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1947 erschien das erste Heft des Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL. Gegründet von John Seymour Chaloner, Press-chief der britischen Besatzungsbehörde, und Rudolf Augstein, der bis zu seinem Tode im Jahre 2002 SPIEGEL-Herausgeber blieb. Wem allerdings die Ehre der eigentlichen Urheberschaft am SPIEGEL gebührt, ist eine Frage, die dieses Buch u.a. diskutiert: dem britischen Besatzungsoffizier oder dem ebenso ehrgeizigen wie genialen Rudolf Augstein, der mit dem SPIEGEL eine neue Ära der Berichterstattung in Deutschland eingeleitet hat. Beide hatten am Krieg teilgenommen, beide waren an einem 5.…mehr

Produktbeschreibung
1947 erschien das erste Heft des Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL. Gegründet von John Seymour Chaloner, Press-chief der britischen Besatzungsbehörde, und Rudolf Augstein, der bis zu seinem Tode im Jahre 2002 SPIEGEL-Herausgeber blieb. Wem allerdings die Ehre der eigentlichen Urheberschaft am SPIEGEL gebührt, ist eine Frage, die dieses Buch u.a. diskutiert: dem britischen Besatzungsoffizier oder dem ebenso ehrgeizigen wie genialen Rudolf Augstein, der mit dem SPIEGEL eine neue Ära der Berichterstattung in Deutschland eingeleitet hat. Beide hatten am Krieg teilgenommen, beide waren an einem 5. November geboren worden; bei ihrer ersten Begegnung 1946 war Chaloner 21, Augstein 22 Jahre alt. Chaloner, Westminster Dragoon Regiment: "Der Krieg war zu Ende. Ich stapfte durch die zertrümmerten Straßen, wich den Schutthaufen, den zerstörten Mauern aus, den zerbrochenen Abwasserrohren und dem Geruch von Tod. Meine Uniform trennte mich von den Deutschen, die es vermieden, mir offen in die Augen zu sehen..." Augstein, Ex-Leutnant und -Kanonier: "Der Krieg war zu Ende... Wir alle im ehemaligen Königreich Hannover trugen mal mehr mal minder gut gefärbte Wehrmachtsuniformen, und jeder freute sich, dass es im besiegten Deutschland eine britische Besatzungszone gab, nur weil die britische keine russische Zone war." Leo Brawand gibt in diesem Buch ein Stück eigener und deutscher Nachkriegsgeschichte wieder: Er schildert den - besonders von der britischen Besatzungsmacht forcierten - Prozess der Installation der uneingeschränkten Pressefreiheit in das Deutschland nach Hitler, eine Leistung, die auch 60 Jahre danach nicht hoch genug zu schätzen ist. Das Buch beleuchtet die Umstände der ersten Zeitungsgründungen nach 1945, die unter der Ägide des jungen Majors Chaloner entstanden. DER SPIEGEL mit seinem Vorläufer DIESE WOCHE - als das erste deutsche Nachrichten-Magazin überhaupt - war wohl das ambitionierteste Projekt des britischen Presseoffiziers. Brawand geht noch einmal zurück zu den Anfängen und beschreibt die ersten Schritte des späteren Zeitungs-Giganten.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Mit großem Gewinn hat Rezensent Ernst Elitz diese Gründungsgeschichte des Hamburger Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" gelesen, die nun zum 60. Geburtstag des Wochenmagazins erschien. Das liegt nicht nur am Anekdotenreichtum dieses im "Stil einer gut lesbaren Spiegel-Titel-Geschichte" geschriebenen Buches, sondern auch an den Einblicken, die Autor (und Elitz zufolge erster Wirtschaftredakteur des Blattes) Leo Brawand in die "höchst unterschiedliche" Pressepolitik der Alliierten und ihre Folgen für die deutsche Nachkriegspresselandschaft gewährt. Aber auch die Schilderungen der beiden spiegelgründenden, dem Krieg gerade entronnenen "Teenager-Soldaten" Rudolf Augstein und John Seymor Chaloner, damals britischer Presseoffizier, spiegeln für Elitz viel vom Geist jener Jahre wider.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Von den Anfangsjahren des "Spiegel" erzählt Brawand nun in seinem Buch "Der Spiegel - ein Besatzungskind" (EVA). Auf einen Fund ist Brawand, der schon die "Spiegel"-Story" schrieb, besonders stolz: Ein Dokument belege, dass die britischen Besatzer Augstein im März 1947 auswechseln wollten - ohne Erfolg.« DIE WELT