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Henning Scherf ist eine Leitfigur unserer Gesellschaft. Er stellt dem allgemeinen Pessimismus seine positive Sicht entgegen. Wir selbst sind die Lösung der Krise. Nicht: Jeder für sich und alle gegen jeden. Sondern: Helfen, gegenseitige Unterstützung tut not. Das gilt im Kleinen und Großen, in der Familie, in der Nachbarschaft, in der ganzen Gesellschaft. Henning Scherf erzählt von eigenen Erfahrungen, er holt Menschen aus ihrer Anonymität und zeigt: Jeder von uns ist auf Hilfe angewiesen. Und wer gibt, erhält doppelt zurück. Nur in einer solchen Gesellschaft können wir die Krise meistern.

Produktbeschreibung
Henning Scherf ist eine Leitfigur unserer Gesellschaft. Er stellt dem allgemeinen Pessimismus seine positive Sicht entgegen. Wir selbst sind die Lösung der Krise. Nicht: Jeder für sich und alle gegen jeden. Sondern: Helfen, gegenseitige Unterstützung tut not. Das gilt im Kleinen und Großen, in der Familie, in der Nachbarschaft, in der ganzen Gesellschaft. Henning Scherf erzählt von eigenen Erfahrungen, er holt Menschen aus ihrer Anonymität und zeigt: Jeder von uns ist auf Hilfe angewiesen. Und wer gibt, erhält doppelt zurück. Nur in einer solchen Gesellschaft können wir die Krise meistern.
Autorenporträt
Dr. jur. Henning Scherf, geb. 1938, war lange Jahre Bildungs- und Justizsenator und von 1995-2005 Bürgermeister von Bremen. Er ist verheiratet, hat drei Kinder, ist mehrfacher Großvater und lebt in Deutschlands berühmtester Wohngemeinschaft.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.12.2009

Solidarischer Imperativ
Es gibt Bücher, die bringen keine neuen Erkenntnisse, sondern rufen Dinge in Erinnerung: dass Menschen sich gegenseitig helfen sollen, oder dass der Staat dafür da ist, jene zu unterstützen, denen niemand mehr hilft. Braucht es tatsächlich ein Buch über Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein sollten?
Henning Scherf hat so eines geschrieben, es heißt „Gemeinsam statt einsam”. Der langjährige Bremer Senator und Bürgermeister, inzwischen 71, möchte wachrütteln, er appelliert und mahnt, und er tut das von einer recht komfortablen Position aus: Der SPD-Politiker genießt nach wie vor Anerkennung, und das weit ins konservative Lager hinein. Und er kann es sich mittlerweile leisten, außerhalb der üblichen politischen Kategorien zu argumentieren. „An der Versorgung ihrer Kranken und Pflegebedürftigen kann man den sozialen Zustand einer Gesellschaft ablesen”, schreibt er. Auch so eine Selbstverständlichkeit. Aber wer diesen Satz wirklich so meint, der muss vielleicht wie Scherf zum Ergebnis kommen, dass eine Menge falsch läuft im Sozialstaat Deutschland. Seine Lösung dafür heißt Solidarität.
Mit beinahe missionarischem Eifer versucht er zu zeigen, wie menschlicher Zusammenhalt die Welt verbessern könnte. Der Autor appelliert nicht unbedingt an die Politik, er adressiert seine Mahnung an Gewerkschafter, Lehrer, Arbeitgeber, Ärzte, und vor allem an einfache Bürger. Er konstruiert eine Art solidarischen Imperativ: Weil jeder einmal in eine Situation kommen wird, in der er Hilfe braucht, ist jeder verpflichtet, anderen zu helfen. „Das kann man nicht als Gutmenschentum abtun”, formuliert Scherf fast flehend. Seine Appelle untermauert er mit persönlichen Erfahrungen: Wie seine Angehörigen im Dritten Reich einer drangsalierten jüdischen Familie halfen; wie er in Bremen den Aufstieg eines Obdachlosen zum erfolgreichen Unternehmer miterlebte, weil ein Sozialarbeiter dem Mann geholfen hat; wie Rentner einander nur durch gegenseitiges Interesse zu einem besseren Leben verhelfen.
Scherf schlägt mühelos einen Bogen von den unsolidarischen „Gated Communities”, in denen sich Reiche mit privatem Sicherheitspersonal abschirmen lassen, über die Elends-Viertel von Mumbai zu den Zelt-Dörfern ehemaliger Eigenheimbesitzer in den USA. Zugleich geißelt er die „Wohlfahrtsmaschinerie” von Verbänden und NGOs und stellt ihnen das ehrenamtliche Engagement Einzelner als Alternative gegenüber. „Es geht nicht darum, die ganze Welt an einem Tag zu retten”, schreibt Scherf, „es geht um den Beginn. Um jeden, der helfen will.” Man mag seinen beharrlichen Glauben an das Gute als blauäugig bezeichnen und dem Autor vorhalten, er wolle komplexe Probleme mit sehr einfachen Mitteln lösen. Doch im Kern bietet keine seiner Mahnungen eine Angriffsfläche für ernsthaften Widerspruch. Scherfs Appelle rufen Dinge ins Gedächtnis, die selbstverständlich sein sollten, es aber nicht mehr sind. Vielleicht braucht es solche Bücher eben doch manchmal. WOLFGANG LUEF
HENNING SCHERF: Gemeinsam statt einsam. Meine Erfahrung für die Zukunft. Herder Verlag, Freiburg 2009. 220 Seiten, 18,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Gut möglich, meint Wolfgang Luef, dass wir ein Buch wie dieses ganz gut brauchen können. Blauäugigkeit oder Simplifizierung komplexer Probleme möchte er Henning Scherf jedenfalls nicht vorwerfen. Eher neigt er dazu, den Autor für seinen politisch durchaus exzentrischen Appell zu mehr Solidarität im maroden Sozialstaat Deutschland zu loben. Scherfs missionarischen Eifer lässt er sich gefallen und empfängt die mit Weitblick nach Mumbai und in die USA und mit persönlichen Erfahrungen des Politikers und Bürgers Scherf untermauerte Mahnung an einfache Bürger mit offenen Ohren. Ernsthafte Einwände hat er keine.

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