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Eine türkische Insel in der nördlichen Ägäis. Die einheimischen Griechen und Türken leben von Weinbau, Fremdenverkehr und Fischfang. Leylan, die junge Bibliothekarin, munkeln sie, wolle ihren Vater, einen Trinker, umbringen. »Man hatte mir einen hinterhältigen Mord zugetraut. Und das Schlimme war, ich hatte mich sofort an meine Hinterhältigkeit gewöhnt.« In Wirklichkeit versucht sie, ihren Vater mit einem speziellen Wein zum Sprechen zu bringen und zu heilen. Denn im Rausch quälen den Vater Alpträume.Und wirklich kommt Leylan hinter ein paar erschreckende Familiengeheimnisse. Doch deren…mehr

Produktbeschreibung
Eine türkische Insel in der nördlichen Ägäis. Die einheimischen Griechen und Türken leben von Weinbau, Fremdenverkehr und Fischfang. Leylan, die junge Bibliothekarin, munkeln sie, wolle ihren Vater, einen Trinker, umbringen. »Man hatte mir einen hinterhältigen Mord zugetraut. Und das Schlimme war, ich hatte mich sofort an meine Hinterhältigkeit gewöhnt.« In Wirklichkeit versucht sie, ihren Vater mit einem speziellen Wein zum Sprechen zu bringen und zu heilen. Denn im Rausch quälen den Vater Alpträume.Und wirklich kommt Leylan hinter ein paar erschreckende Familiengeheimnisse. Doch deren Aufklärung reicht ihr nicht aus. In "Gold", dem zweiten Teil des Romans, setzt sie die Geschichten des ersten Teils ("Wein") neu zusammen. Ihre Erzählungen geben dem Leben des Vaters Sinn und verhelfen ihm zu einem guten Ende. Mit den fiktiven Geschichten ihrer Vorfahren und der Inselbewohner hat Leylan die Gerüchte "umgedreht", sie hat sich ihren eigenen Mythos geschaffen.
Autorenporträt
Sema Kaygusuz, geboren 1972 in Samsun, studierte von 1990 bis 1994 in Ankara, wo sie auch Theater spielte und für den Rundfunk arbeitete. Sie veröffentlichte mehrere Bände mit Erzählungen, die mit Preisen bedacht wurden, bevor 2006 ihr erster Roman Wein und Gold erschien und überaus lobend aufgenommen wurde.

Barbara Yurtdas wurde 1937 in Leipzig geboren. Sie studierte in Göttingen und München Germanistik, Slawistik und Geschichte. Mit ihrem türkischen Ehemann und den beiden Söhnen lebte sie zwölf Jahre lang in der Türkei, vorwiegend in Izmir. Seit 1993 wohnt sie wieder in München, wo sie bis Juli 2001 an einem Gymnasium als Studiendirektorin arbeitete. Barbara Yurtdas ist vor allem als Sachbuchautorin für Türkei-Themen bekannt. Sie hat auch mehrere Romane über deutsch-türkische Beziehungen geschrieben und zwei Lyrikbände herausgebracht. Mitgliedschaft im Verband Deutscher Schriftsteller (VS), in der Künstlerinnenvereinigung GEDOK und im Therese-Literaturverein.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Rezensent Martin Zähringer braucht eine ganze Latte tiefgründiger Adjektive, um sein Lektüreerlebnis bei diesem Romandebüt auf den Punkt zu bringen, das er als "vielleicht am weitesten entfernt" von der Linearität des modernen türkischen Romans empfunden hat. Und so beschreibt er die zweiteilige Geschichte des am Alkohol zu Grunde gehenden Vaters der Erzählerin als "irrational und mythopoetisch, tiefenpsychologisch und genderbeflissen, musikalisch und magisch, dunkel verborgen, aber auch poetisch berührend und dahinsprudelnd". Am Ende sortiert Zähringer die Autorin in die "dunkelste Fraktion" der Gegenaufklärung ein, zu der sich kürzlich auch Feridun Zaimoglu bekannt habe. Die Geschichte ist seinen Informationen zufolge im ersten Teil "Wein" der Bericht einer jungen Frau über ihren sterbenden Vater, und schon hier sieht er viel Unbewusstes gespiegelt. Der mit "Gold" überschriebene zweite Teil - jetzt werde aus der Sicht der Witwe, also der Mutter der Erzählerin des ersten Teils erzählt - führe dann vollends in einen imaginären Raum und damit auf psychoanalytische Reise, in deren Verlauf sich die Erzählerin aufspaltet, in ihren Sohn oder ein Pferd, das einem seltsamen Ritual zum Opfer fällt. Nicht immer versteht der Rezensent ganz, worum es der Autorin geht. Trotzdem übt die Sprache des Romans einen gewissen Sog auf ihn aus, woran auch die deutsche Übersetzung von Barbara Yurtdas ihren Anteil hat.

© Perlentaucher Medien GmbH
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