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Die berühmte «Militaria»-Serie beginnt - Tucholsky sucht sich für seine neu gewonnenen Einsichten über den preußisch-deutschen Militarismus Gehör zu verschaffen. Und die Behandlung der Revolutionsthematik wird zu einer diffizilen Gratwanderung zwischen Bewunderung (für Rosa Luxemburg etwa) und Ablehnung (etwa von Karl Liebknecht); ein revolutionärer Ton bestimmt auch die Polemik gegen die sich jeglicher Aufklärung verweigernde Justiz. Bemerkenswert sind dabei die Unterschiede zwischen den insgesamt deutlich schärfer pointierten Beiträgen für die Weltbühne und dem moderateren Ton der Texte für…mehr

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Produktbeschreibung
Die berühmte «Militaria»-Serie beginnt - Tucholsky sucht sich für seine neu gewonnenen Einsichten über den preußisch-deutschen Militarismus Gehör zu verschaffen. Und die Behandlung der Revolutionsthematik wird zu einer diffizilen Gratwanderung zwischen Bewunderung (für Rosa Luxemburg etwa) und Ablehnung (etwa von Karl Liebknecht); ein revolutionärer Ton bestimmt auch die Polemik gegen die sich jeglicher Aufklärung verweigernde Justiz. Bemerkenswert sind dabei die Unterschiede zwischen den insgesamt deutlich schärfer pointierten Beiträgen für die Weltbühne und dem moderateren Ton der Texte für das liberale Berliner Tageblatt,
dessen satirische Beilage «Ulk» Kurt Tucholsky seit Dezember 1918 als Chefredakteur betreute und mit vielen eigenen Beiträgen bereicherte. Der dritte Band der Gesamtausgabe enthält darüber hinaus Rezensionen, «Berliner Geselligkeiten» (mit kritischer Akzentsetzung), Artikel über die Plakatkunst und das Kino, erste Texte für das Kabarett «Schall und Rauch»sowie «Fromme Gesänge», eine von Tucholskys wenigen Buchveröffentlichungen zu Lebzeiten.
Autorenporträt
Tucholsky, KurtDer am 9. Januar 1890 in Berlin geborene Kurt Tucholsky war einer der bedeutendsten deutschen Satiriker und Gesellschaftskritiker des vorigen Jahrhunderts. Er gewann als radikaler Pazifist und geradezu bestürzend frühzeitiger, prophetischer Warner vor dem militanten deutschen Nationalismus politische Bedeutung. Unter den Pseudonymen Peter Panter, Theobald Tiger, Ignaz Wrobel und Kaspar Hauser war er fünffacher Mitarbeiter der «Weltbühne», einer Wochenschrift, die er gemeinsam mit Siegfried Jacobsohn und nach dessen Tod mit dem späteren Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky zu einem der aggressivsten und wirksamsten publizistischen Instrumente der Weimarer Republik machte.Nach dem Absturz Deutschlands in die Barbarei nahm er sich am 21. Dezember 1935 in seiner letzten Exilstation Hindås/Schweden das Leben. Er starb im Göteborger Sahlgrenska Sjukhuset. Sein Grab liegt auf dem Friedhof Mariefred-Gripsholm.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Thomas Rietzschel befasst sich in dieser Rezension weniger mit den einzelnen bisher erschienenen Bänden der Edition, sondern würdigt vielmehr die Gesamtleistung, die er bis zum jetzigen Zeitpunkt für sehr gelungen ist. Dabei weist er darauf hin, dass diese Ausgabe bei Vervollständigung wesentlich umfangreicher sein wird, als die bisher erschienenen Tucholsky-Editionen, und auch mehr Beiträge enthalten wird als in der Tucholsky-Bibliographie verzeichnet sind. Als besonders sinnvoll hebt er die chronologische Abfolge dieser Edition hervor, die nicht nur Tucholskys Werdegang als Journalist nachzeichnet, sondern auch gleichzeitig ein detailliertes Bild der Zeit malt. "Wie der endlose Essasy einer Epoche" erscheinen dem Rezensenten Tucholskys Aufzeichnungen. Dabei macht Rietzschel zahlreiche spannende Beobachtungen gerade in eher beiläufigen Schilderungen des Autors. Um dies zu veranschaulichen, zählt er deshalb einige Beispiele auf. Zwar räumt er ein, dass "so viel Tucholksy nicht jeder braucht", dennoch hält er gerade die Einbeziehung aller erreichbaren Briefe für eine der größten Verdienste dieser Edition.

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