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1912 erschien «Rheinsberg. Ein Bilderbuch für Verliebte» und machte Kurt Tucholsky über Nacht bekannt. Es war sein eigentliches literarisches Debüt. Vorausgegangen waren jedoch seit 1907 Veröffentlichungen im «Ulk», der satirischen Beilage zum «Berliner Tageblatt», und ab 1911 im sozialdemokratischen «Vorwärts», in denen das früh ausgeprägte gesellschaftskritische Engagement des Autors sichtbar wird. Im Januar 1913 standen Tucholskys erste Beiträge in S. Jacobsohns «Schaubühne», der späteren «Weltbühne», im Februar meldete sich Ignaz Wrobel zu Wort, im März Peter Panter und im September…mehr

Produktbeschreibung
1912 erschien «Rheinsberg. Ein Bilderbuch für Verliebte» und machte Kurt Tucholsky über Nacht bekannt. Es war sein eigentliches literarisches Debüt. Vorausgegangen waren jedoch seit 1907 Veröffentlichungen im «Ulk», der satirischen Beilage zum «Berliner Tageblatt», und ab 1911 im sozialdemokratischen «Vorwärts», in denen das früh ausgeprägte gesellschaftskritische Engagement des Autors sichtbar wird.
Im Januar 1913 standen Tucholskys erste Beiträge in S. Jacobsohns «Schaubühne», der späteren «Weltbühne», im Februar meldete sich Ignaz Wrobel zu Wort, im März Peter Panter und im September Theobald Tiger.
Auch kamen unter verschiedenen Versuchs-Pseudonymen wie Schigolch oder Horatio von Massarena einige Texte heraus, die bisher noch nicht wieder neu gedruckt worden sind. Zahlreiche Rezensionen lassen den Literaturkritiker erkennen, darunter die Besprechung der ersten Kafka-Veröffentlichung. Außerdem enthält der Band, der alle gedruckten Erstlingsarbeiten und Vorkriegsveröffentlichungen umfaßt, Kabarett-Kritiken und Auseinandersetzungen mit dem Film und der Tendenzfotografie. Diese frühen Arbeiten zeigen, daß die meisten Kernthemen Tucholskys schon vor dem Ersten Weltkrieg angelegt sind.
Autorenporträt
Tucholsky, KurtDer am 9. Januar 1890 in Berlin geborene Kurt Tucholsky war einer der bedeutendsten deutschen Satiriker und Gesellschaftskritiker des vorigen Jahrhunderts. Er gewann als radikaler Pazifist und geradezu bestürzend frühzeitiger, prophetischer Warner vor dem militanten deutschen Nationalismus politische Bedeutung. Unter den Pseudonymen Peter Panter, Theobald Tiger, Ignaz Wrobel und Kaspar Hauser war er fünffacher Mitarbeiter der «Weltbühne», einer Wochenschrift, die er gemeinsam mit Siegfried Jacobsohn und nach dessen Tod mit dem späteren Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky zu einem der aggressivsten und wirksamsten publizistischen Instrumente der Weimarer Republik machte.Nach dem Absturz Deutschlands in die Barbarei nahm er sich am 21. Dezember 1935 in seiner letzten Exilstation Hindås/Schweden das Leben. Er starb im Göteborger Sahlgrenska Sjukhuset. Sein Grab liegt auf dem Friedhof Mariefred-Gripsholm.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Thomas Rietzschel befasst sich in dieser Rezension weniger mit den einzelnen bisher erschienenen Bänden der Edition, sondern würdigt vielmehr die Gesamtleistung, die er bis zum jetzigen Zeitpunkt für sehr gelungen ist. Dabei weist er darauf hin, dass diese Ausgabe bei Vervollständigung wesentlich umfangreicher sein wird, als die bisher erschienenen Tucholsky-Editionen, und auch mehr Beiträge enthalten wird als in der Tucholsky-Bibliographie verzeichnet sind. Als besonders sinnvoll hebt er die chronologische Abfolge dieser Edition hervor, die nicht nur Tucholskys Werdegang als Journalist nachzeichnet, sondern auch gleichzeitig ein detailliertes Bild der Zeit malt. "Wie der endlose Essasy einer Epoche" erscheinen dem Rezensenten Tucholskys Aufzeichnungen. Dabei macht Rietzschel zahlreiche spannende Beobachtungen gerade in eher beiläufigen Schilderungen des Autors. Um dies zu veranschaulichen, zählt er deshalb einige Beispiele auf. Zwar räumt er ein, dass "so viel Tucholksy nicht jeder braucht", dennoch hält er gerade die Einbeziehung aller erreichbaren Briefe für eine der größten Verdienste dieser Edition.

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