den Vereinigten Staaten fallen allenfalls zehn bis fünfzehn Prozent der Nennungen auf die "persönliche Dimension" des Kandidaten. Dagegen stehen Leadership-Qualitäten hoch im Kurs, höher noch als die Themenkompetenz. Spitzenkandidaten spielen immer dann eine größere Rolle, wenn die bei den Wahlkämpfen eigentlich viel wichtigeren Parteien sich nur gering unterscheiden oder wenn die Kandidaten selbst mit einem sehr unterschiedlichen Profil wahrgenommen werden. Richtig an der Personalisierungsthese ist, daß die Medienberichterstattung - vor allem das Fernsehen - glaubt, den Konsumenten Personen-Häppchen servieren zu müssen. Entsprechend kam es zur Etablierung von war rooms für fernsehgerechte Wahlschlachten. Das Fernsehen verstärkte mithin die kandidatenzentrierte Politikvermittlung und wies daneben den Medienberatern der Spitzenkandidaten neue Aufgaben zu. Das Wählerverhalten ist jedoch - so Brettschneider - nicht personalisiert in dem Sinne, daß unpolitische Persönlichkeitsmerkmale wie Aussehen, Charme und Ausstrahlung allein und für sich genommen eine herausragende Rolle spielen, obwohl dies oft vermutet wird. Die Wähler entscheiden durchaus politisch. Ob sie dafür genügend oder gut informiert waren, steht auf einem anderen Blatt. (Frank Brettschneider: Spitzenkandidaten und Wahlerfolg. Personalisierung - Kompetenz - Parteien. Ein internationaler Vergleich. Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2002. 256 Seiten, 29,90 [Euro].)

TILMAN MAYER

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Offensichtlich mit Gewinn hat Rezensent Tilman Mayer die nun vorliegende Untersuchung über "Spitzenkandidaten und Wahlerfolg" von Frank Brettschneider gelesen. Schließlich weiß er nun, dass Spitzenkandidaten die Trends etwas verbessern oder etwas abschwächen können. Allerdings zeige Brettschneider auch, dass die Parteien nicht unterschätzt werden dürfen. Ihrer soliden Arbeit am Image komme nach wie vor erhebliche Bedeutung zu, schreibt Mayer, denn die Inszenierung von kurzfristigem Wahltheater wirke nur begrenzt. Wie Mayer weiter berichtet, sind Leadership (Führungsstärke, Tatkraft, Entscheidungsfreude) und Integrität (Glaubwürdigkeit, Ehrlichkeit, Verantwortungsbewusstsein) des Spitzenkandidaten von enormer Bedeutung; auch persönliche Eigenschaften spielen eine Rolle. Für Brettschneider, referiert Mayer, ist das Wählerverhalten nicht, wie oft vermutet, personalisiert in dem Sinne, "dass unpolitische Persönlichkeitsmerkmale wie Aussehen, Charme und Ausstrahlung allein und für sich genommen eine herausragende Rolle spielen". Die Entscheidung der Wähler sei durchaus politisch.

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