In einem halb verlassenen Krankenhaus, tief in den ehemaligen Homelands von Südafrika, fristet Frank Eloff ein ereignisloses Dasein. Als der junge Arzt Laurence Waters auftaucht, um hier sein freiwilliges Jahr zu absolvieren, begegnet ihm Frank sofort mit Misstrauen. Laurence ist das komplette Gegenteil von Frank: jung, optimistisch, und beseelt von einem naiven Idealismus, der nie an der Realität getestet wurde. Er erkennt nicht, dass an diesem gottverlassenen Ort unter der friedlichen Oberfläche tödliche Spannungen brodeln: In der Geisterstadt nahe des Krankenhauses tauchen immer mehr Gestalten aus einer noch immer lebendigen Vergangenheit auf. Auch der "Brigadier", ein selbst ernannter Diktator aus Apartheidtagen, soll wieder in der Nähe sein. Und es scharen sich immer mehr ehemalige Soldaten um ihren Kommandanten, den Frank von früher kennt – und mit dem ihn ein düsteres Geheimnis verbindet. Inmitten dieser hochexplosiven Lage beschwört Laurence unbeabsichtigt eine Katastrophe herauf ...
DIE LITERARISCHE ENTDECKUNG DES JAHRES: nominiert für den Man Booker Prize, ausgezeichnet mit dem Commonwealth Writers' Prize.
DIE LITERARISCHE ENTDECKUNG DES JAHRES: nominiert für den Man Booker Prize, ausgezeichnet mit dem Commonwealth Writers' Prize.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Ein "Südafrika ohne Hoffnung" findet Rezensent Uwe Stolzmann in Damon Galguts Roman "Der gute Doktor" vor, den er als eine "gelungene Parabel" lobt. Wie er berichtet, geht es um zwei Ärzte, den pessimistischen, zynischen Frank und den idealistischen Laurence, die in einem fast aufgegebenen Hospital aufeinandertreffen und nach anfänglichen Reibereien eine Art Freundschaft zueinander entwickeln, bis der Terror uniformierter und nicht uniformierter Banditen über die Klinik hereinbricht. Stolzmann findet insbesondere die Machart des Romans "bemerkenswert", seinen Reichtum an Metaphern und das Abgründige seiner Figuren. Er charakterisiert Galguts Prosa als "betont bescheiden", seine Erzählweise als "geradlinig, von A nach B". Doch sollte man seiner Ansicht nach von der Schlichtheit dieser Prosa nicht auf einen beschränkten Inhalt schließen. Denn, so der Rezensent abschließend: "Erst vor karger Kulisse entfaltet das Drama seine ganze Wucht."
© Perlentaucher Medien GmbH
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