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Die im Rahmen der Hartz-Reformen auf den Weg gebrachten Änderungen der Arbeitsmarktgesetzgebung haben die rasche und nachhaltige Vermittlung in Arbeit, die Schaffung neuer Beschäftigungsfelder und den Bau von mehr Brücken in Beschäftigung zum Ziel. Hauptziel ist letztlich die Verringerung der Arbeitslosigkeit. Jede Evaluationsstudie dazu hat sich an diesem übergeordneten Ziel zu orientieren. Die Autoren der vorliegenden Arbeit präsentieren ein derartiges Konzept zur mittel- und längerfristigen Bewertung der Umsetzung der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen. Leitlinien sind:
Das Konzept muss
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Produktbeschreibung
Die im Rahmen der Hartz-Reformen auf den Weg gebrachten Änderungen der Arbeitsmarktgesetzgebung haben die rasche und nachhaltige Vermittlung in Arbeit, die Schaffung neuer Beschäftigungsfelder und den Bau von mehr Brücken in Beschäftigung zum Ziel. Hauptziel ist letztlich die Verringerung der Arbeitslosigkeit. Jede Evaluationsstudie dazu hat sich an diesem übergeordneten Ziel zu orientieren. Die Autoren der vorliegenden Arbeit präsentieren ein derartiges Konzept zur mittel- und längerfristigen Bewertung der Umsetzung der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen. Leitlinien sind:

Das Konzept muss angesichts der nicht optimalen Datenlage und der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit praktikabel sein. Es muss sich angesichts der Vielzahl der Ziele der Arbeitsmarktpolitik auf die Beschäftigungssituation arbeitsloser Arbeitnehmer konzentrieren. Es muss einen einheitlichen Analyserahmen anbieten für Leitfragen wie: Was haben die durchgeführten Maßnahmen bewirkt, waren sie effektiv? Welche Kosten sind entstanden, waren die Maßnahmen effizient? Welche Ursachen lassen sich für die Wirkung identifizieren? Es muss dafür einen interdisziplinären Ansatz verfolgen, der eine ausgewogene Kombination aus theoretischer Analyse, ökonometrischer Kompetenz und Know-how der Implementationsforschung beinhaltet. Das Konzept muss Methoden vorsehen, die angesichts der genannten Daten- und Zeitprobleme robuste Ergebnisse erzeugen können. Es muss angesichts des teilweise späten Inkrafttretens einzelner Maßnahmen eine Erweiterung des Evaluationszeitraums erlauben.

Mit dem in dieser Schrift angebotenen Konzept werden diese Leitlinien einer zielgerechten Evaluation erfüllt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.10.2004

Von Hartz IV bis zum Arbeitsmarkt der Zukunft
Zur Frankfurter Buchmesse - Ein Überblick über Bücher zum Dauerthema Arbeitsmarkt

Mit einer solchen Reaktion hat der VW-Vorstand Peter Hartz vermutlich nicht gerechnet, als er der Reformkommission für den Arbeitsmarkt der Bundesregierung seinen Namen gab. Selten fiel der Protest gegen eine Neuordnung in Deutschland so heftig aus, selten kursierten darüber so viele unzutreffende Informationen. Die mit seinem Namen verbundenen Arbeitsmarktreformen gehören zu den umstrittensten Themen des Jahres. Die Beunruhigung der Betroffenen ist groß, das Informationsbedürfnis insgesamt ungestillt. Darauf haben jetzt auch die Buchverlage reagiert. Während Werke zur Arbeitsmarktpolitik oder Arbeitslosigkeit in der Vergangenheit Mangelware gewesen sind, wird der Markt jetzt mit einschlägigen Titeln buchstäblich überschwemmt.

So viele Facetten das Thema Arbeitsmarkt aufweist, so vielschichtig präsentiert sich das Bücherangebot. Es reicht von praktischen Ratgebern für Arbeitsuchende über juristische Fachliteratur bis zu ökonomischen Werken zu den Folgen der Hartz-Reformen, zur Zuwanderungsdebatte und der Frage, wie Arbeitskräfte in Zukunft beschäftigt sein werden.

Sehr schnell auf die erst vor kurzem verabschiedete Hartz-IV-Reform hat beispielsweise der Mole-Verlag in Hamburg reagiert mit seinem von Juristen verfaßten Ratgeber "Hartz IV Arbeitslosengeld II Sozialgeld - Ihre Rechte". Dort finden sich Antworten auf Fragen wie "wer ist betroffen", "was sind die ersten Schritte" zur Leistung bis hin zu Informationen zum Rechtsbehelf. Das Buch ist verständlich und praxisnah für Betroffene geschrieben und bietet neben Beispielrechnungen auch einige Warnhinweise vor möglichen Fallstricken (Funda Soysever et al.: Hartz IV Arbeitslosengeld II Sozialgeld - Ihre Rechte. Mole-Verlag, Hamburg 2004, 146 Seiten, 9,90 Euro). Auch der mittlerweile schon beinahe zum Klassiker gewordene Arbeitslosenratgeber "111 Tips für Arbeitslose" hat eine neue Auflage zum Arbeitslosengeld II mit ebenfalls praktischen Tricks erhalten (111 Tipps zu Arbeitslosengeld II und Sozialgeld. Bund-Verlag, Frankfurt 2004, 144 Seiten, 9,90 Euro). Ebenso titelt der Haufe-Verlag kurz und prägnant "Hartz IV und Arbeitslosengeld II" und offeriert einen Taschenratgeber für die Betroffenen (Hartz IV und Arbeitslosengeld II. Haufe Verlag, Freiburg 2004, 128 Seiten, 6,60 Euro).

Ein nahezu unüberschaubares Feld bietet sich für Autoren juristischer Fachbücher nach den Reformen in diesem Jahr. Eine Zusammenschau der neuen Regelungen liefert beispielsweise das vor allem für Juristen und Arbeitsmarktfachleute geeignete Buch zweier Rechtsanwälte: "Gesetz zu Reformen am Arbeitsmarkt und ,Hartz-Gesetze'". Es enthält eine Synopse der bisherigen und der neuen Rechtslage sowie Materialien aus dem Gesetzgebungsverfahren wie den Gesetzentwurf, den Änderungsantrag und die Protokolle der Anhörungen der Sachverständigen. Dies ist ein gutes Nachschlagewerk für alle, die es genau wissen wollen. Besonderes Augenmerk richten die Autoren auf das Kündigungsrecht und die jüngsten Lockerungen des Kündigungsschutzes, außerdem befassen sie sich mit den Neuerungen im Arbeitsförderungsrecht und im Befristungs- und Arbeitszeitrecht (Jobst-Hubertus Bauer/Steffen Krieger: Kündigungsrecht Reformen 2004. Verlag Dr. Otto Schmidt, Köln 2004, 336 Seiten, 39,80 Euro).

Der Frage, wie es um den deutschen Arbeitsmarkt aus ökonomischer Sicht bestellt ist und welche Wirkungen von den bisherigen Reformschritten zu erwarten sind, hat zahlreiche Wirtschaftswissenschaftler zu Büchern inspiriert. So hat beispielsweise die Bertelsmann-Stiftung einen Vergleich des Wirtschafts- und Sozialstandorts Deutschland mit anderen Ländern angestellt. Er bietet auch dem Laien einen guten Überblick über die gegenwärtige Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Zahlreiche Graphiken samt Datenmaterial machen daraus ein nützliches Nachschlagewerk. Für die Politik hält das Buch nicht ganz überraschend eine ernüchternde Botschaft bereit: Deutschland hinkt immer noch hinter vergleichbaren Ländern hinterher. Die großen Verlierer sind die älteren Arbeitnehmer und die geringqualifizierten Menschen. Die Hartz-Reformen können dabei freilich noch keine große Rolle gespielt haben (Werner Eichhorst/Eric Thode/Frank Winter: Benchmarking Deutschland 2004 - Arbeitsmarkt und Beschäftigung. Springer, Heidelberg 2004, 370 Seiten, 49,95 Euro).

Dagegen legt das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) ein Konzept vor, mit dessen Hilfe es möglich werden soll, die Hartz-Gesetze auf ihre mittel- und langfristigen Wirkungen hin zu untersuchen. Dabei geht es mehr um das "Wie" als um Ergebnisse. Das Buch wendet sich an Fachleute, die sich auch von komplizierten mathematischen Gleichungen nicht abschrecken lassen. Für den ökonomisch wenig bewanderten oder interessierten Leser ist das eine vergleichsweise schwere Kost (Michael Fertig/Jochen Kluve/Christoph Schmidt/Helmut Apel/Werner Friedrich/Helmut Hägele: Die Hartz-Gesetze zur Arbeitsmarktpolitik. Verlag Duncker & Humblot, Berlin 2004, 320 Seiten, 79,80 Euro).

Von der Hartz-Debatte weg führt der österreichische Wissenschaftler Friedrich Schneider, der sich in einem neuen Buch eingehend mit der Schattenwirtschaft befaßt. Ist die Schwarzarbeit für die hohe Arbeitslosigkeit, die Defizite der Sozialversicherungen oder gar das Staatsdefizit verantwortlich? Trotzen Schwarzarbeiter der Bevormundung des Staates? Verdanken wir der Schattenwirtschaft einen Teil unseres Wohlstandes? Schneider führt aus, daß die Politik trotz ihrer ständigen Bekundungen wenig Interesse an einer wirksamen Bekämpfung der Schwarzarbeit hat. Schärfere Kontrollen sind aus seiner Sicht wirkungslos, vielmehr müßten die Steuern gesenkt werden, der Arbeitsmarkt müsse flexibilisiert werden, Nebenbeschäftigungen sollten attraktiver werden. Schneider, der an der Universität Linz lehrt und als einer der wenigen Fachleute für dieses Gebiet gilt, hat die Entwicklung der Schwarzarbeit in 110 Ländern untersucht (Friedrich Schneider: Arbeit im Schatten - Wo Deutschlands Wirtschaft wirklich wächst. Verlag Gabler, Wiesbaden 2004, 136 Seiten, 29,90 Euro).

Mit der Kehrseite der Arbeitslosigkeit - dem Mangel an Arbeitskräften und der damit verbundenen Notwendigkeit an Zuwanderung - befaßt sich der Chef des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), Klaus Zimmermann, in einem neuen Buch, das erst in Kürze auf den Markt kommt. Darin vergleicht er die Integration der Einwanderer in Deutschland mit der in Dänemark - dem Vorzeigeland in vielen Aspekten der Arbeitsmarktpolitik, das mit Blick auf das Zuwanderungsrecht große Ähnlichkeiten zu Deutschland aufweist. Es werden der Ausbildungsstand, die berufliche Situation, die Einkommen und das Unternehmertum unter den Einwanderern untersucht. Außerdem ziehen Zimmermann und sein Mitautor Holger Hinte eine Bilanz der Steuerzahlungen, der Sozialabgaben und der Transferbezüge der Zuwanderer. Das Buch basiert auf einem Forschungsprojekt der Rockwool Foundation Research Unit in Kopenhagen und des IZA. Die Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, daß die bereits im Land lebenden Migranten unzureichend in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft integriert sind. Dies führen sie unter anderem auf die komplizierten rechtlichen Regelungen, auf das Fehlen eines Niedriglohnsektors und auf die Hürden für selbständige Tätigkeiten zurück. Dem Vergleich sollen künftig auch Gegenüberstellungen Deutschlands mit anderen Ländern folgen (Klaus Zimmermann/Holger Hinte: Zuwanderung und Arbeitsmarkt - Deutschland und Dänemark im Vergleich. Verlag Springer, Berlin 2005, 322 Seiten, 39,95 Euro).

Einen Ausflug in die Zukunft unternimmt der amerikanische Organisationstheoretiker Thomas Malone, der an der MIT Sloan School of Management lehrt. Er entwirft ein Bild der Arbeit der Zukunft und des Unternehmens der Zukunft. Dieses ist durch große Freiheit und Unabhängigkeit der Arbeitnehmer gekennzeichnet. Der technische Fortschritt und die abnehmenden Kosten der Kommunikation machen es möglich: An die Stelle eines Unternehmens nach bisherigem Verständnis tritt ein Netz von freischaffenden und weitgehend selbstbestimmten Arbeitskräften, die über die gesamte Welt verstreut und auf elektronischem Wege miteinander verbunden zusammenarbeiten. Malone befaßt sich mit der Frage, wie in dieser Organisation Entscheidungsprozesse ablaufen, wie Mitarbeiter die notwendigen Fähigkeiten erlernen, wie Arbeitsabläufe koordiniert werden. Verschiedene Organisationsformen von starren Hierarchien zu lockeren Beziehungsnetzen werden durchdekliniert ebenso wie die unterschiedlichen Entscheidungsprozesse von strikten Anweisungen zu demokratischer Mitbestimmung. Am Ende steht ein großes Ziel. Malone hält es für möglich, auf diesem Wege "das Beste zweier Welten zu vereinen": die Synergievorteile großer Organisationen und die Freiheit, Flexibilität und hohe Motivation der Mitarbeiter in kleinen Unternehmen (Thomas Malone: The Future of Work. Harvard Business School Press, Boston 2004, 29,95 Dollar).

CLAUDIA BRÖLL

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) legt, wie Claudia Bröll urteilt, "vergleichsweise schwere Kost" vor - sechs Autoren gehen nämlich der Frage nach, wie man die mittel- und langfristigen Folgen der Hartz-Gesetze untersuchen kann. In den Mittelpunkt stellen sie denn auch den methodischen Ansatz, nicht konkrete Ergebnisse. Die "komplizierten mathematischen Gleichungen" werden wohl, wie Bröll befürchtet, nur Fachleute nicht abschrecken. Ökonomische Laien hingegen dürfen eher nicht erwarten, auf ihre Kosten zu kommen.

© Perlentaucher Medien GmbH