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Die Sammlung seiner Essays, Reflexionen und Polemiken aus zwanzig Jahren, denen Porträts intellektueller Freundschaften an die Seite gestellt werden, liest sich wie ein scharfsinniger und ungemein lehrreicher Kommentar zu den Erfahrungen unserer Epoche. In seiner Auseinandersetzung mit dem Ende der kommunistischen Ära 1989 und den neuen Nationalismen, mit dem Auseinanderbrechen Jugoslawiens, den neuen Kriegen und dem ungarischen Antisemitismus verfolgen wir den schwierigen Weg Mitteleuropas ins 21. Jahrhundert.

Produktbeschreibung
Die Sammlung seiner Essays, Reflexionen und Polemiken aus zwanzig Jahren, denen Porträts intellektueller Freundschaften an die Seite gestellt werden, liest sich wie ein scharfsinniger und ungemein lehrreicher Kommentar zu den Erfahrungen unserer Epoche. In seiner Auseinandersetzung mit dem Ende der kommunistischen Ära 1989 und den neuen Nationalismen, mit dem Auseinanderbrechen Jugoslawiens, den neuen Kriegen und dem ungarischen Antisemitismus verfolgen wir den schwierigen Weg Mitteleuropas ins 21. Jahrhundert.
Autorenporträt
Istvan Eörsi wurde 1931 in Budapest geboren. Lyriker, Dramatiker und Prosaautor, war Schüler von Georg Lukács, wurde 1956 wegen Beteiligung am Ungarnaufstand zu acht Jahren Haft verurteilt und 1960 amnestiert. Freier Schriftsteller, Journalist und Übersetzer, 1978-82 Dramaturg am Theater in Kaposvár. Berufsverbot. 1983/84 war er Stipendiat des DAAD in West-Berlin, 1986 kehrte er nach Ungarn zurück. Er lebte in Budapest und Berlin und arbeitete an einem autobiographischen Roman.
Freundschaften verbanden ihn u.a. mit Ernst Jandl und Allen Ginsberg, die er ins Ungarische übersetzte. Seine übersetzerische und herausgeberische Tätigkeit war immens, u.a. übertrug er Gedichte von Goethe, Heine, Brecht, Shakespeare, Shelley, Keats, Puschkin und Majakowski, Apollinaire und Lorca sowie das Spätwerk von Georg Lukács ins Ungarische.
Am 13.10.2005 starb Istvan Eörsi in Budapest.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Sehr angetan zeigt sich Thomas Grob von diesem Band mit Essays, die zwischen 1985 und 2002 für verschiedene deutsche Zeitschriften entstanden sind. Er preist den ungarischen Autor als "begnadeten Essayist", wobei für ihn der besondere Wert der Texte nicht unbedingt in bezwingender Argumentation oder sprachlicher Brillanz liegt, sondern in der "Authentizität" die für ihn den Ton der Texte ausmachen. Die Essays, die die politischen Situation Ungarns, die Kriege seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und einzelne "intellektuellen Zeitgenossen" in Form von Porträts behandeln, sind "durch und durch politisch", meint Grob, der darin eine gegenläufige Tendenz zum Postmodernismus erkennt. Ihn beeindruckt es, dass Eörsi sich in seinen Texten nicht "scheut", auch eigene "stalinistische Jugendsünden" zu benennen und findet überhaupt, dass sie von der "Augenzeugenschaft" des Autors leben. Obwohl sich Eörsi als scharfsinniger, "brillanter Beobachter" erweist und sich auch um Distanz zu seinen Themen bemüht, sind manche Texte, wie das Porträt von Lukacs, "geradezu anrührend", so Grob feinfühlig, wobei er in dem "Neinsagen" des Untertitels eine "Sehnsucht nach dem Ja" zu erspüren vermeint.

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