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1910 hatte Schnitzler vermerkt: »An der Stelle, die ihm gebührt, wird der Roman erst in der reineren Atmosphäre späterer Jahre sich behaupten.« Denn bei seinem Erscheinen 1908 löste der Roman einen regelrechten Skandal aus. Die Spitzen der Wiener Salonkultur sahen sich gespiegelt, und für viele ihrer Akteure waren die Indiskretionen des Schlüsselromans wenig schmeichelhaft. Mit psychologischer Raffinesse gelingt Schnitzler die Demaskierung der lebensuntüchtigen Gesellschaft der Jahrhundertwende und ein kaleidoskopartiger Blick auf die Ängste, Sehnsüchte und das uneingelöste Begehren der…mehr

Produktbeschreibung
1910 hatte Schnitzler vermerkt: »An der Stelle, die ihm gebührt, wird der Roman erst in der reineren Atmosphäre späterer Jahre sich behaupten.« Denn bei seinem Erscheinen 1908 löste der Roman einen regelrechten Skandal aus. Die Spitzen der Wiener Salonkultur sahen sich gespiegelt, und für viele ihrer Akteure waren die Indiskretionen des Schlüsselromans wenig schmeichelhaft. Mit psychologischer Raffinesse gelingt Schnitzler die Demaskierung der lebensuntüchtigen Gesellschaft der Jahrhundertwende und ein kaleidoskopartiger Blick auf die Ängste, Sehnsüchte und das uneingelöste Begehren der Personen. So hat man, bezogen auf den Protagonisten, den jungen Musiker Georg von Wergenthin, auch von einem »Anti-Bildungsroman« sprechen können, denn der junge Musiker bleibt, was er am Beginn des Romans gewesen ist - letztlich ohne Ziel und ohne persönliche oder gesellschaftliche Perspektiven.
Autorenporträt
Arthur Schnitzler, am 15. Mai 1862 in Wien geboren, studierte Medizin, praktizierte als Arzt und widmete sich dem Schreiben. 1891 wurde sein erstes Theaterstück uraufgeführt. Er verfaßte neben Dramen auch Romane, Novellen und Erzählungen. Schnitzler, der als einer der einflußreichsten deutschen Autoren gilt, starb am 21. Oktober 1931 in Wien.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Neue Extraausgaben von Schnitzlers "Der Weg ins Freie" und einem Erzählband ("Fräulein Else und andere Erzählungen") nimmt Franz Schuh zum Anlass, über die "traditionelle Skepsis dem Erzählen gegenüber" nachzusinnen. Adornos "Choc" angesichts der Selbstverständlichkeit des Erzählens bei Schnitzler, kann Schuh nicht nachvollziehen. Die wunderbare Erfindung des inneren Monologs, die Schnitzler in unsere Literatur "einführte", das Wegdriften in Gedanken- und Empfindungsflüssen. Das Mitleben des Lesers, da die Tatsache, dass erzählt wird, im Erzählfluss untergeht: Dies, schwärmt Schuh, sei die Unmittelbarkeit, die die Ideologen des Erzählens ja auch erreichen wollen, "aber weil sie ständig ihr Erzählen in die Waagschale werfen, muss ich ihnen zurufen: 'Erzählt mir nichts!'".

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