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Dieter Bohlen, seit fast zwei Jahrzehnten als Musiker, Produzent und Komponist gut im Geschäft, kennt die Promi-Szene wie kein Zweiter und lässt uns ganz ungestört durchs Schlüsselloch gucken: Kann Thomas Anders überhaupt singen? Wie muss man sich eine Ehe mit Verona vorstellen? Warum schätzt er das Ambiente in Teppichläden? Was hält er wirklich von Ralph Siegel? Der Macher von "Modern Talking" nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er aus dem Nähkästchen seines Privatlebens plaudert, munter Seitenhiebe an Kollegen austeilt und köstliche Anekdoten und Branchengeheimnisse zum Besten gibt. Und weil…mehr

Produktbeschreibung
Dieter Bohlen, seit fast zwei Jahrzehnten als Musiker, Produzent und Komponist gut im Geschäft, kennt die Promi-Szene wie kein Zweiter und lässt uns ganz ungestört durchs Schlüsselloch gucken: Kann Thomas Anders überhaupt singen? Wie muss man sich eine Ehe mit Verona vorstellen? Warum schätzt er das Ambiente in Teppichläden? Was hält er wirklich von Ralph Siegel? Der Macher von "Modern Talking" nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er aus dem Nähkästchen seines Privatlebens plaudert, munter Seitenhiebe an Kollegen austeilt und köstliche Anekdoten und Branchengeheimnisse zum Besten gibt. Und weil Dieter Bohlen eben Dieter Bohlen ist, liest sich das alles entwaffnend offenherzig und unverkrampft - ein höchst amüsantes und spannendes Porträt der Glitzerwelt der Prominenten. Dieter Bohlen kennt nicht nur die ganze Wahrheit, sondern auch keine Tabus: In seinem Buch erzählt er das Abenteuer seines Lebens und enthüllt die bestgehüteten Geheimnisse der Promi-Szene. Herrlich ehrlich, äußerst aufschlussreich und ausgesprochen amüsant!
Autorenporträt
Dieter Bohlen, Jahrgang 1954, studierte Betriebswirtschaft in Göttingen. Mit 500 Goldenen und 50 Platin-Schallplatten ist er der erfolgreichste deutsche Pop-Produzent aller Zeiten. Neben den legendären Modern Talking produzierte er unter anderem Bonnie Tyler, Al Martino, Roy Black, Howard Carpendale und natürlich den Deutschland sucht den Superstar"-Gewinner Alexander Klaws. Für seine musikalischen Leistungen erhielt Dieter Bohlen unter anderem die Goldene Kamera, Bambi, Echo und den Goldenen Löwen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.10.2002

Seine Rede sei poetisch
Ein ganz schwerer Junge: Dieter Bohlen erzählt uns die Wahrheit

In Film "Die Eule und das Kätzchen" von Herbert Ross aus dem Jahr 1969 spielt George Segal den Schriftsteller Felix, der seine Nachbarin Doris (Barbra Streisand) beim Vermieter anschwärzt, weil diese Herrenbesuche empfängt. Doris wird an die Luft gesetzt und will sich dafür an Felix rächen, doch man kommt sich näher. Felix liest ihr aus seinem Roman vor, der ungefähr so anfängt: "Die Sonne spuckte den Tag aus." Er muß dem begriffsstutzigen leichten Mädchen erklären, daß eine Sonne unter bestimmten Umständen spucken kann - in der poetischen Rede -, aber als Zuschauer merkt man, daß das prätentiöser Schwachsinn ist, der von unverbildeten Menschen schnell durchschaut wird.

Dieter Bohlen hält sich - das geht aus jeder seiner Lebensäußerungen hervor - für einen besonders schweren Jungen: "Baujahr 1954", wie der Klappentext seiner soeben erschienenen Autobiographie in typischer Malochersprache informiert. Und gemessen an seinem kommerziellen Erfolg, der ohne Beispiel ist in der deutschen Unterhaltungsmusik, ist er das auch. Daß er beim Schreiben auf die Dienste einer Frau zurückgegriffen hat, die man für ein leichtes Mädchen halten könnte, paßt ins Bild. Katja Kessler aber ist eine Person, die mit ihren in der "Bild"-Zeitung ausgebreiteten Anzüglichkeiten vermutlich größeren Einfluß auf die Meinungsbildung hat als Sabine Christiansen und Maybrit Illner zusammen. Man muß nicht selbst von den Kampagnen dieser Zeitung betroffen sein, um in ihr ein "Organ der Niedertracht" (Max Goldt) zu sehen - es reicht, wenn man zur Kenntnis nimmt, wie dort mit dem Stammpersonal der immergleichen Geschichten umgesprungen wird.

Doch es gibt auch Begünstigte, denen selbst der Schmutz nichts anhaben kann; Dieter Bohlen gehört zweifellos dazu und ist in dieser Hinsicht nur noch mit Thomas Gottschalk, Boris Becker, Franz Beckenbauer und Michael Schumacher zu vergleichen. Daß er sich bei der Aufdeckung seiner schmierigen Affären dennoch ungleich behandelt fühlt, beruht auf einem Wahrnehmungsfehler: "Ich bin ja auch nur ein Popstar und kein Pfarrer." Ein Pfarrer ist er wahrhaftig nicht und ein Popstar nach Meinung seriöser Kritiker auch nicht. Was dann? Ein Mann, der es mit Hartnäckigkeit, Chuzpe, Talent und außerordentlichem Instinkt für den Massengeschmack vom norddeutschen Dorfjungen zu einer Kassenattraktion gebracht hat, die auch in der Sowjetunion bejubelt wurde. Wie die genannten großen Vier aus Deutschland hat er etwas erreicht, wovon viele träumen: ein Leben ohne Personalausweis.

"Nichts als die Wahrheit" heißt das Buch eines arbeitsreichen Lebens, in dem privat eine Dummheit an die andere gereiht wird, ohne daß auch nur einmal so etwas wie Besinnung aufkeimte. Der Mangel an Vernunft, den Bohlen hier offenbart und der auf jeden zurechnungsfähigen Menschen empörend wirken muß, ist aber noch nichts gegen die Bloßstellungen der einschlägigen Frauen, die in seinem Leben eine so lächerliche Rolle spielten. Die Kapitel über die gleichermaßen phlegmatische wie angeblich trunksüchtige Nadja ab del Farrag und die undurchsichtige, durchtriebene Verona Feldbusch gehören in ihrer Rücksichtslosigkeit buchstäblich zu den dunklen dieses Buches, das man in diesem Sinne auch ein Organ der Niedertracht nennen könnte.

Aber das ist nicht alles. Man kann aus dem Buch viel lernen: zum einen über eine bestimmte, von der "Bild"-Zeitung geschaffene und ununterbrochen angeheizte Öffentlichkeit, über deren niedere Denkungsart und den Hang zur Schadenfreude; zum anderen und dies in besonderem Maße über die Lebens- und Arbeitsbedinungen des Musikgeschäfts. Was Bohlen hier mit viel Gespür für die Unzulänglichkeiten seiner Konkurrenz mitzuteilen weiß, entschädigt für manchen Schwachsinn, der vorab bereits von der "Bild"-Zeitung veröffentlicht wurde. Er besticht dann geradezu mit einer Schnörkellosigkeit und Lakonie, die an Kempowski und Lindenberg gleichermaßen erinnert.

Erstaunlich auch, daß Dieter Bohlen immer zu wissen scheint, wen er vor sich hat. So verächtlich er von abgehalfterten Großsprechern wie Drafi Deutscher und Nino de Angelo spricht, so sehr bewundert er die Professionalität eines Peter Alexander, der seine Texte lernt, bevor er ins Studio kommt. Anrührend und nobel erzählt er von Roy Black, der ihm wie ein scheues, gehetztes Tier vorkam und dem er zu spätem Erfolg verhalf. Und er, der niemandem mit ästhetischen Ansprüchen kommt, hat nicht vergessen, woher er kommt, und sich eine gewisse Bodenständigkeit bewahrt. Seinen alten Kollegen Thomas Anders von "Modern Talking" führte er zur Versöhnung und Wiedervereinigung zum Essen aus. Es gab Kartoffeln mit Gulasch, "alles für elf Mark". Wie er davon schwärmt, das wiegt manches ordinäre und zum Teil auch richtig dumme Gerede auf.

Dieter Bohlen hat es, wie er sagen würde, ausgespuckt: sein bisheriges Leben - eine aufschlußreiche Existenz, zu deren Gelingen es kein Rezept gibt. Spucken - das tun in diesem Buch sonst nur Türen: "Die Tür ging auf und spuckte aus: ein paar Polizisten." Wahrscheinlich ist das poetisch gemeint.

EDO REENTS

Dieter Bohlen mit Katja Kessler: "Nichts als die Wahrheit". Heyne Verlag, München 2002. 330 S., Abb., geb., 20,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Von Null auf Eins in den Verkaufscharts
Nichts Ungewöhnliches für den Erfolgs-Musiker und Hit-Produzenten Dieter Bohlen. Dass er mit seinem ersten Buch gleich zum Bestseller-Autor werden würde, ist jedoch auch für "Bohlenski", wie er sich gern selbst tituliert, eine reife Leistung - obschon man nach der Lektüre seiner Autobiographie glauben möchte, der Mann mit dem, nennen wir es einmal, "gesunden Selbstbewusstsein" habe nichts anderes erwartet...
In aller Munde
Doch was steht nun auf diesen 335 Seiten, die bereits zum Erscheinungstag in aller Munde sind (eine kurzfristige Umfrage des Düsseldorfer Marktforschungsinstituts INNOFACT AG ergibt gar einen Bekanntheitsgrad von mehr als 90%, zumindest unter den befragten Internetusern)?
Geht es nur um Sex and Drugs and Rock´n´Roll, um Verona, Naddel, den Gärtner, der nichts anbrennen ließ und nicht zu vergessen Dieter B.s doppelten Penis-Bruch?
Weit gefehlt - auch wenn in den 28 prall gefüllten Kapiteln natürlich unter anderem in vielerlei Hinsicht unausgelastete Schauspieler-Gattinnen, Teppichluder und Pistenhühner vorkommen. En masse - und en Detail.
Pikant oder peinlich
Allerdings gilt bei all diesen Schilderungen:
Pikant? Ja.
Peinlich? Zuweilen.
Pornographisch? Nie.
Diese Leichtigkeit, mit der auch eindeutig Zweideutiges prickelnd, aber nie plump präsentiert wird, das ist die Spezialität der versierten Gesellschaftsreporterin Katja Kessler, die als Co-Autorin verantwortlich zeichnet. Die promovierte Zahnärztin und seit Januar 2002 Ehefrau des Bild-Chefredakteurs Kai Diekmann hat es mit Bravour geschafft Bohlens Plaudereien aus dem Gitarrenköfferchen mal großkotzig, mal selbstironisch, erfrischend direkt und kein bisschen politisch korrekt, dafür aber alles andere als langweilig daher kommen zu lassen.
Taschentuch für die ergreifenden Stellen
Und so ist Weg des Jungen aus Oldenburg von den Niederungen jahrelanger Durststrecken und selbstauferlegter Entbehrungen hinauf in den Olymp von Musik und Showbiz eine wunderbare Mischung aus "Bild der Frau", "Gala" und "Mad" - und das in genau jenem Slang, der den "Dieter Nazionale" so unverwechselbar gemacht hat.
Ganz egal, ob der Wahl-Hamburger eine Kindheit beschreibt, die den Leser fast wünschen lässt, der Verlag hätte den Vorschlag des Autors aufgegriffen, an einer besonders ergreifenden Stelle ein Taschentuch einzukleben, ob er sich ausführlich über Noras absurde Tollheiten zu Achtziger "Modern Talking"-Zeiten auslässt oder ob er mit seine Spitzen gegen namhafte Prominente, wie etwa Howard Carpendale ("Howard sang den Text runter wie den Beipackzettel einer Hämorrhoiden-Salbe") vom Stapel lässt.
Studierter Diplom-Kaufmann
Zu erzählen hat der studierte Diplom-Kaufmann allerhand. Von seiner Sparsamkeit zu Studienzeiten, die ihm neben einem verrenkten Magen von einem verdorbenen Huhn auch 70.000 Mark auf der hohen Kante bescherte.
Von seiner kurzen Karriere als Tatort-Lude und der weitaus längeren als TV-Soundtrack-Schreiber.
Von seiner Zusammenarbeit mit ausländischen und inländischen Künstlern - nebst sämtlichen damit verbundenen Animositäten. Von einem falschen Freund, der ihn um drei Millionen erleichterte - und von den 500-Mark-Kois seines Teiches vor der Villa Rosengarten, die ihm zum Glück noch geblieben sind, wenn sie nicht gerade von Reihern gefressen werden.
Blamagen und gute Zeiten
Der Mann mit dem Elefantengedächtnis vergisst nichts - nicht die Weggefährten in guten wie in schlechten Zeiten, nicht die Blamagen, nicht die Triumphe - und spricht in schönster Offenherzigkeit über alles und jeden.
Ein Muss in diesem Leseherbst!
Fazit: Die Gemeinschaftsproduktion Bohlen/Kessler ist ein Muss in diesem Leseherbst - für alle Freunde des gepflegten Klatsches, für alle Modern-Talking-Fans, für alle Chauvie-Hasser und schließlich für all jene, die sich aktiv an den Spekulationen beteiligen wollen, wer wohl nach Naddel als nächstes sein Retourkutschen-Enthüllungs-Buch ankündigen wird. (Michaela Pelz)
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Schonend und in Teilen auch wohlwollend geht Edo Reents mit den Wahrheitsbekundungen des "besonders schweren Jungen" Dieter Bohlen um, die mit Hilfe der Bild-Redakteurin Katja Kessler verfasst wurden. Sicherlich gibt es in dem Buch viel Ordinäres und "richtig dummes Gerede", meint Reents. Die Geschichten zum Beispiel über Nadja ab del Farraq oder Verona Feldbusch gehörten buchstäblich zu den "dunklen" Kapiteln dieses Buches, das man in diesem Sinne auch ein "Organ der Niedertracht" nennen könne. Aber für den Rezensenten gibt es auch vieles zu lernen: besonders über die Lebens- und Arbeitsbedingungen des Musikgeschäftes und die damit verbundenen Strategien des erfolgreichen Musikers Bohlen. Für manchen "Schwachsinn", der in dem Buch enthalten sei, entschädigen Mitteilungen Bohlens, die "geradezu mit einer Schnörkellosigkeit und Lakonie" daherkommen.

© Perlentaucher Medien GmbH