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Blond, schlank, hochgewachsen, mit blauen Augen, intelligent und gewissenlos: Reinhard Heydrich (1904 - 1942) war der Muster-Nationalsozialist schlechthin. Eine steile Karriere führte ihn bis in das Entscheidungszentrum des Dritten Reiches, bis er in Prag einem Attentat zum Opfer fiel. Er organisierte den Unterdrückungsapparat, schaltete Gegner aus und leitete die »Endlösung« ein. Wie wurde dieser Mann zur Verkörperung des Bösen? Mario Dederichs schreibt die Biographie eines Mörders mit der doppelten Kompetenz des Historikers und des Reporters: Er verläßt sich nicht nur auf die Quellen,…mehr

Produktbeschreibung
Blond, schlank, hochgewachsen, mit blauen Augen, intelligent und gewissenlos: Reinhard Heydrich (1904 - 1942) war der Muster-Nationalsozialist schlechthin. Eine steile Karriere führte ihn bis in das Entscheidungszentrum des Dritten Reiches, bis er in Prag einem Attentat zum Opfer fiel. Er organisierte den Unterdrückungsapparat, schaltete Gegner aus und leitete die »Endlösung« ein. Wie wurde dieser Mann zur Verkörperung des Bösen? Mario Dederichs schreibt die Biographie eines Mörders mit der doppelten Kompetenz des Historikers und des Reporters: Er verläßt sich nicht nur auf die Quellen, sondern hat minutiös recherchiert, hat mit Zeitzeugen gesprochen und die Schauplätze aufgesucht. Er verbindet dies mit einer ebenso facettenreichen wie gründlichen Lebensbeschreibung, die den Abgründen dieses Mannes nachspürt. So entsteht eine faszinierende Mischung aus Psychogramm, Biographie und historischer Reportage.
Autorenporträt
Mario R. Dederichs, geboren 1949 in Brühl, war Korrespondent des "stern" in Washington, Moskau und Bonn und ist derzeit als außenpolitischer Reporter des "stern" in Hamburg. Zahlreiche zeitgeschichtliche Serien für den "stern", darunter die erfolgreiche Dokumentation "Heydrich - Die Macht des Bösen".
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.07.2005

Schlüsselfigur

HEYDRICH. Seine Eltern nannten ihn Reinhard ("stark im Ratgeben") und Tristan - nach einer Oper Richard Wagners, dessen Werk in der Familie besonders geschätzt wurde. Reinhard lernte im Konservatorium seines Vaters neben Klavier und Cello vor allem Violine spielen, daß es manche Zuhörer bisweilen zu Tränen gerührt haben soll. Die Rede ist von Reinhard Heydrich, geboren 1904 in Halle an der Saale, gestorben im Juni 1942 an den Folgen eines Attentats - Hitlers Statthalter in Prag, SS-Obergruppenführer und Chef des Reichssicherheitshauptamtes. Unter seiner Leitung fand am 20. Januar 1942 die "Wannsee-Konferenz" in Berlin statt, auf der er mit den Vertretern der beteiligten Zentralinstanzen des Regimes die euphemistisch "Endlösung" genannte Vernichtung der Juden in Europa koordinierte. Das von Heydrich gezeichnete Bild in der älteren Literatur reichte vom "jungen bösen Todesgott" (Carl Jacob Burckhardt) und "Prototyp des Nationalsozialisten" bis zum "Technokraten der Sicherheit" und "Statthalter der totalen Macht" (Günther Deschner). Die nunmehr vorliegende Biographie des Journalisten Mario R. Dederichs bündelt gesicherte Befunde der zeitgeschichtlichen Forschung und ergänzt diese mit neuen Erkenntnissen aus Studien in deutschen und ausländischen Archiven. Heydrichs Flucht aus einem bürgerlich-bigotten Elternhaus in die Seekadettenausbildung der Kriegsmarine, seine Entlassung als Oberleutnant mit "schlichtem Abschied wegen Unwürdigkeit" (1931 nach einer Affäre mit der Tochter eines Marinebeamten), die Selbstverwirklichung des deklassierten Offiziers im Sicherheitsdienst der SS und der Wandel seiner gebrochenen Persönlichkeit zum "politischen Soldaten" Adolf Hitlers kommen in der Darstellung ebenso überzeugend zum Ausdruck wie Heydrichs Politik mit Zuckerbrot und Peitsche, Gewalt und Verführung gegenüber der tschechischen Bevölkerung im "Reichsprotektorat für Böhmen und Mähren". Zum Gedenken an Heydrich erhielt das im Frühjahr 1942 begonnene Mordprogramm in den Vernichtungslagern Belzec, Sobibor, Treblinka und Majdanek den Decknamen "Aktion Reinhard". Ihm fielen über zwei Millionen Menschen, vorwiegend Juden polnischer Nationalität, zum Opfer. "Überall da, wo Hitlers Haßvisionen in konkrete Bluttaten umschlugen, ging Heydrich als Antreiber, Planer und Organisator voran." (Mario R. Dederichs: Heydrich. Das Gesicht des Bösen. Piper Verlag, München 2005. 329 Seiten, 19,90 [Euro].)

HANS-JÜRGEN DÖSCHER

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Gelungen findet Rezensent Hans-Jürgen Döscher diese Biografie über Reinhard Heydrich, Hitlers Statthalter in Prag, SS-Obergruppenführer und Chef des Reichssicherheitshauptamtes, unter dessen Leitung am 20. Januar 1942 die "Wannsee-Konferenz" stattfand. Mario R. Dederichs bündle "gesicherte Befunde der zeitgeschichtlichen Forschung" und ergänze diese mit neuen Erkenntnissen aus Studien in deutschen und ausländischen Archiven. Als "überzeugend" wertet Döscher die Darstellung von Heydrichs Leben, bei der seine Flucht aus bürgerlich-bigotten Elternhaus in die Seekadettenausbildung der Kriegsmarine, seine Entlassung als Oberleutnant mit "schlichtem Abschied wegen Unwürdigkeit", die Selbstverwirklichung des deklassierten Offiziers im Sicherheitsdienst der SS und der Wandel seiner gebrochenen Persönlichkeit zum "politischen Soldaten" Adolf Hitlers ebenso zur Sprache kommen wie seine Politik mit Zuckerbrot und Peitsche, Gewalt und Verführung gegenüber der tschechischen Bevölkerung im "Reichsprotektorat für Böhmen und Mähren".

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