Fast jeder Mann und jede Frau macht irgendwann einmal die schockierende Erfahrung: Wenn die Liebe endet, beginnt der Hass. Wer sich durch den Verlust eines Menschen in seinem Selbstgefühl tödlich bedroht fühlt, neigt dazu, mit allen Mitteln zurückzuschlagen. Man versucht, den anderen zu entwerten und zu erniedrigen - in der (meist heimlichen) Hoffnung, die eigene Kränkung ungeschehen zu machen. Wolfgang Schmidbauer erklärt in diesem Buch anschaulich, woher solch extreme Reaktionen kommen und zeigt Wege aus der "Hass-Falle".
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Wolfgang Schmidbauers Inspektion der ambivalenten Gefühle, die im Verlauf einer jeden Partnerschaft einmal auftauchen, sticht unter den zumeist biologistisch argumentierenden Büchern zum Thema Liebe und Geschlechtlichkeit, die Wilhelm Trapp in seiner Sammelbesprechung untersucht, positiv hervor. Nachdem er den anfänglichen Schrecken vor dem "dezent freudianischen Vokabular" des Autors überwunden hat, muss der Rezensent dem Autoren zugestehen, gründlich und tief in den Menschen und seine "Gefühlsabgründe" hineingespäht zu haben. "Seriöserweise" zeige Schmidbauer trotz des Titels keine "Wege aus der Hass-Falle" auf, doch sein "unvoreingenommener Blick" auf die Machtspiele und Behauptungsversuche, die untergründig ablaufen, findet Trapp durchaus "aufschlussreich". Und noch etwas gefällt ihm: dass Schmidbauer auf die charakterliche Reifung im Laufe der Beziehung hinweist, mit der manch biologistischer Kurzschluss überbrückt werden kann.
© Perlentaucher Medien GmbH
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