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Wie bildete sich zwischen 1750 und 1850 eine spezifisch bürgerliche Lebensform heraus? Wie sah diese bürgerliche Kultur aus? Rebekka Habermas betrachtet erstmals in diesem Zusammenhang Frauen und Männer gleichermaßen, so daß auch Fragen nach einer bürgerlichen Geschlechterordnung in das Blickfeld rücken. Im Mittelpunkt des Buches stehen zwei Generationen einer Familie, die zunächst dem altständischen Bürgertum angehörte, später dann dem Bildungsbürgertum. Untersucht werden drei Themenfelder: die Arbeit, das gesellschaftliche Leben sowie die Heiraten und Ehen. Daneben gibt die Arbeit auch…mehr

Produktbeschreibung
Wie bildete sich zwischen 1750 und 1850 eine spezifisch bürgerliche Lebensform heraus? Wie sah diese bürgerliche Kultur aus? Rebekka Habermas betrachtet erstmals in diesem Zusammenhang Frauen und Männer gleichermaßen, so daß auch Fragen nach einer bürgerlichen Geschlechterordnung in das Blickfeld rücken. Im Mittelpunkt des Buches stehen zwei Generationen einer Familie, die zunächst dem altständischen Bürgertum angehörte, später dann dem Bildungsbürgertum. Untersucht werden drei Themenfelder: die Arbeit, das gesellschaftliche Leben sowie die Heiraten und Ehen. Daneben gibt die Arbeit auch Einblicke in das Alltagsleben einer bürgerlichen Familie. Dieser mikrogeschichtliche Zugang führt zu bemerkenswerten, überraschenden Einsichten: Daß im Bürgertum ein neues männliches Arbeitsethos entstand oder daß die Frauen zunehmend zum Müßiggang verurteilt waren, läßt sich nicht belegen; auch das Bild einer Trennung zwischen der männlich beherrschten Öffentlichkeit und der stark von den Frauen
geprägten Privatsphäre läßt sich nicht aufrechterhalten; schließlich kann die bürgerliche Ehe nicht primär als Ort männlicher Dominanz beschrieben werden. Der Band stellt bisher zentrale Vorstellungen in Frage und verändert unser Bild vom Bürgertum, seiner Kultur und Geschichte.
Autorenporträt
Habermas, Rebekka
Dr. phil. Rebekka Habermas ist Professorin für Mittlere und Neuere Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

"Nach Thomas Anz wird dieses Buch der "künftigen Bürgertums-, Familien und Geschlechterforschung zu denken" geben müssen. Denn Habermas hat hier, wie der Rezensent betont, nicht nur überraschende und aufschlussreiche Quellenfunde ausgewertet, sondern vor allem auch Diskrepanzen in der äußeren Darstellung und der praktizierten Lebensführung des Bürgertums dieser Zeit aufgezeigt. Das nach außen transportierte "Leistungsethos" der Männer und der Müßiggang der Frauen erweist sich demnach bei genauerer Betrachtung als ein Ideal, das der Realität widerspricht. Aber auch Klischees von der materiell motivierten Ehe, einer Emotionslosigkeit zwischen Eheleuten und auch zwischen Eltern und Kindern müssten nach Habermas revidiert werden. Anz hebt besonders die sorgfältige Auswertung der Quellen durch die Autorin hervor und lobt darüber hinaus ihre "höchst anschauliche Darstellung" von Alltag, Familien- und Gesellschaftsleben der Familie Merkel, die durch Reflexionen über die "Entwicklungen der Geschichtswissenschaft und der Geschlechterforschung" ergänzt werde.

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