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Schöner, gesünder, reicher, glücklicher und freier werden Sie sein, wenn Sie Ihre Kippen endlich für immer weggeworfen haben. Und Sie werden jede Menge Luft haben - so wie früher, bevor man Sie in die Nikotinfalle gelockt hat. Wieso rauchen wir überhaupt? Was macht das Nikotin mit uns? Wie manipuliert uns die Zigarettenwerbung? Wer versteht, wie das Rauchen aus biologischer und psychologischer Sicht funktioniert, braucht zum Aufhören kaum Willenskraft. Dann ist es einfach, Nichtraucher zu werden und zu bleiben - ganz ohne Pillen, Hokuspokus oder Psycho-Quatsch. Gut gelaunt und ohne Gewichtszunahme.…mehr

Produktbeschreibung
Schöner, gesünder, reicher, glücklicher und freier werden Sie sein, wenn Sie Ihre Kippen endlich für immer weggeworfen haben. Und Sie werden jede Menge Luft haben - so wie früher, bevor man Sie in die Nikotinfalle gelockt hat.
Wieso rauchen wir überhaupt? Was macht das Nikotin mit uns? Wie manipuliert uns die Zigarettenwerbung? Wer versteht, wie das Rauchen aus biologischer und psychologischer Sicht funktioniert, braucht zum Aufhören kaum Willenskraft. Dann ist es einfach, Nichtraucher zu werden und zu bleiben - ganz ohne Pillen, Hokuspokus oder Psycho-Quatsch. Gut gelaunt und ohne Gewichtszunahme.
Autorenporträt
Dr. Stefan Frädrich ist Arzt, Top-Business-Speaker und Bestseller-Autor. Bekannt wurde Stefan Frädrich durch seine Günter-Buchreihe ("Günter, der innere Schweinehund"), seine erfolgreichen Seminare, durch seine eigenen Fernsehsendungen sowie durch weitere zahlreiche Medienauftritte. Seine Tipps sind einfach, nachvollziehbar und praxisnah. Dr. Frädrich sitzt im Expertenrat der Mentor-Stiftung und ist Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Nikotinprävention.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.12.2004

Wo ist das Feuer zu so viel Rauch?
Smoke? - Luft! Luft? - Smoke! Geschichten vom Rauchen im Zeichen des Aufhörens
Wer einige Jahre als Raucher zugebracht hat, lebt fortan in doppelt tröstlicher Gewissheit. Die besten Stunden liegen noch vor ihm, und sie scheinen in jedem Augenblick zum Greifen nahe. Ja, sie liegen in seiner Hand, er kann über ihr Eintreffen entscheiden. Wann wird die Luft noch einmal so frisch und samten wirken wie drei Tage nach der letzten Zigarette? Wann wird noch einmal so viel Energie, grundlose Lebensfreude, schlichtes Sich-Fühlen die Adern durchpulsen wie eine Woche nach der Befreiung von Nikotin und Teer? Er muss nur aufhören, warten, was geschieht.
Dem Aufhörenden stehen Glücksquellen zur Verfügung, von deren Existenz und wirbelnder Kraft die nie Gefallenen kaum etwas zu ahnen vermögen. Vierzehn Tage nach dem letzten Zug schon möchte man wohl wieder zur Kippe greifen, um noch einmal jenen Rausch des Frei-Werdens zu erleben, dem Wachsen des Selbstbewusstseins zuzusehen, das selten triumphierender auftrat als an den ersten Morgenden danach.
Aufhören kann man, wie alle Entwöhnungsratgeber versichern und der kettenrauchende Rezensent gern bestätigt, zu jeder Zeit, immer und überall. Man muss es nur tun. Es gehört zur Sophistik der Sucht, dass eben dies ein starker Grund werden kann, weiter zu rauchen. Wer aufhört, verliert auch eine Möglichkeit, wird um ein Glücksversprechen ärmer. Es gehört zur Dialektik der Entwöhnungsratgeber, dass sie der letzten Zigarette wenigstens so viel Bedeutung zusprechen, wie der Akt des Aufhörens im schwadendurchzogenen Seelenhaushalt des Rauchers ohnehin besitzt.
Nach der letzten Zug werden wir wieder schön, reich, gesund, sexy, glücklich und frei oder doch wenigstens freier und schöner, als wir es in den Jahren der Sucht waren. Mit diesem Versprechen lockt auch das sympathisch freche, Allen Carrs Klassiker „Endlich Nichtraucher” sehr ähnliche Pamphlet des Mediziners und Kommunikationstrainers Stefan Frädrich. Auch hier wird um die letzte Zigarette - sie ist während der Lektüre des Kapitels „Jetzt geht’s los! auszudrücken - viel Gewese gemacht. „Falls Sie”, versichert der Autor auf den Seiten über den ersten rauchfreien Tag, „ein wenig unruhig geschlafen haben, machen Sie sich keine Sorgen. Wenn in unserem Leben etwas so Spannendes passiert, dürfen wir schon mal unruhig schlafen!”
Der Verdacht ist nicht von der Hand zu weisen, dass all die Nichtraucherpropaganda ähnliches tut wie die Werbemaschinerie der Tabakindustrie. Beide umgeben Zigarette und Rauch mit einem Nimbus, laden das Nichts, das zu Schmutz verbrennt, mit Bedeutung auf und sichern ihm so wenigstens unsere Neugierde. So wie keusche Erziehung regelmäßig Lüstlinge hervorbringt, retten Nichtraucherkampagnen zumindest teilweise das Image der Zigarette: viel und Gegensätzliches zu versprechen.
Menschen haben immer geraucht, behauptet die von Sander L. Gilman und Zhou Xun herausgegebene, üppig illustrierte Kulturgeschichte des Rauchens. Am 6. November 1492 kehrten zwei Männer von einer Expedition ins Innere Kubas zurück und berichteten vom Rauchen getrockneter Blätter. Luis de Torres und Rodrigo de Jerez waren wohl die ersten Europäer der Geschichte, die Tabak rauchten.
Ständig begehrt
Auch wenn Nikotin gewiss die süchtig machende Substanz ist, kann der Siegeszug von Pfeife, Zigarre und Zigarette nicht allein physiologisch erklärt werden. Zu erklären wäre vielmehr, warum das Rauchen sich durchgesetzt hat gegenüber anderen Möglichkeiten, das Gift zu konsumieren. Der Band „Smoke” stellt zur Beantwortung der Frage eine Fülle von Material bereit, krankt aber wie so viele kulturhistorische Darstellungen an der Verliebtheit ins mal sprechende, mal exotische Detail. So wird der Leser über „Zigaretten im sowjetischen und postsowjetischen Mittelasien” belehrt, aber ein Kapitel über die Geschichte eines großen Tabakunternehmens fehlt. Es gibt Hinweise zu einer „ schwulen Geschichte des Rauchens”, aber nur Andeutungen über die Tabakversorgung der Heere und Gefängnisse. Vor allem aber fehlt Geschichte in dieser bunten Sammlung von Geschichten.
Dennoch lassen sich drei Zäsuren klar erkennen: Zunächst galt Tabak auch als Heilmittel, auch wenn er im Einsatz gegen die gleichfalls aus der Neuen Welt mitgebrachte Syphilis versagte. Seine Etablierung als Genussmittel im Europa des 17. und 18. Jahrhunderts hätte das erste Kapitel einer Kulturgeschichte der Sucht sein müssen.
Entscheidend bleibt zweitens die Einführung der Zigarette nach 1880. Während der Opiumraucher in seinen exotisch ausstaffierten Höhlen und imaginierten Paradiesen verschwand und der Welt aus Geschäft und Leistung dauerhaft abhanden zu kommen drohte, war Zigarettenkonsum mit den Anforderungen der modernen Arbeitswelt bestens zu vereinen. Die dritte Zäsur lag um das Jahr 1950: Der Zusammenhang zwischen Krebs und Rauchen, die zerstörerischen, krankmachenden Folgen des Tabakkonsums wurden nachgewiesen und nach Jahren des Leugnens auch von der Industrie eingestanden.
Der Faszination des Rauchens tat dies so wenig Abbruch, wie die guten Argumente gegen die Angst vor dem Tode uns die Furcht auszutreiben vermögen. Zum Teil mag dies mit den Mechanismen der Sucht selber, zum Teil mit den Bedeutungen zusammenhängen, die dem Rauchen zugesprochen wurden. Als sicher kann gelten, dass die meisten Zigaretten geraucht werden, um Entzugserscheinungen zuvor zu kommen. Tabakrauch wirkt wie eine sich ständig entziehende, ständig begehrte Geliebte. Er ist, wie es in der Einleitung zur Kulturgeschichte heißt, unbeschreiblich, aber wahrnehmbar, real und eine Illusion, gegenwärtig und flüchtig. Der Arzt Edmund Gardiner hat das Phänomen 1610 als Beweis für das wunderbare Wirken Gottes bemüht, dessen Werke sonderbar, groß, uns unverständlich seien - wie Tabakrauch.
Rauchen ermöglicht die Einsamkeit in Gesellschaft . Es wirkt entspannend und anregend, signalisiert den Rückzug aus der Welt und soziale Bindung zugleich. „Whatever the pleasure, Player’s completes it.” So beschrieb ein Werbespruch die universelle Einsatzfähigkeit, Schmiegsamkeit der Droge. Was in unserer Kultur dem Rauchen entgegenkommt, warum es zu dem Gift unserer Ära werden konnte, harrt noch der Analyse.
Wer sich dafür interessiert, wird in Frädrichs „Ganz einfach Nichtraucher” schneller fündig als in der geschwätzigen Kulturgeschichte des Rauchens. Die Zigarette kann durchaus als Ideal einer Ware gelten: Sie ist günstig und in großer Zahl herzustellen und trotz ständiger Preiserhöhungen gut zu verkaufen. Sie hält nicht lange, und wenn sie aufgeraucht ist, ergreift die Kunden unverzüglich ein schlechtes Gefühl oder Panik. Sie wollen unbedingt neue kaufen und verspüren Angst vor dem Tag, an dem sie ohne dieses Produkt leben müssten.
Hölle unerfüllbarer Verheißung
Dem irren Kreis aus lauter Nichts zu entkommen, ist einfach, sofort und jederzeit möglich. Aber wie? Ein herrliches Anti-Raucher-Poster zeigt einen Hollywood-Kerl mit jenem verführerischem Grinsen, zu dem einfach eine Zigarette gehört. Er blickt in die kokett aufgeschlagenen Augen einer jener Schönheiten, die man einfach ansprechen muss: „Mind if I smoke?” Aus ihren über strahlend weißen Zähnen halb nur geöffneten Lippen entfährt ein „Care if I die?”
Nein, so grundsätzlich soll es nicht zugehen, wenn man aufhören will. Die Entscheidung fürs Überleben mit Luft scheitert meist, wenn sie als Frage auf Leben und Tod verstanden wird. Zigaretten deuten jede Stunde die Verheißung an, Außerordentliches werde geschehen. Wo so viel Rauch, muss doch auch Feuer sein. Aber nicht einmal die letzte Zigarette ist eine besondere. Sie gehört lediglich zum Schritt aus dem Reich ständig gebrochener Versprechen ins nüchterne Land der Eindeutigkeit. Dessen nebellose Klarheit muss man allerdings aushalten wollen.
JENS BISKY
SANDER L. GILMAN, ZHOU XUN: Smoke. A Global History of Smoking. Reaktion Books, London 2004. 408 Seiten, 29 Pfund.
STEFAN FRÄDRICH: Luft! Ganz einfach Nichtraucher. Mit Illustrationen von Timo Wuerz. Knaur Taschenbuch, München 2004, 170 Seiten, 7,90 Euro.
Welches Vergüngen auch immer, eine Zigarette passt stets dazu.
Abb.: Sander L .Gilman/Zhou Xun: Smoke.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Eindeutige Parallelen sieht Rezensent Jens Bisky zwischen den geläufigen Anti-Raucher-Kampagnen und den Werbeslogans der Tabakindustrie. Beide laden das "Nichts, das zu Schmutz verbrennt", mit Bedeutung auf und sichern dem Produkt "unsere Neugier". So geschehen auch im neuesten Anti-Raucher-Buch von Stefan Frädrich. Er beschreibt, wie man "ganz einfach" von seinem Laster loskommt und macht dabei um die letzte Zigarette, die der willige Leser während der Lektüre "auszudrücken hat", ebenfalls "viel Gewese". Der Autor erklärt, warum Tabak zum "Gift unserer Ära" werden konnte, er erklärt Erscheinungen wie vorübergehende Schlafstörungen, die beim Nikotinentzug auftreten, und lockt mit einem "freieren und schöneren" Leben nach dem letzten Zug. Ein "freches" Buch, das den Kritiker allerdings stark an Allen Carrs Klassiker erinnert hat. 

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